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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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was dergleichen Benehmen betrifft. Nach allem, was ich gehört habe, ist Dannyls Assistent für seine Neigungen bekannt. Glücklicherweise vermuten die meisten Elyner bei Hof, dass Dannyl sich nicht über die Gewohnheiten seines Assistenten im Klaren ist. Anscheinend finden sie die ganze Angelegenheit recht komisch.«
    »Ich verstehe.« Rothen schüttelte langsam den Kopf. Ah, Dannyl, dachte er. Habe ich nicht schon genug Sorgen wegen Sonea? Musst du mir auch noch schlaflose Nächte bescheren?
    Aber vielleicht war diese Neuigkeit doch nicht so schlimm, wie er zuerst vermutet hatte. Wie Yaldin gesagt hatte, waren die Elyner sehr tolerant und liebten es überdies zu tratschen. Wenn die Elyner glaubten, Dannyl wisse nichts über die Vorlieben seines Assistenten, und wenn sie diese Unwissenheit lediglich erheiternd fanden, konnte es keine Beweise dafür geben, dass mehr hinter Dannyls Beziehung zu dem jungen Mann steckte.
    Außerdem war Dannyl inzwischen erwachsen.
    »Meint Ihr, wir sollten Dannyl warnen?«, fragte Yaldin. »Wenn er nichts über diesen Assistenten weiß …«
    Rothen dachte über den Vorschlag des alten Magiers nach. »Ja. Ich werde ihm schreiben. Aber ich glaube nicht, dass wir uns allzu große Sorgen machen sollten. Er wird schon wissen, wie er mit den Elynern umgehen muss.«
    »Aber was ist mit der Gilde?«
    »Nichts außer der Zeit selbst wird den Gerüchten hier ein Ende machen, und weder Ihr noch ich - oder Dannyl - können daran etwas ändern.« Rothen seufzte. »Ich denke, diese Art von Spekulationen wird Dannyl sein Leben lang verfolgen. Solange es keine Beweise für irgendetwas gibt, werden diese Gerüchte von Mal zu Mal lächerlicher klingen.«
    Yaldin nickte, dann gähnte er. »Ihr habt wahrscheinlich Recht.« Er stand auf und reckte sich. »Ich gehe jetzt zu Bett.«
    »Dannyl wäre sehr stolz auf Eure Erfolge als Spion«, bemerkte Rothen lächelnd.
    Yaldin zuckte die Achseln. »Es ist ganz einfach, sobald man erst einmal den Bogen heraus hat.« Er ging zur Tür. »Gute Nacht.«
    »Gute Nacht.«
    Rothen erhob sich, schlenderte in sein Schlafzimmer hinüber und schlüpfte in sein Nachtgewand. Als er sich niederlegte, wandten sich seine Gedanken wieder den unvermeidlichen Fragen zu. Hatte er Recht? Würden diese Gerüchte über Dannyl schon bald wieder in Vergessenheit geraten?
    Wahrscheinlich. Aber nur, wenn nichts bewiesen wurde.
    Er mochte Dannyl besser kennen als irgendjemand sonst, aber es gab eine Seite an dem jungen Mann, zu der Rothen keinen Zugang hatte. Der Novize, den er seinerzeit unter seine Fittiche genommen hatte, war voller Selbstzweifel und Furcht gewesen. Rothen hatte respektvoll Abstand gewahrt, gewisse Themen gemieden und klar gemacht, dass er Dannyl keine Fragen bezüglich des Zwischenfalls mit dem anderen Novizen stellen würde. Er wusste, dass ein Mensch in einer solchen Situation - und erst recht ein junger Mensch - seine Privatsphäre brauchte.
    Rothen seufzte und griff nach dem Krug mit Nemmin. Während er das Pulver mit Wasser vermischte, dachte er wehmütig an das vergangene Jahr. Wie war es möglich, dass sich binnen weniger kurzer Monate so viel verändert hatte? Wie sehr wünschte er sich, alle Dinge wären noch so, wie sie vor einem Jahr gewesen waren, bevor Dannyl nach Elyne aufgebrochen war und Sonea an der Universität angefangen hatte.
    Er wappnete sich gegen den bitteren Geschmack, setzte das Glas an die Lippen und leerte es in einem Zug.
     
    Als es an der Tür seines Büros klopfte, blickte Lorlen überrascht auf. Es kam nur selten vor, dass jemand ihn so spät noch störte. Er erhob sich, ging durch den Raum und öffnete die Tür.
    »Hauptmann Barran«, rief er erstaunt. »Was führt Euch so spät noch in die Gilde?«
    Der junge Mann verbeugte sich, dann lächelte er dünn. »Verzeiht mir den späten Besuch, Administrator. Ich bin erleichtert, Euch noch anzutreffen. Ihr habt gesagt, ich solle Euch verständigen, falls im Zusammenhang mit den Morden Hinweise auf Magie gefunden würden.«
    Ein Stich der Furcht durchzuckte Lorlen. »Kommt herein und erzählt mir, was Ihr entdeckt habt.«
    Barran folgte Lorlen in den Raum.
    »Und nun berichtet mir, warum Ihr glaubt, dieser Mörder benutze Magie«, sagte er, nachdem sie Platz genommen hatten.
    Barran schnitt eine Grimasse. »Die Brandwunden am Körper eines der Toten... Aber ich will Euch zuerst den Schauplatz beschreiben.« Er hielt inne, offensichtlich um sich die Einzelheiten noch einmal ins Gedächtnis zu

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