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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Augen der Frau weiteten sich, als sie Dannyls Robe sah. Dann verneigte sie sich hastig und zog sich zurück.
    »Es ist nicht nötig, dass Ihr uns sofort in die Bibliothek bringt«, sagte Dannyl. »Wir wollen Euch keine Unannehmlichkeiten verursachen.«
    Der Dem hob abwehrend die Hand. »Das ist keine Unannehmlichkeit. Ich war ohnehin gerade in der Bibliothek, als Eure Diener eintrafen.«
    Sie folgten dem alten Mann durch einen Flur und eine lange Wendeltreppe hinab, die aussah, als sei sie aus dem Felsen herausgehauen worden. Der letzte Teil der Treppe bestand aus stabilem Holz und führte mitten in einen riesigen Raum.
    Dannyl lächelte, als er Tayend aufkeuchen hörte. Offensichtlich hatte der Gelehrte nicht damit gerechnet, eine so beeindruckende Bibliothek vorzufinden.
    Mehrere Regalreihen zogen sich durch den Raum. Darauf befanden sich ausgestopfte Tiere, Flaschen mit Konservierungsflüssigkeit, die Organe und ganze Kreaturen enthielten, Schnitzereien aus allen möglichen Materialien, eigenartige Gerätschaften, Steine und Kristalle, sowie ungezählte Schriftrollen, Tafeln und Bücher. Hier und dort standen riesige Skulpturen, bei deren Anblick Dannyl sich fragte, wie man sie die Treppe hinunterbekommen oder überhaupt durch die Berge transportiert haben mochte. An den Wänden hingen Sternenkarten und andere rätselhafte Diagramme.
    Zu erstaunt, um zu sprechen, folgten sie dem Dem an all diesen Wundern vorbei. Als er sie in einen Gang zwischen den Regalen mit Büchern führte, musterte Tayend die kleinen Schilder, die an jedem Regal befestigt waren. Darauf standen Themen und Zahlen zu lesen.
    »Welchem Zweck dienen diese Zahlen?«, wollte der Gelehrte wissen.
    Der Dem drehte sich zu ihm um und lächelte. »Ein Katalogisierungssystem. Jedes Buch hat eine Nummer, und all diese Nummern habe ich auf Papier festgehalten.«
    »So ein ausgeklügeltes System haben wir in der Großen Bibliothek nicht. Wir sortieren die Bücher lediglich nach Themen … so gut, wie wir es eben vermögen. Wie lange benutzt Ihr dieses System schon?«
    Der alte Mann sah Tayend von der Seite an. »Mein Großvater hat es erfunden.«
    »Habt Ihr der Großen Bibliothek jemals den Vorschlag gemacht, es zu übernehmen?«
    »Mehrfach. Irand konnte keinen Nutzen darin entdecken.«
    »Ach, tatsächlich.« Tayend wirkte erheitert. »Ich würde liebend gerne einmal sehen, wie es funktioniert.«
    »Das werdet Ihr auch«, erwiderte der alte Mann. »Da es genau das ist, was ich Euch jetzt zeigen werde.«
    Sie wandten sich von den Regalen ab und kamen zu einem großen Schreibtisch, der umgeben war von mehreren hölzernen Truhen.
    »Nun, gibt es ein spezielles Thema, über das Ihr gerne Nachforschungen anstellen würdet?«
    »Habt Ihr Bücher über alte magische Praktiken?«, fragte Tayend.
    Der alte Mann zog die Augenbrauen in die Höhe. »Ja. Aber könnt Ihr Euch vielleicht noch genauer ausdrücken?«
    Dannyl und Tayend tauschten einen Blick.
    »Irgendetwas, das mit dem König von Charkan zu tun hat oder mit Shakan Dra.«
    Die Augenbrauen des Dem zuckten noch höher hinauf. »Ich werde nachsehen.«
    Er drehte sich um und öffnete eine Schublade, in der sich mehrere Reihen von Karten befanden. Nachdem er die Karten kurz durchgeblättert hatte, zog er eine Nummer heraus, ging in eine andere Abteilung der Bibliothek und strich mit dem Finger über die Buchrücken.
    »Da ist es.« Er nahm das Buch heraus und reichte es Tayend.
    »Das ist eine Geschichte von Ralend von Kemori.«
    »In dem Buch muss sich ein Hinweis auf den König von Charkan finden, sonst hätten meine Karten mich nicht hierher geführt«, versicherte ihm der Dem. »Und nun folgt mir. Ich glaube, wir haben auch einige Artefakte aus dieser Zeit hier.«
    Sie begleiteten den Dem aus der Bücherabteilung heraus in einen Teil des Raums, in dem mehrere Reihen von Kommoden standen. Auch diese waren nummeriert. Der alte Mann zog eine Schublade heraus und stellte sie auf einen Tisch in der Nähe. Als er hineinspähte, stieß er einen leisen Ausruf aus.
    »Ah! Hier sind wir richtig. Das hier hat man mir vor fünf Jahren geschickt. Ich erinnere mich noch, gedacht zu haben, dass Euer Hoher Lord es gern gesehen hätte.«
    Wieder tauschten Tayend und Dannyl einen Blick.
    »Akkarin?«, fragte Dannyl und betrachtete den Karton. Er enthielt einen silbernen Ring. »Warum sollte ihn dieser Ring interessieren?«
    »Weil er vor vielen Jahren zu mir kam, auf der Suche nach Informationen über den König von

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