Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
hindurch. Als sie die Tür hinter sich zufallen ließ, tauchte sie den Tunnel damit in tiefe Dunkelheit. Einen Moment lang setzte ihr Herz aus, dann zuckte sie zusammen, als die Lichtkugel, die sie heraufbeschworen hatte, heller strahlte, als sie beabsichtigt hatte.
    Bei der Untersuchung des Tunnels bemerkte sie, dass auf dem Boden eine dicke Staubschicht lag. In der Mitte war der Staub dünner, wo gelegentlich Menschen vorbeigegangen waren, aber ihre Stiefel hinterließen schwache Abdrücke, was bedeutete, dass seit einiger Zeit niemand mehr hier entlanggekommen war. All ihre Zweifel lösten sich in nichts auf. Sie würde niemandem sonst in den Tunneln begegnen; es stand ihr frei, sie nach Herzenslust zu erkunden. Ihre eigene Straße der Diebe.
    Sie zog ihren Plan der Tunnel heraus und machte sich auf den Weg. Während sie weiterging, bemerkte sie noch andere Eingänge. Die geheimen Wege beschränkten sich auf die dickeren Mauern der Universität, daher waren sie in einem einfachen Muster angelegt, das man sich leicht einprägen konnte. Schon bald hatte sie das gesamte oberste Stockwerk des Gebäudes erkundet.
    Sie hatte jedoch keine Treppen gesehen. Als sie ihre Karte noch einmal zu Rate zog, bemerkte sie die kleinen Kreuze hier und da. Sie ging zum Standort eines dieser Kreuze hinüber und untersuchte den Boden. Nachdem sie mit der Schuhspitze Staub beiseite gefegt hatte, legte sie einen Ritz frei.
    Als Nächstes ging sie in die Hocke und schob den Staub mit leichten magischen Wischbewegungen beiseite. Wie sie vermutet hatte, erwies sich der Ritz als die Seite eines Vierecks - einer Klappe. Sie trat einen Schritt zurück, konzentrierte sich auf die Holzklappe und befahl ihr, sich zu heben.
    Sie klappte auf und gab den Blick auf einen darunterliegenden Gang und eine Leiter an der Mauer frei, die hinunterführte. Zufrieden lächelnd stieg Sonea ein Stockwerk hinab.
    Die Anlage der Gänge im ersten Obergeschoss war fast identisch mit der im zweiten Stock. Als Sonea sich alle Seitengänge angesehen hatte, entdeckte sie eine weitere Luke und stieg ins Erdgeschoss hinunter. Auch dort war die Wegführung ähnlich, obwohl es weniger Seitengänge gab. Hier fand sie jedoch Treppen, die noch weiter in die Tiefe hinabführten, unter die Erde.
    Ihre Erregung wuchs, als sie feststellte, dass die Grundmauern der Universität durchsetzt waren von Tunneln und leeren Räumen, die auf der Karte des Erdgeschosses durch gestrichelte Linien gekennzeichnet wurden. Außerdem beschränkten sich die Tunnel keineswegs auf den Bereich unterhalb des Gebäudes, sondern führten über die Mauern hinaus unter die Gärten. Als Sonea sich in einem Gang von der Universität entfernte, bemerkte sie, dass der Tunnel leicht abschüssig war. Die Mauern bestanden jetzt aus Ziegelsteinen, und von der Decke hingen Wurzeln. Bei dem Gedanken an die Größe einiger der Bäume über ihr wurde ihr bewusst, dass sie sich tiefer unter der Erde befinden musste, als sie erwartet hatte.
    Kurze Zeit später ging es nicht mehr weiter, weil die Decke des Tunnels eingestürzt war. Als sie umkehrte, überlegte sie, wie lange sie unterwegs sein mochte. Es war spät, sehr spät. Sie wollte Akkarin keinen Grund geben, sich auf die Suche nach ihr zu machen - oder schlimmer noch, ihr zu befehlen, direkt nach dem abendlichen Unterricht in die Residenz zurückzukehren.
    Zufrieden mit ihrem Erfolg machte sie sich wieder auf den Weg hinauf in die Mauern der Universität, zu einer Stelle, wo die Gefahr, beim Verlassen der Geheimgänge gesehen zu werden, sehr gering war.

30. Eine beunruhigende Entdeckung
    A ls Tania die leeren Sumi-Tassen vom Tisch räumte, gähnte Rothen. Er nahm inzwischen nur noch kleinere Mengen des grauen Schlafpulvers Nemmin, aber das bedeutete, dass er häufig früh erwachte und die letzten Stunden der Nacht damit zubrachte zu grübeln.
    »Ich habe heute Nachmittag noch einmal mit Viola gesprochen«, sagte Tania plötzlich. »Sie ist immer noch sehr herablassend - die anderen Diener meinen, sie hätte eine ziemlich hohe Meinung von sich selbst entwickelt, seit sie für Sonea zuständig ist. Aber mir gegenüber ist sie ein wenig freundlicher, weil ich ihr erklären kann, wie sie sich beim Schützling des Hohen Lords beliebt machen kann.«
    Rothen sah sie erwartungsvoll an. »Und?«
    »Sie hat mir erzählt, dass es Sonea gut gehe, obwohl sie morgens manchmal müde wirke.«
    Er nickte. »Das ist keine Überraschung bei all den zusätzlichen

Weitere Kostenlose Bücher