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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Charkan. Damals hat er mir dieses Symbol gezeigt.« Der Dem hielt den Ring in die Höhe. In das Schmuckstück war ein dunkelroter Edelstein eingelassen, und in den Stein war neben einer grob gezeichneten Hand ein Halbmond eingeritzt. »Aber als ich ihm in einem Brief von meiner Entdeckung erzählte, schrieb er mir zurück, dass er mich aufgrund seiner neuen Position nicht besuchen könne.«
    Dannyl nahm den Ring entgegen und unterzog ihn einer eingehenden Betrachtung.
    »Die Person, die ihn mir geschickt hat, meinte, dass es eine Legende zu dem Ring gäbe: Angeblich können Magier mit seiner Hilfe miteinander in Verbindung treten, ohne befürchten zu müssen, dass sie belauscht werden«, fügte der Dem hinzu.
    »Wirklich? Wer war denn dieser großzügige Spender?«
    »Das weiß ich nicht. Er - oder sie - hat keinen Namen angegeben.« Der Dem zuckte die Achseln. »Manchmal wollen die Leute nicht, dass ihre Familien es erfahren, wenn sie etwas Wertvolles weggeben. Außerdem ist es kein echter Edelstein. Es ist nur Glas.«
    »Probier ihn aus«, drängte eine Stimme dicht hinter Dannyl.
    Dannyl sah Tayend überrascht an. Der Gelehrte grinste. »Nur zu!«
    »Ich müsste Verbindung zu einem anderen Magier aufnehmen«, erklärte Dannyl, während er sich den Ring an den Finger steckte. »Und ich müsste einen dritten Magier bitten, zu überprüfen, ob er unser Gespräch belauschen kann.«
    Dannyl blickte auf den Ring hinab. Er spürte nichts, was darauf hingedeutet hätte, dass etwas Magisches im Gange war.
    »Er sendet keinerlei Schwingungen aus.« Er nahm den Ring vom Finger und gab ihn dem Dem zurück. »Vielleicht hat er früher einmal magische Fähigkeiten besessen, sie aber im Laufe der Zeit verloren.«
    Der alte Mann nickte. »Das Buch wird Euch vielleicht eher weiterhelfen. Hier drüben stehen einige Stühle zum Lesen«, sagte er und deutete auf die andere Seite des Raums. Als sie die Stühle erreichten, erschien die Frau, die sie bei ihrer Ankunft gesehen hatten. Sie trug ein Tablett mit Essschüsseln. Eine andere folgte ihr mit Gläsern und einer Flasche Wein. Tayend nahm Platz und begann, die Geschichte von Ralend von Kemori durchzublättern.
    »›Der König von Charkan sprach von seinem Weg‹«, las er. »›Er kam über die Berge und machte Halt in Armje, der Stadt des Mondes, um Geschenke zu entbieten.‹« Tayend blickte auf. »Armje. Diesen Namen habe ich schon einmal gehört.«
    »Die Stadt ist heute nur noch eine Ruine«, sagte der Dem, während er an einem wohlschmeckenden Brötchen kaute. »Nicht weit von hier. In jüngeren Tagen bin ich häufig dort hinaufgestiegen.«
    Während der Dem nun voller Begeisterung von den Ruinen erzählte, sah Dannyl, dass Tayend nicht zuhörte. Der Blick des Gelehrten wurde schärfer, als er in dem Buch weiterlas. Da Dannyl diesen Blick kannte, lächelte er. Die Bibliothek des Dems hatte sich also doch nicht als Zeitverschwendung erwiesen.
     
    In den zwei Wochen, seit sie das erste Mal die geheimen Gänge betreten hatte, war Sonea nicht ein einziges Mal auf Regin getroffen. Obwohl sie hoffte, dass die Entdeckung durch Lord Yikmo Regins Verbündete verschreckt hatte, wagte sie es doch nicht, daran zu glauben.
    Sie hatte nichts gehört, was darauf schließen ließ, dass die Novizen bestraft worden wären. Yikmo hatte den Zwischenfall nicht wieder zur Sprache gebracht, und niemand sonst schien davon zu wissen. Daher vermutete sie, dass der Krieger ihre Bitte, Stillschweigen zu bewahren, respektiert hatte. Unglücklicherweise bedeutete das, dass Regins Verbündete nun erst recht davon überzeugt sein mussten, sie ungestraft schikanieren zu können.
    Da Regin ihr stets irgendwo im ersten Stock aufgelauert hatte, wo die Bibliothek lag, verließ sie die Geheimgänge grundsätzlich nur im Erdgeschoss. Am vergangenen Abend hatte sie den ersten Hinweis darauf gefunden, dass Regin ihr Vorgehen durchschaute. Als sie im Erdgeschoss auf den Hauptflur hinausgetreten war, hatte sie am anderen Ende des Gangs einen Novizen stehen sehen, und wenige Schritte später war sie in der Eingangshalle einem der älteren Jungen begegnet. Obwohl er es nicht gewagt hatte, sie anzugreifen, hatte sein selbstgefälliges Lächeln Bände gesprochen.
    Heute Abend hatte sie die Geheimgänge daher im zweiten Stock verlassen. Bemüht, beim Gehen möglichst kein Geräusch zu machen, bewegte sie sich vorsichtig auf den Hauptflur zu.
    Wenn sie Regin und seinen Freunden begegnete, konnte sie immer noch weglaufen

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