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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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einen Energieblitz gegen ihren Schild. »Wie mein Herz hüpft, wenn ich dich sehe.« Ein weiterer Angriff folgte. »Es ist lange her, seit wir uns das letzte Mal begegnet sind.« Ihr Schild drohte, in sich zusammenzubrechen, aber irgendwoher nahm sie noch einmal neue Kraft. »Das ist schade, nicht wahr?« Sein nächster Angriff durchbrach ihren Schild sofort. Sie wappnete sich gegen die Betäubungszauber, die nun kommen mussten.
    »Ich habe ein Geschenk für dich«, fuhr Regin fort. »Ein Parfüm von der exotischsten Art.« Er zog den Korken aus der Flasche. »Igitt! Welch süßer Duft. Möchtest du ihn mal probieren?«
    Selbst aus der Entfernung von einigen Schritten erkannte sie den Geruch. Ihre Klasse hatte für ein Medizinprojekt Öl aus den Blättern des Kreppa-Busches extrahiert. Der dabei zurückbleibende Blattsaft roch wie verfaulende Vegetation und verursachte brennende Blasen.
    Regin wedelte sorglos mit der geöffneten Flasche vor ihrem Gesicht. »Aber ein winziges Fläschchen wäre ein zu geringes Zeichen meiner Wertschätzung. Sieh nur, ich habe noch mehr mitgebracht!«
    Jetzt tauchten auch in den Händen der anderen Novizen Flaschen auf. Sie öffneten sie zaghaft, und der Übelkeit erregende Gestank erfüllte den Flur.
    »Morgen wird uns der süße Duft deines Parfüms verraten, wo du dich gerade aufhältst.« Regin nickte den anderen zu. »Jetzt!«, rief er.
    Etliche Hände schnellten vor und schleuderten ihr den abscheulichen Saft entgegen. Sie riss die Arme hoch, schloss die Augen und brachte es fertig, irgendwoher ein letztes Aufwallen von Kraft zu nehmen.
    Keine Flüssigkeit berührte ihre Haut. Nichts. Sie hörte einen Novizen husten, dann einen anderen, dann hallten plötzlich Flüche und Schreie im Flur wider. Als sie die Augen öffnete, blinzelte sie erstaunt. Die Wände, die Decke und die Novizen waren besprenkelt mit feinen, braunen Tröpfchen. Die Novizen wischten sich verzweifelt Hände und Gesicht ab. Einige spuckten aus. Andere rieben sich die Augen, und einer heulte vor Schmerz.
    Als sie zu Regin blickte, sah sie, dass er, da er am nächsten gestanden hatte, am schlimmsten betroffen war. Seine Augen tränten, und sein Gesicht war übersät von offenen, roten Stellen.
    Ein seltsames Gefühl stieg in ihr auf. Als sie begriff, dass sie drauf und dran war, in Gelächter auszubrechen, hielt sie sich schnell den Mund zu. Taumelnd stieß sie sich von der Wand ab und zwang sich, sich aufzurichten.
    Lass dir nicht anmerken, wie müde du bist, dachte sie. Gib ihnen keine Zeit, um auf die Idee zu kommen, sich rächen zu wollen.
    Sie bahnte sich langsam einen Weg zwischen den Novizen hindurch. Regin riss den Kopf hoch. »Lasst sie nicht entkommen«, knurrte er.
    Einige Novizen blickten auf, aber die übrigen ignorierten ihn.
    »Vergiss es. Ich will jetzt nur noch aus dieser Robe raus«, sagte ein Novize. Andere nickten und traten ebenfalls den Rückzug an. Regin, dessen Gesicht dunkel vor Zorn war, funkelte sie wütend an, erhob jedoch keine Einwände.
    Sonea kehrte ihnen den Rücken zu und zwang ihre müden Beine, sie an den Novizen vorbeizutragen.

32. Ein kleiner Ausflug
    R othen ging gähnend die Treppe zum Magierquartier hinauf. Nicht einmal ein kaltes Bad hatte ihn erfrischen können. In seinem Empfangszimmer fand er Tania vor, die gerade einige Teller mit Kuchen und Brötchen auf den Tisch stellte.
    »Guten Morgen, Tania«, sagte er.
    »Ihr seid ein wenig spät dran heute Morgen, Mylord«, erwiderte sie.
    »Ja.« Er rieb sich das Gesicht und griff nach dem Krug mit dem Sumi-Pulver. Als ihm bewusst wurde, dass Tania ihn immer noch beobachtete, seufzte er. »Ich habe die Dosis bereits auf ein Zehntel reduziert.«
    Sie sagte nichts, sondern nickte nur zustimmend. »Ich habe Neuigkeiten.« Sie hielt inne, und als er ihr bedeutete weiterzusprechen, verzog sie entschuldigend das Gesicht. »Es wird Euch nicht gefallen.«
    »Nur zu.«
    »Die Reinemachefrauen haben sich heute Morgen darüber beklagt, dass einer der Flure über und über mit irgendeiner abscheulich stinkenden Flüssigkeit bespritzt war. Auf meine Frage, was ihrer Meinung nach geschehen sein könnte, haben sie etwas über Novizen gesagt, die gegeneinander kämpfen. Sie wollten nicht recht heraus mit der Sprache, welche Novizen es gewesen seien - also habe ich eine der Dienstmägde bestochen, die die Geschichte bereits gehört hatte. Regin hatte andere Novizen um sich geschart und lauerte Sonea spätabends auf. Ich habe Viola danach

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