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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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gefragt, und sie hat gesagt, sie habe nichts gesehen, was darauf schließen lasse, dass Sonea in irgendeiner Form Schaden genommen habe.«
    Rothen runzelte die Stirn. »Es würde einiges dazugehören, Sonea zu erschöpfen.« Zorn loderte in ihm auf, als ihm klar wurde, was das bedeutete. »Aber sobald sie es geschafft hätten, könnte Regin mit ihr machen, was er will. Sie wäre zu müde, um sich auch nur körperlich gegen ihn wehren zu können.«
    Tania sog scharf die Luft ein. »Er würde es doch nicht wagen, sie zu verletzen, oder?«
    »Jedenfalls nicht auf eine Weise, die ihr dauerhaften Schaden zufügen oder zu seinem Ausschluss aus der Gilde führen würde.« Rothen blickte mit finsterer Miene auf den Tisch hinab.
    »Warum unternimmt der Hohe Lord nichts dagegen - oder weiß er nichts davon? Vielleicht solltet Ihr es ihm erzählen.«
    Rothen schüttelte den Kopf. »Er weiß es. Es ist seine Aufgabe, so etwas zu wissen.«
    »Aber …« Ein leises Klopfen unterbrach Tania.
    Erleichtert über die Unterbrechung gab Rothen der Tür den Befehl, sich zu öffnen. Ein Bote trat ein, verneigte sich und gab Rothen einen Brief, bevor er sich wieder zurückzog.
    »Er ist für Sonea.« Rothen drehte den Brief um, und sein Herz setzte einen Schlag aus. »Er kommt von ihrer Tante und ihrem Onkel.«
    Tania trat näher. »Wissen sie denn nicht, dass sie nicht mehr in Eurem Quartier lebt?«
    »Nein. Sonea dachte, Regin würde ihre Post vielleicht abfangen, wenn sie an das Novizenquartier geschickt würde, und wahrscheinlich hat sie sich nicht mehr bei ihrer Familie gemeldet, seit sie in die Residenz umgezogen ist.«
    »Soll ich ihr den Brief bringen?«, fragte Tania.
    Rothen sah überrascht auf. Es war leicht zu vergessen, dass andere keinen Grund hatten, Akkarin zu fürchten. »Würdest du das tun?«
    »Natürlich. Ich habe schon lange nicht mehr mit ihr gesprochen.«
    Akkarin würde jedoch vielleicht Verdacht schöpfen, wenn er sah, dass Rothens Dienerin Sonea eine Nachricht überbrachte. »Sie wird den Brief gewiss so bald wie möglich lesen wollen. Wenn du ihn in ihr Zimmer bringst, wird sie ihn vor heute Abend nicht bekommen. Ich glaube, sie verbringt die Freitage in der Novizenbibliothek. Könntest du den Brief zu Lady Tya bringen?«
    »Ja.« Tania nahm den Brief entgegen und schob ihn in die Tasche ihrer Uniform. »Sobald ich das Geschirr wieder in die Küche gebracht habe, gehe ich zur Bibliothek hinüber.«
     
    »Ah! Mir tun die Beine weh!«, jammerte Tayend.
    Dannyl lachte leise, als der Gelehrte sich auf einen Felsbrocken sinken ließ, um sich auszuruhen. »Du wolltest die Ruinen besuchen. Meine Idee war das nicht.«
    »Aber nach Dem Ladeiris Schilderungen klangen sie so interessant.« Tayend zog seine Flasche hervor und trank einige Schlucke Wasser. »Und viel näher.«
    »Er hat nur versäumt zu erwähnen, dass wir einige Felswände erklimmen müssen, um hierher zu kommen. Oder dass die Seilbrücke nicht mehr sicher ist.«
    »Nun, er hat allerdings erwähnt, dass er schon lange nicht mehr hier oben war. Bisweilen muss die Levitation doch recht nützlich sein.«
    »Bisweilen.«
    »Warum bist du nicht einmal außer Atem?«
    Dannyl lächelte. »Die Levitation ist nicht der einzige nützliche Trick, den die Gilde uns lehrt.«
    »Du hast dich geheilt?« Tayend warf einen kleinen Stein nach ihm. »Du mogelst!«
    »Dann gehe ich davon aus, dass du meine Hilfe ablehnen würdest, falls ich sie anböte.«
    »Nein, ich finde, es wäre nur gerecht, wenn ich denselben Vorteil hätte wie du.«
    Dannyl seufzte mit gespielter Resignation. »Na schön, dann gib mir deine Hand.« Zu seiner Überraschung streckte Tayend, ohne zu zögern, den Arm aus, aber als Dannyl die Hand auf die Haut des Gelehrten legte, wandte Tayend den Blick ab und kniff die Augen fest zusammen.
    Dannyl sandte ein wenig heilende Magie in Tayends Körper und entspannte dessen strapazierte Muskeln. Die meisten Heiler hätten dieses Tun als Verschwendung von Magie missbilligt. Tayend war nicht krank, er war nur einfach nicht an die Anstrengungen eines Marsches durch gebirgiges Gelände gewöhnt.
    Als Dannyl Tayends Arm wieder losließ, stand der Gelehrte auf und blickte an sich hinab.
    »Es ist wirklich erstaunlich!«, entfuhr es ihm. »Ich fühle mich genauso wie heute Morgen, bevor wir aufgebrochen sind.« Er grinste Dannyl an und schickte sich an weiterzugehen. »Komm, vorwärts. Wir haben schließlich nicht den ganzen Tag Zeit.«
    Erheitert folgte Dannyl ihm.

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