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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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wäre, wie hätte er Euch eine solche Garantie geben können?«
    »Er hat einen Schwur abgelegt, das Gelesene niemals weiterzugeben.« Der Priester zog die Brauen zusammen. »Ebenso hat er versprochen, die Schriftrollen niemandem gegenüber zu erwähnen. Er hat gesagt, diese Informationen seien für die Gilde nicht von Interesse, und auch ihm selbst gehe es nicht um religiöse Lehren, sondern einzig um die Erforschung alter Magie. Sucht ihr nach denselben Wahrheiten?«
    »Das kann ich nicht sagen, da ich nicht genau weiß, wonach Akkarin gesucht hat. Diese Schriftrollen könnten für meine Forschungen von Bedeutung sein, obwohl sie für den Hohen Lord keinen Nutzen hatten.« Dannyl sah dem Priester fest in die Augen. »Wenn ich den gleichen Schwur ablege, werdet Ihr mir dann gestatten, die Texte zu lesen?«
    Nach einer langen Pause nickte der Priester schließlich. »Also gut. Aber Euer Freund muss hier bleiben.«
    Tayend ließ die Schultern sinken, aber als er auf einem Sessel in der Nähe Platz nahm, stieß er dennoch einen Seufzer der Erleichterung aus. Dannyl überließ den Gelehrten sich selbst und folgte dem Priester durch die Räume mit Schriftrollen. Nachdem sie ein wahres Labyrinth kleiner Bibliotheken durchschritten hatten, kamen sie in einen kleinen, quadratischen Raum.
    Sämtliche Regale wurden von Quadraten makellos klaren Glases bedeckt. Als Dannyl näher trat, sah er, dass unter dem Glas Bruchstücke von Papieren ausgestellt waren.
    »Die Dorgon-Schriftrollen.« Der Hohe Priester trat auf die erste der Rollen zu. »Ich werde Euch den Text übersetzen, wenn Ihr mir bei der Ehre Eurer Familie und der Gilde schwört, ihren Inhalt niemals irgendjemandem zu offenbaren.«
    Dannyl straffte sich und wandte sich zu Kassyk um. »Ich schwöre bei der Ehre meiner Familie und meines Hauses und bei der Ehre der Magiergilde von Kyralia, dass ich niemandem weitergeben werde, was ich aus diesen Schriftrollen erfahre, es sei denn, mein Schweigen würde den Verbündeten Ländern schwersten Schaden zufügen.« Er hielt inne. »Ist das akzeptabel? Einen größeren Schwur kann ich nicht leisten.«
    Die Falten um den Mund des alten Mannes hatten sich vor Erheiterung vertieft, aber seine Antwort klang dennoch ernst. »Das ist akzeptabel.«
    Erleichtert folgte Dannyl dem Hohen Priester zu der ersten der Schriftrollen und lauschte, während der Mann zu lesen begann. Langsam machten sie die Runde durch den Raum, und Kassyk erläuterte ihm Diagramme und Bilder im Text. Als die letzte Schriftrolle verlesen worden war, setzte sich Dannyl auf eine Bank in der Mitte des Raumes.
    »Wer hätte das gedacht?«, sagte er laut.
    »Zu jener Zeit niemand«, antwortete Kassyk.
    »Jetzt verstehe ich, warum Ihr nicht wollt, dass sie gelesen werden.«
    Kassyk kicherte und ließ sich neben Dannyl nieder. »Für jene, die der Priesterschaft beitreten, ist es kein Geheimnis, dass Dorgon ein Betrüger war, der seine geringen Kräfte nutzte, um Tausende von Menschen von seiner Heiligkeit zu überzeugen. Wirklich bedeutsam waren die Dinge, die später geschahen. Dorgon begriff langsam, dass sich hinter seinen Tricks Wunder verbargen und dass die Wunder das Wirken der Großen Macht waren. Aber das ahnt niemand, wenn er nur diese Schriftrollen liest.«
    »Warum bewahrt Ihr sie dann auf?«
    »Sie sind alles, was uns von Dorgon geblieben ist. Seine späteren Werke sind kopiert worden, aber dies ist das einzige Original, das sich erhalten hat. Diese Schriftrollen wurden von einer Familie bewahrt, die sich jahrhundertelang der Mahga-Religion widersetzt hat.«
    Dannyl sah sich in dem Raum um und nickte. »Hier findet sich tatsächlich nichts Schädliches - und nichts Nützliches. Ich bin umsonst nach Lonmar gekommen.«
    »Das Gleiche sagte auch Euer Hoher Lord, bevor er Hoher Lord wurde.« Kassyk lächelte. »Ich erinnere mich noch gut an seinen Besuch. Ihr wart sehr höflich, Botschafter Dannyl. Der junge Akkarin hat laut gelacht, als er die Dinge hörte, die auch Ihr heute gehört habt. Vielleicht sind die Wahrheiten, nach denen ihr beide sucht, einander ähnlicher, als Ihr anfangs dachtet.«
    Dannyl nickte. »Vielleicht.« Er sah den Hohen Priester an. »Ich danke Euch, dass Ihr mir diese Texte zugänglich gemacht habt, Hoher Priester. Und ich entschuldige mich dafür, dass ich Euch nicht glaubte, als Ihr sagtet, sie enthielten keinerlei Informationen über alte Magie.«
    Der Mann erhob sich. »Ich wusste, dass Eure Neugier niemals enden würde, wenn ich

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