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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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»Zuerst Bennon...«
    Als die Prüfung begann, setzte Soneas Herz einen Schlag aus. Lady Kinla ging im Klassenzimmer auf und ab und fragte mal diesen, mal jenen. Als Sonea ihren Namen hörte, setzte ihr Herz erneut einen Schlag aus, aber zu ihrer Erleichterung war die Frage einfach, und sie konnte sie aus dem Gedächtnis beantworten.
    Die Fragen wurden jedoch langsam schwieriger. Als ein anderer Novize zögerte und seine Notizen zu Rate zog, bevor er antwortete, wurde Sonea nervös. Neben sich spürte sie einen Luftzug, als Kinla an ihrem Stuhl vorbeiging.
    Dann blieb die Heilerin stehen und drehte sich zu Sonea um. Sie machte einige Schritte nach vorn, bis sie über Soneas Pult aufragte.
    »Sonea.« Sie legte eine Fingerspitze auf den Tisch. »Wo sind deine Notizen?«
    Sonea schluckte. Eine Sekunde überlegte sie, ob sie so tun solle, als hätte sie sie vergessen. Aber wenn sie sich eine derartige Geschichte ausdachte, würde das Regin erst recht Befriedigung verschaffen, und plötzlich fiel ihr noch eine andere Erklärung ein...
    »Ihr habt gesagt, diese Unterrichtsstunde solle einer Prüfung dienen, Mylady«, erwiderte sie. »Ich habe nicht gedacht, dass ich meine Notizen benötigen würde.«
    Lady Kinla hob die Augenbrauen und musterte Sonea nachdenklich. Irgendwo hinter ihr erklang ein unterdrücktes, hämisches Kichern.
    »Ich verstehe.« Der Tonfall der Lehrerin verhieß nichts Gutes. »Nenne mir zwanzig Knochen des Körpers, angefangen vom kleinsten.«
    Sonea fluchte lautlos. Ihre Antwort hatte die Heilerin verärgert, die offensichtlich davon ausging, dass Sonea unmöglich so viele Dinge aus dem Gedächtnis würde aufsagen können.
    Aber sie musste es versuchen. Langsam und schließlich mit wachsendem Selbstvertrauen zog Sonea die Namen aus ihrer Erinnerung und zählte sie, während sie sprach, an den Fingern ab. Als sie fertig war, sah Lady Kinla sie schweigend an, die Lippen zu einer dünnen Linie zusammengepresst.
    »Deine Antworten sind richtig«, sagte die Heilerin widerwillig.
    Mit einem leisen Seufzer der Erleichterung beobachtete Sonea, dass die Lehrerin sich abwandte und weiter zwischen den Pulten der Novizen umherging. Als Sonea sich umsah, bemerkte sie, dass Regin sie mit schmalen Augen anstarrte.
    Sie wandte den Blick ab. Glücklicherweise hatte sie Poril bei seinen Notizen geholfen und konnte sie jetzt noch einmal für sich selbst abschreiben. Sie bezweifelte, dass sie ihre eigenen jemals wiederfinden würde.
     
    Einige Tage nach ihrer Ankunft antworteten die Priester des Prächtigen Tempels auf Dannyls Bitte, sich die berühmte Sammlung von Schriftrollen des Heiligtums ansehen zu dürfen. Diese Unterbrechung seiner diplomatischen Pflichten erleichterte ihn ungemein. Schon jetzt kostete ihn das Gezänk des Ältestenrates von Lonmar alle Geduld, die er besaß. Lorlens Beweggründe, einen fremden Gildebotschafter nach Lonmar zu schicken, waren leider absolut stichhaltig. Einer der Großclans war in Ungnade gefallen und hatte obendrein sein Vermögen verloren, so dass er seine Novizen und Magier nicht länger unterhalten konnte. Die anderen Clans mussten jetzt die Verantwortung für sie übernehmen.
    Das Studium der Übereinkünfte zwischen der Gilde und anderen Ländern hatte zu Dannyls Vorbereitungen auf seine neue Rolle gehört. Während der kyralische König einen Teil seiner Steuereinkünfte darauf verwandte, für die Bedürfnisse kyralischer Magier aufzukommen, ohne Einfluss auf die Auswahl neuer Schüler zu nehmen, handhabten andere Länder diese Dinge auf unterschiedlichste Weise. Der König von Elyne stellte jedes Jahr eine Reihe von Studienplätzen zur Verfügung und wählte die Bewerber im Hinblick auf künftige politische Interessen aus. Die Vindo schickten so viele Schüler zur Gilde, wie sie nur finden (und sich leisten) konnten, was nicht allzu viele waren, da sie nur geringe magische Fähigkeiten in ihren Blutlinien hatten.
    Die Lonmars wurden von einem Ältestenrat regiert, der sich aus Repräsentanten der Großclans zusammensetzte. Jeder Clan kam für die Ausbildung seiner eigenen Magier auf. Falls ein Clan seine Magier nicht länger unterhalten konnte, so besagte die jahrhundertealte Übereinkunft zwischen den Lonmars und dem kyralischen König, dass die anderen Clans die Kosten gerecht untereinander aufzuteilen hätten. Die Gilde wollte nicht, dass ihre Magier in Not gerieten und die Magie auf unmoralische Weise nutzten, um ihr Überleben zu sichern.
    Wenig überraschend

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