Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice
griff nach einem kleinen Päckchen, bevor sie in den Korridor zurückkehrte und mit Cery in den Garten ging. Nachdem sie eine geschützte Bank gefunden hatten, wob sie eine Wärmebarriere um sie beide herum. Cery zog anerkennend die Augenbrauen hoch.
»Du hast einige nützliche Tricks gelernt.«
»Ein paar, ja«, pflichtete sie ihm bei.
Cery sah sich argwöhnisch um. »Erinnerst du dich an den Tag, als wir das letzte Mal in diesem Garten waren?«, fragte er. »Das ist jetzt fast ein Jahr her.«
Sie grinste. »Wie könnte ich das vergessen?«
Ihr Lächeln verblasste jedoch, als sie daran dachte, was sie in dem Gewölbe unter der Residenz des Hohen Lords beobachtet hatte. Damals hatte sie nur den Wunsch gehabt fortzukommen, deshalb hatte sie Cery nichts von dem Vorfall berichtet. Später hatte sie ihm dann lediglich erklärt, sie habe einem Magier bei der Arbeit zugesehen, aber damals hatte sie noch nicht gewusst, dass es sich um verbotene schwarze Magie handelte. Und inzwischen hatte sie dem Administrator das Versprechen gegeben, die Wahrheit vor allen außer Rothen verborgen zu halten.
»Dieser Junge ist der Anführer, nicht wahr? Der, der sich versteckt hat, als er den Magier gesehen hat - Lord Ahrind?«
Sie nickte.
»Wie heißt dieser Junge?«
»Regin.«
»Hat er dir oft zugesetzt?«
Sie seufzte. »Er tut es ständig.« Als sie ihm von den Streichen und den Spottworten erzählte, empfand sie gleichzeitig Verlegenheit und Erleichterung. Es tat gut, mit ihrem alten Freund zu reden und den Zorn in seinem Gesicht zu sehen.
Cery stieß einen anschaulichen Fluch aus. »Dieser Junge braucht eine ordentliche Lektion, wenn du mich fragst. Soll ich sie ihm erteilen?«
Sonea kicherte. »Du würdest niemals auch nur in seine Nähe kommen.«
»Tatsächlich?« Er lächelte verschlagen. »Magier dürfen andere Menschen nicht verletzen, nicht wahr?«
»Das ist richtig.«
»Also darf er seine Kräfte in einem Kampf mit einem Nichtmagier nicht einsetzen, oder?«
»Er wird nicht mit dir kämpfen, Cery. Es wäre unter seiner Würde, sich mit einem Hüttenjungen zu schlagen.«
Cery schnaubte. »Dann ist er also ein Feigling?«
»Nein.«
»Aber er ist sich nicht zu schade, sich mit dir anzulegen. Du kommst auch aus den Hüttenvierteln.«
»Er kämpft nicht gegen mich. Er sorgt nur dafür, dass niemand vergisst, wo ich herkomme.«
Cery dachte eine Weile über ihre Worte nach, dann zuckte er die Achseln. »Also brauchen wir ihn nur zu töten.«
Erstaunt über die Absurdität seines Vorschlags, lachte sie. »Wie?«
Seine Augen blitzten. »Wir könnten ihn in einen Tunnel locken und den Tunnel dann zum Einsturz bringen.«
»Ist das alles? Er müsste nur einen Schild um sich herum hochziehen und die Trümmer wegschieben.«
»Nicht ohne seine Magie aufzubrauchen. Wie wäre es, wenn wir ihn mit sehr vielen Trümmern zuschütten würden? Mit einem ganzen Haus.«
»Es müsste erheblich mehr sein als das.«
Cery schürzte die Lippen. »Wir könnten ihn in einen Abwasserbottich werfen und ihn darin einschließen.«
»Er würde sich den Weg freisprengen.«
»Dann locken wir ihn mit einer List an Bord eines Schiffes und versenken das Schiff weit draußen im Meer.«
»Er würde eine Luftblase um sich herum schaffen und an die Oberfläche treiben.«
»Ah, aber das würde er nicht bis in alle Ewigkeit durchhalten. Er würde müde werden und ertrinken.«
»Wir können einen elementaren Schild über einen sehr langen Zeitraum aufrechterhalten«, erklärte sie ihm. »Er müsste sich nur mit Hilfe von Gedankenrede mit Lord Garrel in Verbindung setzen, und die Gilde würde ein Boot zu seiner Rettung hinausschicken.«
»Wenn wir das Schiff weit weg von allen Magiern versenken würden, könnte er verdursten.«
»Das könnte er«, räumte sie ein, »aber ich bezweifle es. Die Magie macht uns sehr stark. Wir überleben länger als gewöhnliche Menschen - und außerdem haben wir gelernt, wie man das Salz aus dem Wasser herauszieht. Er würde keinen Durst leiden, und er könnte Fische fangen und sie sich braten.«
Cery schnalzte ungeduldig mit der Zunge. »Hör auf damit! Du machst mich neidisch. Könntest du ihn vielleicht zuerst erschöpfen? Dann würde ich ihn anschließend ordentlich weich klopfen.«
Sonea lachte. »Nein, Cery.«
»Warum nicht? Ist er stärker als du?«
»Das weiß ich nicht.«
»Was dann?«
Sie wandte den Blick ab. »Es lohnt die Mühe nicht. Was du auch tun würdest, er würde sich am Ende an mir
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