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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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protestierten mehrere Clans gegen diese Regelung. Soweit Dannyl von Botschafter Vaulen wusste, brauchte man sie jedoch nur freundlich und entschieden daran zu erinnern, welche Nachteile eine Aufhebung der Übereinkunft für sie haben würde: Man würde ihre Magier nach Hause schicken und keine neuen Schüler aus ihren Reihen mehr in der Gilde aufnehmen. Um ihnen diese Argumente nahe zu bringen, spielte Vaulen die Rolle des sanften elynischen Beschwichtigers, während Dannyl der entschlossene, unbeugsame Kyralier sein sollte.
    Aber nicht heute.
    Als Botschafter Vaulen erfahren hatte, dass Dannyls Gesuch an den Tempel Erfolg beschieden war, hatte er sofort einigen Dienern befohlen, die Kutsche der Gilde vorfahren zu lassen.
    »Heute ist ein Tag der Ruhe«, sagte er. »Das bedeutet, dass die Ältesten einander besuchen und erörtern werden, was zu tun ist. Ihr könnt euch also getrost ein wenig in der Gegend umsehen.« Während sie warteten, bot er ihnen getrocknete, in Honigwasser eingelegte Früchte an.
    »Gibt es irgendetwas, das ich über die Priester wissen sollte, bevor ich sie aufsuche?«, erkundigte sich Dannyl.
    Vaulen dachte nach. »Der Lehre Mahgas zufolge müssen alle Menschen in ihrem Leben ein Gleichgewicht zwischen Glück und Schmerz finden. Magiern ist bereits die Gabe der Magie zuteil geworden, deshalb ist ihnen das Priesteramt verwehrt. Es hat nur wenige Ausnahmen gegeben.«
    »Wirklich?« Dannyl straffte sich. »Unter welchen Umständen?«
    »In der Vergangenheit ist man bei einigen Magiern zu dem Schluss gekommen, dass ihnen großes Leid widerfahren sei, und diesen Magiern wurde gestattet, Gleichgewicht zu suchen, indem sie der Priesterschaft beitraten, allerdings nur unter der Bedingung, dass sie auf ihre Kräfte verzichteten. Trotzdem blieb auch diesen Magiern der Zugang zu den höheren Rängen verwehrt.«
    »Ich hoffe, das bedeutet nicht, dass sie mir Schmerz zufügen werden, um ein Gleichgewicht für meine eigenen Gaben zu schaffen.«
    Vaulen lächelte. »Ihr seid ein Ungläubiger. Das ist Gleichgewicht genug.«
    »Was könnt Ihr mir von dem Hohen Priester Kassyk erzählen?«
    »Er respektiert die Gilde und ist voll des Lobes für den Hohen Lord.«
    »Warum zeichnet er gerade Akkarin so aus?«
    »Akkarin hat vor über zehn Jahren den Tempel besucht, und anscheinend hat er großen Eindruck auf den Hohen Priester gemacht.«
    »Ja, darauf versteht er sich.« Dannyl sah Tayend an, aber der Gelehrte war ganz mit dem Verzehr der süßen Leckereien beschäftigt. Tayend war zu Dannyls Überraschung gleich am Tag nach ihrer Ankunft in einem der typischen, unscheinbaren lonmarischen Gewänder vom Schneider zurückgekehrt. »Sie sind sehr bequem«, hatte der Gelehrte erklärt. »Und ich wollte ohnehin ein Andenken an unsere Reise mit nach Hause nehmen.« Dannyl hatte kopfschüttelnd erwidert: »Ich kenne niemanden außer Euch, dem es gelingen würde, die Demonstration von Demut in einen Luxus zu verwandeln.«
    »Eure Kutsche steht bereit«, sagte Vaulen und erhob sich.
    Als Dannyl von draußen Hufschläge und das Quietschen von Wagenfedern hörte, ging er zur Tür hinüber. Tayend wischte sich mit einem feuchten Tuch die klebrigen Überreste der getrockneten Früchte von den Fingern und folgte ihm.
    »Richtet dem Hohen Priester meinen Gruß aus«, sagte Vaulen.
    »Das werde ich tun.« Dannyl verließ das Gebäude, und sofort schlug ihm die Hitze entgegen, die von einer sonnenbeschienenen Mauer auf der anderen Straßenseite abgestrahlt wurde. Der Staub, den die Kutsche aufgewirbelt hatte, kitzelte ihn im Hals.
    Ein Diener öffnete ihm den Wagenschlag, und Dannyl stieg ein. Tayend folgte ihm und nahm mit einer Grimasse ihm gegenüber Platz. Der Diener reichte ihnen zwei Flaschen Wasser, und gleich darauf setzte sich das Gefährt in Bewegung.
    Die Luft in der Kutsche war drückend heiß. In der Hoffnung, dass der Fahrtwind etwas Kühlung brächte, öffnete Dannyl die Fenster der Kutsche, ertrug tapfer den Staub, der hereinwehte, und befeuchtete sich von Zeit zu Zeit mit einem Schluck Wasser die Kehle. Die Straßen waren schmal, so dass sie zum größten Teil im Schatten lagen, aber das Gedränge der Fußgänger verlangsamte die Kutsche. Einige der Straßen waren von Holzdächern überdeckt, die dunkle Tunnel bildeten.
    Nach einigen kurzen Bemerkungen verfielen sie in Schweigen, denn beim Sprechen bekamen sie nur Staub in den Mund. Langsam holperte die Kutsche durch die endlose Stadt. Schon bald war Dannyl es

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