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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Wärme. Seine Wucht war ausschließlich auf das Ziel gerichtet und sonst nirgendwohin. Jetzt werdet ihr versuchen, eure Magie zu Kraftschlägen zu formen. Regin, du fängst an.«
    Während der Unterricht weiterging, stellte Sonea überrascht fest, dass sie Gefallen daran fand. Es war eine Herausforderung, ihre Schläge in eine bestimmte Form zu bringen, aber sobald sie ein Gefühl für die Unterschiede entwickelt hatte, fiel es ihr leichter. Als Vorel die Klasse wieder zurück in den Unterrichtsraum führte, war sie beinahe enttäuscht.
    Im Klassenzimmer wartete Lord Vorel, bis wieder Ruhe eingekehrt war, dann erklärte er: »In der nächsten Stunde werden wir uns wieder der Verbesserung eurer Schilde zuwenden.« Die Novizen ließen enttäuscht die Schultern sinken. »Was ihr heute gesehen habt, sollte euch klar machen, warum es so wichtig für euch ist zu lernen, wie ihr euch mit einem Schild schützen könnt«, fuhr er streng fort. »In der Zeit bis zur Mittagspause möchte ich, dass ihr eure heutigen Erfahrungen niederschreibt.«
    Mehrere Novizen stöhnten leise. Während die anderen ihre Notizbücher hervorholten, griff Sonea nach ihrem Handkoffer und stellte fest, dass sie vor ihrem Aufbruch in die Arena vergessen hatte, ihn mit einem magischen Schloss zu sichern.
    Kurz darauf stieß sie einen Seufzer der Erleichterung aus. Ihre Habe war unversehrt geblieben. Als sie jedoch ihre Mappe mit Notizen auf ihr Pult legte, glitt etwas zwischen den Seiten heraus und fiel mit einem metallischen Klirren zu Boden.
    »Das ist meine Schreibfeder!« Narron starrte sie an. Stirnrunzelnd senkte sie den Blick und sah etwas Goldenes zu ihren Füßen liegen. Sie bückte sich und hob es auf.
    Jemand zog ihr die Feder aus den Fingern. Lord Vorel war vor sie hingetreten. Jetzt wandte er sich zu Narron um.
    »Ist das die Feder, von der du mir erzählt hast, sie sei verschwunden?«
    »Ja.« Narron sah Sonea wütend an. »Sonea hatte sie in ihrem Koffer.«
    Vorel drehte sich mit zusammengebissenen Zähnen wieder zu Sonea um. »Woher hast du das?«
    Sonea blickte auf den Bücherkoffer in ihren Händen. »Die Feder war hier drin«, sagte sie.
    »Sie hat meine Feder gestohlen!«, rief Narron entrüstet.
    »Das habe ich nicht getan!«, protestierte sie.
    »Sonea, du kommst mit mir.«
    Vorel machte auf dem Absatz kehrt und ging durch den Raum. Sonea sah ihm ungläubig nach, bis er sich mit finsterer Miene wieder zu ihr umdrehte.
    »Sofort!«, blaffte er sie an.
    Sonea schloss den Handkoffer, stand auf und folgte dem Magier zur Tür. Sie konnte die Blicke der übrigen Novizen in ihrem Rücken spüren. Sie glaubten doch nicht etwa, dass sie Narrons Feder gestohlen hatte - nicht, wenn es so offensichtlich war, dass Regin ihr abermals einen Streich gespielt hatte?
    Als sie sich noch einmal zu der Klasse umdrehte, starrten ihre Kameraden sie argwöhnisch an. Poril hatte den Blick abgewandt. Gekränkt setzte sie ihren Weg fort.
    Sie war das Hüttenmädchen. Das Mädchen, das zugegeben hatte, als Kind gestohlen zu haben. Die Außenseiterin. Eine Freundin der Diebe. Die anderen hatten beobachtet, wie Regin sie quälte, aber sie wussten nichts von den Notizen und den Büchern, die er gestohlen hatte, nichts von den zahlreichen anderen Gemeinheiten, die er ihr angetan hatte. Sie hatten keine Ahnung, wie schlau und entschlossen er war.
    Es hatte keinen Sinn, Regin anzuklagen. Selbst wenn sie es gewagt und eine Wahrheitslesung riskiert hätte, hätte sie nicht beweisen können, dass er die Feder gestohlen hatte. Sie hatte nur ihre eigene Unschuld als Beweis, und eine Wahrheitslesung konnte sie nicht riskieren, denn es bestand die Gefahr, dass der Rektor ihr nicht gestatten würde, selbst den Magier auszusuchen, der sie dieser Prozedur unterzog. Und dann würde vielleicht noch jemand von dem Verbrechen des Hohen Lords erfahren.
    An der Tür blieb Vorel stehen. »Narron, du kommst besser auch mit«, sagte er. »Ihr anderen widmet euch euren Notizen. Ich werde nicht vor der Mittagspause zurück sein.«
     
    Als er das Büro des Rektors betrat, fiel Rothen sofort die Anspannung der dort Versammelten auf. Jerrik saß mit vor der Brust verschränkten Armen und grimmiger Miene an seinem Schreibtisch. Sonea hockte mit leerem Blick auf einem Stuhl. Ein zweiter Novize saß sehr aufrecht auf einem anderen Stuhl. Hinter ihm stand Lord Vorel, der Krieger, mit zornlodernden Augen.
    »Worum geht es?«, fragte Rothen.
    Jerrik runzelte die Stirn. »Bei Eurer Novizin

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