Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild
Art Cerys Beziehung zu Sonea war. Wenn die Magier erfahren wollten, ob Cery ihr etwas bedeutete, dann wollten sie ihn wahrscheinlich als Druckmittel benutzen, um sie zu etwas zu zwingen, das sie nicht tun wollte.
Der Gedanke, dass er ihre Situation noch verschlechtert haben könnte, quälte ihn ebenso sehr wie die Furcht, man könne ihn zum Sterben in diese Zelle geführt haben. Wenn er doch nur nicht der Versuchung erlegen wäre, sich die Universität anzusehen! Je länger Cery darüber nachdachte, desto heftiger verfluchte er sich für seine Neugier.
Zwischen einem Atemzug und dem nächsten hörte er plötzlich Schritte in der Ferne. Als sie lauter wurden, verebbte sein Zorn, und sein Herz begann zu rasen.
Vor der Tür hielten die Schritte inne. Er hörte ein stumpfes, metallischen Klicken, gefolgt von dem leiseren Klappern, mit dem seine Dietriche zu Boden fielen. Im nächsten Moment fiel ein schmaler Streifen gelben Lichts durch den Türspalt.
»Nun schau sich das einer an«, murmelte Fergun. Er drehte sich zur Seite und ließ den Teller und die Flasche los, die er mitgebracht hatte. Statt jedoch zu Boden zu fallen, schwebten beide Dinge langsam herab. Fergun breitete die Finger aus, und die Drähte sprangen ihm gehorsam in die Hand.
Er unterzog sie einer genauen Musterung, dann hob er die Brauen. Lächelnd sah er Cery an.
»Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass diese Dinger funktionieren würden, oder? Ich hatte mir schon gedacht, dass du ein wenig Erfahrung mit solchen Dingen besitzt, deshalb habe ich gewisse Vorsichtsmaßnahmen ergriffen.« Er betrachtete Cerys Kleidung. »Hast du irgendwo noch mehr von diesen Dingern versteckt?«
Cery schluckte die verneinende Antwort, die ihm auf der Zunge lag, hastig herunter. Fergun würde ihm niemals glauben. Der Magier lächelte und streckte die Hand aus.
»Gib sie mir.«
Cery zögerte. Wenn er einige der Gegenstände, die er in seiner Kleidung versteckt hielt, herausgab, würde er vielleicht andere, noch wichtigere Werkzeuge behalten können.
Fergun trat einen Schritt auf ihn zu. »Na komm, welchen Nutzen haben diese Sachen hier unten für dich?« Er machte eine knappe Bewegung mit dem Zeigefinger. »Gib sie mir.«
Langsam griff Cery in seinen Mantel und zog eine Hand voll weniger wichtiger Werkzeuge heraus. Dann funkelte er den Magier wütend an und legte sie ihm auf die ausgestreckte Hand.
Fergun besah sich die Drähte, dann blickte er wieder auf. Ein boshaftes Lächeln spielte um seine Lippen. »Erwartest du wirklich von mir, dass ich dir glaube, das hier wäre schon alles?«
Er bog die Finger durch. Cery spürte, wie eine unsichtbare Kraft gegen seine Brust drückte, und er taumelte bis zur Mauer zurück.
Fergun kam näher und durchsuchte Cerys Mantel. Mit einem Ruck hatte er das Futter aufgerissen, um mehrere versteckte Taschen darin zu entblößen. Er pflückte den Inhalt heraus, dann wandte er sich Cerys übrigen Kleidungsstücken zu.
Während er die Messer aus Cerys Stiefeln zog, stieß Fergun einen leisen Laut der Befriedigung aus, dann folgte ein noch zufriedeneres »Ah«, als er Cerys Dolche fand. Schließlich richtete er sich auf und zog eine der Waffen aus der Scheide. Er untersuchte den breitesten Teil der Klinge, auf dem ein grobes Bild des kleinen Nagetiers eingeritzt war: Cerys Namensvetter.
»Ceryni«, sagte der Magier und sah zu Cery hinüber.
Cery erwiderte seinen Blick voller Trotz. Fergun kicherte und wandte sich ab. Er nahm ein großes Stück Tuch aus seinen Roben, wickelte die Werkzeuge und Waffen darin ein und trat zur Tür hinüber.
Als ihm klar wurde, dass der Magier gehen würde, ohne ihm irgendwelche Erklärungen zu geben, setzte Cerys Herz einen Schlag aus.
»Wartet! Was wollt Ihr von mir? Warum bin ich hier?« Fergun beachtete ihn jedoch nicht. Als die Tür hinter ihm zufiel, löste sich die Umklammerung, mit der der Magier ihn belegt hatte, und Cery sackte auf die Knie. Keuchend vor Zorn tastete er nach seinem Mantel und fluchte dann, als er feststellte, dass tatsächlich die meisten seiner Werkzeuge verschwunden waren. Am meisten bedauerte er den Verlust der Dolche, aber es war schwierig, Waffen von dieser Größe verborgen zu halten.
Er hockte sich auf die Fersen und stieß einen langen Seufzer aus. Einige seiner Sachen waren ihm verblieben und würden ihm vielleicht von Nutzen sein. Er brauchte sich lediglich einen Plan zurechtzulegen.
22. Ein unerwartetes Angebot
M uss ich das wirklich tun?«
»Ja.«
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