Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
gesäumt.
    »Hier wirken wir größere Heilungen und führen Operationen durch«, sagte Indria. »Während der Behandlung darf niemand außer den Heilern - und dem Patienten natürlich - hier herein.«
    Sonea ließ den Blick aufmerksam durch den Raum wandern. Als sie zu einer Öffnung in der gegenüberliegenden Wand trat, folgte Indria ihr.
    »Direkt über uns befinden sich die Räume, in denen die Medikamente zubereitet werden«, erklärte die Heilerin und deutete auf die Nische. Sonea beugte sich vor und spähte in den Raum über ihr hinauf. »Wir haben Heiler, die eigens auf die Herstellung von Medikamenten spezialisiert sind. Wenn wir etwas brauchen, lassen sie die frisch zubereiteten Mixturen durch diese Schächte hinuntergleiten.«
    Nachdem Sonea ihre Neugier befriedigt hatte, kehrte sie zu Rothen zurück. Indria öffnete einen Schrank und nahm eine der Flaschen heraus.
    »Hier in der Gilde weiß man mehr über Medizin als irgendwo sonst auf der Welt«, sagte sie mit unverhohlenem Stolz. »Wir kurieren die Menschen nicht nur mit unseren Heilkräften. Wenn es so wäre, hätten wir keine Chance, alle Kranken zu versorgen, die unsere Hilfe brauchen.« Sie zuckte die Achseln. »Was wir natürlich ohnehin nicht tun können. Dafür gibt es einfach nicht genug Heiler.«
    Sie zog eine Schublade auf und nahm eine kleine, weiße Flasche heraus. Dann wandte sie sich an Sonea, hielt jedoch plötzlich inne und sah Rothen fragend an. Rothen, der begriff, was sie vorhatte, schüttelte den Kopf. Indria biss sich auf die Unterlippe und blickte erst Sonea an, dann die Phiole in ihren Händen.
    »Ah, vielleicht werden wir diesen Teil der Führung auslassen.«
    Sonea betrachtete die Flasche, und ihre Augen funkelten vor Neugier. »Welchen Teil?«
    Indria drehte die Flasche so, dass Sonea die Aufschrift lesen konnte. »Es ist eine Narkosesalbe«, erklärte sie. »Normalerweise streiche ich ein wenig davon auf die Handflächen von Besuchern, um die Kraft unserer Medizin zu demonstrieren.«
    Sonea runzelte die Stirn. »Eine Narkosesalbe?«
    »Sie betäubt deine Haut, so dass du nichts mehr fühlen kannst. Nach einer Stunde verliert sich die Wirkung wieder.«
    Sonea zog die Augenbrauen in die Höhe, dann streckte sie die Hand aus. »Ich möchte es ausprobieren.«
    Rothen sog scharf die Luft ein und musterte Sonea überrascht. Das war wirklich bemerkenswert. Was war aus ihrem Misstrauen Magiern gegenüber geworden? Hocherfreut beobachtete er, wie Indria die Flasche aufschraubte und ein wenig von der Salbe auf ein weißes Tuch strich.
    Indria warf Sonea einen nervösen Blick zu. »Zuerst wirst du gar nichts spüren. Nach einer Minute wird es sich dann so anfühlen, als sei deine Haut plötzlich viel dicker als sonst. Möchtest du es trotzdem ausprobieren?«
    Sonea nickte, und Indria gab behutsam etwas von der Salbe auf Soneas Handfläche.
    »Pass auf, dass du nichts davon in die Augen bekommst. Du wirst nicht blind davon, aber glaub mir, es ist ein ausgesprochen eigenartiges Gefühl, betäubte Augenlider zu haben.«
    Sonea betrachtete lächelnd ihre Hand. Indria legte die Phiole wieder in die Schublade, warf das Tuch in einen Eimer in einem der Schränke und rieb sich dann die Hände.
    »Jetzt lasst uns nach oben gehen und einen Blick in die Klassenzimmer werfen.«
    Sie gingen zurück durch den Hauptkorridor, wo sie an mehreren Heilern und einigen Novizen vorbeikamen. Manche von ihnen betrachteten Sonea voller Neugier. Andere dagegen machten zu Rothens Entsetzen kein Hehl aus ihrer Abneigung.
    »Indria!«
    Die Heilerin drehte sich um, und ihre grünen Roben wirbelten bei der abrupten Bewegung um ihre Beine. »Darlen?«
    »Hier drin.«
    Die Stimme kam aus einem der Behandlungszimmer in der Nähe. Indria ging auf die Tür zu.
    »Ja?«
    »Könntest du mir kurz zur Hand gehen?«
    Indria drehte sich um und grinste Rothen an. »Ich werde fragen, ob es dem Patienten etwas ausmacht, Publikum zu haben«, sagte sie leise.
    Sie trat in den Raum, und Rothen hörte mehrere leise Stimmen. Sonea sah Rothen mit undeutbarer Miene an, dann wandte sie sich ab.
    Kurz darauf kehrte Indria zurück und machte ihnen ein Zeichen. »Kommt herein.«
    Rothen nickte. »Gebt mir einen Moment Zeit.«
    Als die Heilerin wieder verschwunden war, holte Rothen tief Luft. »Ich weiß nicht, was du da drin sehen wirst, aber ich glaube nicht, dass Indria uns hereinbitten würde, wenn es etwas Beängstigendes wäre. Wenn du dich jedoch vor dem Anblick von Blut fürchtest,

Weitere Kostenlose Bücher