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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Gesicht. »Aber in Wirklichkeit ist es ausgesprochen hart.«
    »Die Heilkunst ist die schwierigste aller Disziplinen«, ergänzte Rothen. »Sie verlangt eine genauere Kontrolle und viele Jahre Übung.«
    »Weshalb sie einigen jungen Leuten nicht besonders erstrebenwert erscheint«, erklärte Indria naserümpfend. »Sie sind einfach zu faul.«
    »Ich habe viele Novizen, die ganz und gar nicht faul sind«, entgegnete Rothen spitz.
    Indria grinste. »Aber Ihr seid auch so ein wunderbarer Lehrer, Rothen. Selbstverständlich sind Eure Schüler die aufmerksamsten und strebsamsten in der Universität - wie könnte es auch anders sein?«
    Rothen lachte. »Ich sollte öfter hierher kommen. Eure Worte tun mir so gut.«
    »Hm«, sagte sie, »im Allgemeinen bekommen wir Euch nur dann zu Gesicht, wenn Ihr über Magenverstimmung klagt oder Euch bei Euren dummen Experimenten Brandwunden zugezogen habt.«
    »Sagt das nicht.« Rothen legte einen Finger an die Lippen. »Als Nächstes werde ich Sonea nämlich die Alchemieräume zeigen.«
    Indria warf Sonea einen mitfühlenden Blick zu. »Viel Glück. Und versuch, nicht einzuschlafen.«
    Rothen straffte sich und deutete auf die Treppe. »Setz deine Führung fort, du freches Mädchen«, befahl er. »Es ist erst ein Jahr vergangen seit deinem Abschluss, und schon jetzt glaubst du, du kannst so mit deinen ehemaligen Lehrern umspringen.«
    »Sehr wohl, Mylord.« Sie vollführte eine spöttische Verbeugung, dann setzte sie ihren Weg durch den Korridor fort.
    Sonea schob eine von Rothens Fensterblenden zurück und betrachtete die hinter der Glasscheibe umherwirbelnden Schneeflocken. Geistesabwesend rieb sie sich die Hand. Obwohl das Gefühl schon vor Stunden zurückgekehrt war, stand ihr die Taubheit noch immer lebhaft im Gedächtnis.
    Sie hatte erwartet, dass Rothen ihr die Heiler bei der Arbeit zeigen und sie die Versuchung verspüren würde, diese Kunst selbst zu erlernen. Trotz ihres festen Entschlusses, sich davon nicht beeinflussen zu lassen, waren unerwünschte Gefühle in ihr aufgestiegen, als sie die Heilung des Kindes mit eigenen Augen gesehen hatte. Obwohl sie gewusst hatte, dass sie die Fähigkeit zu solchen Dingen besaß, hatte sie doch erst in diesem Moment begriffen, welche Chance ihre Magie darstellte.
    Und genau das war natürlich Rothens Absicht gewesen. Seufzend klopfte sie an den Rand des Fensters. Wie erwartet, versuchte er, sie zum Bleiben zu bewegen, indem er ihr all die wunderbaren Dinge zeigte, die sie mit ihrer Magie würde tun können.
    Aber gewiss hatte er nicht damit gerechnet, dass die Demonstrationen der Krieger, die sie am Vortag erlebt hatte, sie auch nur im Mindesten beeindrucken würden. Die Novizen, die einander Magie entgegenschleuderten, würden Sonea nicht in Versuchung führen, sich der Gilde anzuschließen. Vielleicht hatte Rothen ihr ja nur zeigen wollen, dass die Kämpfe harmlos waren. Strengen Regeln unterworfen, ähnelten sie eher Spielen als richtigen Kämpfen.
    Als Sonea darüber nachdachte, fiel es ihr leichter zu begreifen, warum die Reaktion der Magier so heftig ausgefallen war, als sie sie auf dem Nordplatz »angegriffen« hatte. Sie waren an »innere Schilde« gewöhnt und daran, »Treffer« aufzulisten.
    Es musste ein ziemlicher Schock für sie gewesen sein, zu sehen, wie Magie sich auswirken konnte, wenn man ihr ohne schützenden Schild ausgesetzt war.
    Wieder seufzte sie. Wahrscheinlich würde ihr als Nächstes eine Führung durch die Labors der Alchemisten bevorstehen. Gegen ihren Willen regte sich so etwas wie Neugier in ihr. Von allen Disziplinen war die Alchemie diejenige, von der sie am wenigsten wusste.
    Ein Klopfen an der Wohnungstür schreckte sie aus ihren Gedanken auf. Tania hatte ihr schon vor Stunden Gute Nacht gesagt, und auch Rothen hatte sich bereits verabschiedet. Ein Name schoss ihr durch den Kopf, und ihr Herz setzte einen Schlag aus.
    Fergun.
    Er würde eine Antwort wollen, und sie hatte sich noch nicht entschieden. Widerstrebend durchquerte sie den Raum und hoffte dabei, der Besucher könnte jemand anders sein.
    »Wer ist da?«
    »Fergun. Lass mich rein, Sonea.«
    Sonea holte tief Luft und legte eine Hand auf den Griff. Sofort schwang die Tür auf. Der rotgewandete Magier schlüpfte herein und zog die Tür hinter sich zu.
    »Wieso könnt Ihr die Tür öffnen?«, fragte sie und betrachtete stirnrunzelnd den Griff. »Ich dachte, sie sei verschlossen.«
    Fergun lächelte. »Das war sie auch, aber sie lässt sich öffnen,

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