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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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habe meine Leute zu sämtlichen Pfandleihern und Hehlern geschickt, um nach etwas Derartigem zu suchen. Anscheinend verbrennen die Magier ihre alten Bücher, aber dem Ladenbesitzer zufolge ist dieses Buch von einem unternehmungslustigen, ungehorsamen Diener verkauft worden. Sieh hinein.«
    Sonea schlug den Einband auf und entdeckte ein zusammengefaltetes Stück Papier. Sie bemerkte sofort, dass es sich um dickes Pergament handelte. Pergament von solcher Qualität kostete im Allgemeinen mehr als eine Mahlzeit für eine große Familie. Sie faltete das Blatt auseinander und besah sich die schwarzen Buchstaben, die sich in makellosen Reihen über die Seite zogen, dann sog sie plötzlich scharf die Luft ein. Sie hatte das Symbol entdeckt, das in eine Ecke des Blattes gestempelt worden war. Ein Diamant mit einem »Y«, das ihn teilte - das Symbol der Gilde.
    »Was ist das?«, flüsterte sie.
    »Eine Nachricht«, antwortete Faren. »Für dich.«
    »Für mich?« Sie blickte zu ihm auf.
    Er nickte.
    »Woher wussten sie, dass dieses Buch den Weg zu mir finden würde?«
    »Sie wussten es nicht, aber sie haben es jemandem gegeben, von dem sie wussten, dass er in Verbindung zu den Dieben steht, und dieser Jemand hat das Schreiben weitergeleitet.«
    Sie hielt ihm das Pergament hin.
    »Was steht dort?«
    Er nahm das Papier von ihr entgegen. »Hier steht: ›An die junge Lady mit magischen Kräften. Da wir nicht persönlich mit dir sprechen können, schicken wir dir diese Nachricht über die Diebe, in der Hoffnung, dass es ihnen möglich sein wird, dich zu erreichen. Wir möchten dir versichern, dass wir nicht die Absicht haben, dir in irgendeiner Weise zu schaden. Außerdem möchten wir betonen, dass wir am Tag der Säuberung nicht die Absicht hatten, dich oder den jungen Mann zu verletzen. Sein Tod war ein tragischer Unfall. Wir haben einzig und allein den Wunsch, dich zu lehren, wie du deine Kräfte beherrschen kannst. Außerdem möchten wir dir die Möglichkeit anbieten, dich der Gilde anzuschließen. Wir würden dich gern in unserer Mitte willkommen heißen.‹ Dann kommt die Unterschrift: ›Lord Rothen von der Magiergilde‹.«
    Sonea starrte die Botschaft ungläubig an. Die Gilde wollte sie, ein Mädchen aus den Hütten, aufnehmen?
    Es musste ein Trick sein, überlegte sie, ein Versuch, sie aus ihrem Versteck zu locken. Sie musste an den Magier denken, der die Zuflucht auf dem Dachboden überfallen hatte, und daran, dass er sie als Feindin der Gilde bezeichnet hatte. Er hatte nicht gewusst, dass sie zuhörte. Und seine Worte entsprachen vermutlich eher der Wahrheit als das Schreiben dieses unbekannten Mannes.
    Faren faltete das Pergament zusammen und schob es in seine Tasche. Als Sonea sein gerissenes Lächeln sah, regte sich leichter Argwohn in ihr. Woher sollte sie wissen, ob auf dem Pergament wirklich das stand, was er ihr vorgelesen hatte?
    Aber warum sollte er sich so etwas ausdenken? Er wollte, dass sie für ihn arbeitete, nicht dass sie zu den Magiern überlief. Es sei denn, er stellte sie auf die Probe …
    Der Dieb zog eine Augenbraue in die Höhe. »Was hältst du davon, kleine Sonea?«
    »Ich glaube den Magiern nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Sie würden niemals jemanden aus den Hütten bei sich aufnehmen.«
    Faren strich mit der Hand über die Armlehne seines Stuhls. »Was würdest du tun, wenn du wüsstest, dass sie dich tatsächlich in der Gilde aufnehmen wollen? Viele gewöhnliche Menschen träumen davon, Magier zu werden. Vielleicht hat die Gilde den Wunsch, sich in den Augen der Öffentlichkeit reinzuwaschen.«
    Sonea schüttelte den Kopf. »Es ist ein Trick. Das Versehen war, dass sie den Falschen erwischt haben, nicht dass sie einen von uns getötet haben.«
    Faren nickte langsam. »Das sagen die meisten Zeugen. Nun, wir werden die Einladung der Gilde ausschlagen und uns jetzt wichtigeren Angelegenheiten zuwenden.« Er zeigte auf das Buch in ihrem Schoß. »Ich weiß nicht, ob du etwas Nützliches daraus lernen kannst. Ich werde dir jemanden schicken, der es dir vorliest. Allerdings wäre es vielleicht sinnvoll, wenn du selbst lesen lernen würdest.«
    »Meine Tante hat mir ein paar Buchstaben beigebracht«, erklärte Sonea, während sie in den Seiten blätterte. »Aber das ist schon lange her.« Sie blickte auf. »Kann ich Jonna und Ranel bald sehen? Jonna könnte mir bestimmt das Lesen beibringen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht bevor die Magier aufhören -« Er legte die Stirn in Falten und lauschte.

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