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Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Titel: Die Gilde von Shandar: Die Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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Shalidar hatte die Beweise bekräftigt, indem er bestätigte, dass die Frau eine Auftragsmörderin war. Also warum blieb im Kopf des Königs dieses nagende Gefühl zurück, das all diesen Beweisen widersprechen wollte?
    Irgendetwas an der kurzen Unterhaltung, die er mit Femke geführt hatte, störte ihn. Die Botschafterin hatte eine Unschuld umgeben, die ihn verfolgte. Er wusste, dass er sie noch einmal vernehmen musste, doch er schob es seit Tagen immer wieder auf. Die Boten, die er zum Kaiser von Shandar geschickt hatte, müssten längst dort angekommen sein. In Kürze würde wahrscheinlich eine weitere Gesandtschaft aus Shandar eintreffen. Wann sollte er die Botschafterin ein weiteres Mal vernehmen? Sollte er warten, bis der Fürsprecher aus Shandar anwesend war, oder sollte er sie jetzt befragen? Es war eine schwierige Entscheidung.
    Die Gesandtschaftsmitglieder der Botschafterin hatte der König mit unterschiedlichem Erfolg vernommen. Die beiden Soldaten hatten wenig gesagt. Sie hielten sich an die militärische Regel »je weniger man sagt, desto weniger Ärger gibt es«. Es half ihm nicht weiter.
    Doch das wenige, was die beiden Männer gesagt hatten, war interessant. Sie hatten beide berichtet, dass die Botschafterin sie gebeten hatte, sich über die jüngsten Ereignisse zu informieren, doch sie hatten keine Gelegenheit gehabt, ihr zu berichten, was sie herausgefunden hatten. Warum sollte sich eine Auftragsmörderin für dergleichen interessieren? Das war allgemeine Informationsbeschaffung, die eher zur Rolle eines Botschafters passte oder zu einer Spionageaktion – nicht zu einem Auftragsmörder. Der König hatte den starken Eindruck, dass, sollte die Botschafterin wirklich schuldig sein, die beiden Soldaten keine Kenntnis von einem Mordplan gehabt hatten.
    Bei den beiden Dienern war es schwieriger gewesen. Einer von ihnen war so schweigsam, dass das Verhör die reine Zeitverschwendung gewesen war. Ob es Schüchternheit war, Geheimnistuerei oder Angst, irgendetwas zu sagen, was die Botschafterin belasten konnte, ließ sich nicht feststellen. Der andere Diener hätte unterschiedlicher nicht sein können. Seinen Redefluss einzudämmen, erwies sich als genauso schwierig, wie die Gezeiten mit bloßen Händen aufzuhalten. Unglücklicherweise waren die Informationen, die er lieferte, völlig nutzlos, da er der Botschafterin treu ergeben war und kein Wort gegen sie verlauten lassen wollte.
    Malo war froh, dass er Femkes Wunsch nach einem Fürsprecher aus Shandar entsprochen hatte. Es hatte ihm die Zeit verschafft, die er benötigte, um über die merkwürdige Folge von Ereignissen mehrmals nachzudenken, und es gab eine Menge Kleinigkeiten, die keinen Sinn ergaben. Außerdem hatte es ihm Zeit verschafft, sich zu beruhigen und den Anschuldigungen gegen Femke objektiver gegenüberzutreten. Das konnte vor Gericht nur ein Vorteil sein. Er war sich jetzt sicher, der Botschafterin einen fairen Prozess machen zu können, wozu er nicht in der Lage gewesen wäre, wenn er ihn sofort abgehalten hätte.
    Auch mit den Informationen des Kaufmanns konnte etwas nicht stimmen. Shalidar hatte es anscheinend Freude bereitet, die shandesische Botschafterin zu verurteilen, und seine Geschichte, dass er ihre Pläne bei einer früheren Gelegenheit durchkreuzt hatte, klang unglaubwürdig. Wenn die Geschichte, dass sie sich an ihm rächen wollte, wahr war, dann bot sie ein gültiges Motiv. Aber der König war sicher, dass an der Sache mehr war, als es auf den ersten Blick schien.
    »Oh Anton!«, seufzte er auf. »Warum musstest es ausgerechnet du sein? In solchen Zeiten habe ich immer deinen kühlen Kopf und dein klares Urteilsvermögen gebraucht. Was soll ich nur tun, alter Freund?«
    Danach breitete sich wieder Schweigen im Raum aus. Malo wusste, dass aus der Stille keine Antwort kommen würde, es sei denn, sie kam aus seinem eigenen Herzen. Er würde warten. Die Botschafterin lief ihm nicht weg. Er konnte es sich erlauben, die Antwort des Kaisers auf seine Boten abzuwarten, bevor er die Sache vor Gericht brachte, entschied er. Sicherlich würde Surabar nicht zögern, auf solch dringende Botschaften zu antworten.
    Malo beschloss, dem Kaiser noch drei Tage zu geben. Wenn innerhalb dieser Zeit niemand in Mantor eintraf, würde das Gericht zusammentreten und der Prozess beginnen.
    »Noch drei Tage«, schwor er. »Drei Tage, dann werde ich das zu Ende bringen.«

KAPITEL ZEHN
     

     
    »Ist das alles?«
    »Oh, noch eine Schere – ich brauche

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