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Die Gilden von Morenia 02 - Die Gesellenjahre der Glasmalerin

Die Gilden von Morenia 02 - Die Gesellenjahre der Glasmalerin

Titel: Die Gilden von Morenia 02 - Die Gesellenjahre der Glasmalerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy L. Klasky
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biss sich in den anderen Flügel.
    »Mon!«, schrie Mair erneut, die einzelne Silbe ebenso brüchig wie das Fluggerät.
    Dann begannen sich die brennenden Flügel einzufalten, von ihrer eigenen Hitze verdreht. Rani beobachtete, wie der Kindersoldat erneut die Beine bewegte und das Gerät in der Luft einen Satz vorwärts machen ließ. Sie dachte einen Moment, Monny würde versuchen, über die Mauer hinwegzugelangen, außerhalb der Stadt zu landen, so dass eine Chance bestand – eine inständige Bitte, dass Hals Heer ihn erreichen könnte, ihn retten könnte. Als sie jedoch beobachtete, wie das geflügelte Gerät im Bogen nach unten sank, erkannte sie, dass Rettung nicht Monnys Ziel war.
    Stattdessen ließ sich das Kind über dem westlichen Turm tief herabsinken. Al-Marai bemerkte die Gefahr erst, als es zu spät war. Er musste unterschätzt haben, welch sengenden Schmerz ein Kind ertragen konnte. Er musste unterschätzt haben, wie gut er das Kleine Heer ausgebildet hatte.
    Monny erwischte den Löwen am Rücken, griff ihn mit dem vollen Gewicht des brennenden Fluggeräts an. Beide Krieger, Kind und Mann, fielen über die Turmmauer und stürzten auf die eichenen Stadttore. Der Sturz der Kämpfer schürte die letzten Flammen der Flügel nur noch, und die Tore selbst begannen zu schwelen.
    Al-Marai und Monny waren in das Fluggerät verstrickt, in einem Inferno aus brennendem Leder, Weide und Seil gefangen. Die Tore hatten heftig zu brennen begonnen, als sowohl der Mann als auch der Junge nur noch verkohltes Fleisch waren. Das Fluggerät krachte am Fuß des Turms neben den Toren zu Boden, und das Feuer fraß sich weiter in die hölzerne Barriere.
    Rani drehte sich der Magen um, und sie schmeckte Galle in ihrer Kehle. Bevor sie sich jedoch abwenden konnte, wollte Mair über die Ebene, in Reichweite von Sin Hazars Bogenschützen laufen.
    »Mon!«, schluchzte sie.
    »Nein!« Rani riss sich von Hal los und warf sich auf ihre Unberührbaren-Gefährtin. »Mair! Nein! Du kannst ihm jetzt nicht mehr helfen! Es ist zu spät!« Mair wand sich wie ein Drache auf einem Langspieß, bespuckte und kratzte Rani. »Mair! Hör auf! Du kannst nichts mehr tun!«
    Noch während Rani mit ihrer Freundin kämpfte, war sie sich hinter ihr erteilter Befehle bewusst. Die Flammen auf den Stadttoren erstarben allmählich. Rani konnte sehen, dass die geschwärzten Eichenplanken noch standen, aber sie wusste, dass sie geschwächt sein mussten, bereit, aus den Eisenscharnieren gerissen zu werden. Während Rani Mair enger an sich zog, hörte sie Herzog Puladarati befehlen, dass ein Rammbock herbeigebracht werden sollte.
    Crestman stand während des Chaos still. Er hob keine Hand, um den Soldaten hinter ihm zu helfen, um ihren wuchtigen Baumstamm in Position zu manövrieren. Er kniete sich nicht neben Rani, um der zitternden Mair mit hochzuhelfen. Er stand starr wie ein Soldat und blickte ausdruckslos zu den Stadttoren und dem verkohlten, geschwärzten Haufen davor.
    Als der Rammbock in Position gebracht war, schritt Hal neben die Waffe und warf seinen karmesinroten Umhang über die Schultern zurück, um seinen goldüberzogenen Brustharnisch zu zeigen. Rani bemerkte unwillkürlich, dass Dutzende von Männern neben dem Rammbock Position bezogen hatten. Hal trieb sie zum Sieg an.
    Bevor sich Rani dazu überwinden konnte, erneut zu Monnys schwarzen Überresten zu blicken, zu dem einen Soldaten des Kleinen Heers, der seinem König alles geopfert hatte, erschallte ein Trompetenstoß. Rani war einen kurzen Moment verwirrt, dachte, das Horn sei in Hals Lager geblasen worden, um die Männer zu versammeln, um den Marsch des Rammbocks zu beginnen.
    Dann, noch während sie erkannte, dass das metallische Klingen von oben auf den amanthischen Mauern erklang, sah sie, wie die Stadttore geöffnet wurden. Sie bewegten sich langsam, schwerfällig, als befürchteten die Soldaten an den Winden, die Eisenscharniere würden nicht halten. Dennoch schwangen die Tore auf, schoben die verkohlten Überreste des Jungen und des Mannes und des Gerätes beiseite, bis sechs Männer nebeneinander auf die Ebene hinausreiten konnten.
    Rani brauchte einen Moment, um die Kompanie zu erkennen, die durch die Öffnung drang. Sie erwartete, azurblaue Uniformen und Sin Hazars Drachen auf den Helmen der Soldaten zu sehen. Sie erwartete Löwentätowierungen auf hohen Wangenknochen.
    Stattdessen konnte sie nur schwarz verkohlte Schnittwunden über Kriegerstirnen und Umhänge in tiefstem

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