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Die Gilden von Morenia 02 - Die Gesellenjahre der Glasmalerin

Die Gilden von Morenia 02 - Die Gesellenjahre der Glasmalerin

Titel: Die Gilden von Morenia 02 - Die Gesellenjahre der Glasmalerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy L. Klasky
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Woche vor der Stadt, Euer Majestät. Die Amanthianer kennen sicher jeden Winkel unseres Lagers. Sie haben uns durch ihre Ferngläser beobachtet, seit wir uns hier niederließen. Sie werden das große Gerät entdecken, selbst wenn es verhüllt ist. Sie werden wissen, dass etwas nicht stimmt.«
    »Dann stellt es in ein Zelt!«
    »Wozu, Euer Majestät? Wenn die Tausend Götter es für angemessen erachteten, uns das Gerät zu schicken, wären wir Narren, es nicht zu benutzen.«
    »Selbst wenn wir nichts darüber wissen? Selbst wenn wir gerade erst von seiner Existenz erfahren haben?«
    Der stämmige Ratsherr seufzte. »Euer Majestät, Ihr wisst, dass wir bereits nach einer Möglichkeit gesucht haben, in die Stadt zu gelangen.« Als Hal nicht antwortete, hob Puladarati einen Finger seiner verstümmelten Hand. »Wir haben Grabungen erwogen, aber wir wollten Eure Leute nicht riskieren.« Der Ratsherr streckte einen weiteren Finger aus. »Wir haben im Wald einen Sturmbock geschlagen und ihn ins Lager geschleppt, aber wir wagten es wieder nicht, die Männer zu riskieren, die während der Tage, die es dauern könnte, die Stadttore zu durchbrechen, exponiert wären.« Er hob den letzten Finger seiner Hand und deutete mit der Deformierung auf das Fluggerät. »Diese Schöpfung erscheint uns wie ein Geschenk von den Göttern.«
    »Was genau habt Ihr vor?« Hals Neugier gewann die Oberhand über seine Vorsicht.
    »Einfach Folgendes, Euer Majestät. Der Junge dort wird eingeschirrt in…« Der Herzog legte seine heile Hand auf Hals Schulter und führte den König zum Rand der Menschenansammlung. Rani konnte seine restlichen Worte nicht verstehen, aber sie hörte seinen Tonfall – vernünftig, ruhig, zuversichtlich.
    Sie wandte ihre Aufmerksamkeit dem Fluggerät zu.
    »Siehst du«, summte Mair gerade, während sie einen Gurt über Monnys Brust befestigte. »Ist das fest genug? Nein? Wie ist das?«
    »Ist dies wirklich nötig?«, fragte Rani. »Können wir nicht wenigstens bis Tagesanbruch warten?«
    Crestman gewährte ihr einen sehr kurzen Blick. »Du hast den alten Mann gehört. Wir sprachen mit den Generälen, während du dich mit dem König beraten hast.« Rani hörte die Saat der Eifersucht in seiner Stimme, und sie unterdrückte einhundert Argumente. »Alle Soldaten sind sich einig. Wir sollten in der Dämmerung angreifen. Dann wird das Licht am trügerischsten sein – die Amanthianer werden nicht gut genug sehen können, um Monny abzuschießen, aber er sollte in der Lage sein, seine Ziele auszumachen.«
    »Ziele?«
    Crestman seufzte angesichts ihres unverständigen Tonfalls. »Hältst du dies immer noch für ein Spielzeug? Es ist eine Waffe, Rani. Eine von Davins besten. Monny sollte in der Lage sein, die Wachen am Tor außer Gefecht zu setzen. Und auch die in den Türmen stationierten Soldaten zu beiden Seiten des Tores.«
    »Aber wir sind nicht angriffsbereit! Dies geschieht zu rasch!«
    Crestman wollte eine heftige Erwiderung anbringen, aber Mair trat an Ranis Seite. »Wofür zu rasch, Rai? Hals Männer sind schon seit einer Woche hier. Ihre Vorräte werden nicht ewig reichen. Sie kamen nach Norden, um zu kämpfen, nicht um auf einer eisigen Ebene zu erfrieren.«
    »Aber sie wussten bis zu unserem Erscheinen nicht einmal etwas von dem Fluggerät!«
    »Sie wussten, dass sie in Sin Hazars Stadt gelangen mussten. Warum sollte es sie kümmern, wie die Tore geöffnet werden?« Als Rani sich noch immer weigerte, Einsicht zu zeigen, ergriff Mair ihren Arm. »Hals Generäle sind sich alle einig. Puladarati wird den König überzeugen. Du weißt, dass dies getan werden muss, Rai. Wirst du uns helfen oder nur im Weg herumstehen?«
    »Ich…«, wollte Rani protestieren, hielt aber dann inne. Es war nicht mehr nötig, gegen alles anzugehen. Sie war wieder bei König Halaravilli, wieder beim Heer von Morenia. Sie brauchte nicht mehr jede Entscheidung selbst zu treffen, um sich zu retten, um Mair zu retten, um ein Heer von Kindern zu retten. Erleichterung breitete sich in ihr aus, und sie fragte: »Was kann ich tun?«
    Crestman brummte: »Überprüfe die Pfeile. Versichere dich, dass sie alle nach unten zeigen und die Befiederung freiliegt.« Rani trat zu dem Gerät und duckte sich unter die Flügel, um Crestmans Anweisungen zu befolgen.
    Sie hatte ihre Überprüfung gerade beendet, als Hal von seinem Gespräch mit Puladarati zurückkehrte. Das Interesse des Königs galt nun eindeutig dem Gerät, und er schritt einmal darum herum. Der

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