Die Gilden von Morenia 03 - Die Wanderjahre der Glasmalerin
Dartulamino und dem Heiligen Vater rang, hatte er sich danach gesehnt, die Händlerin an seiner Seite zu haben. Sie hätte den Preis heruntergehandelt. Sie hätte erfolgreich für eine längere Zeitspanne zur Rückzahlung der Schuld argumentiert, und für mehr Zeit zwischen den Zinszahlungen.
Dennoch hatte Hal den Handel abgeschlossen, und die Kirche hatte ihre Reichtümer sofort übersandt. Ein abgedeckter Wagen brachte am Morgen nach Abschluss der Verhandlungen die erste Rate schweren Goldes in den Palasthof. Hal hatte das Abladen selbst überwacht und sofort Reiter der Krone entsandt, um Heilkräuter und Fisch zu besorgen und fähige Arbeiter anzuheuern, die mit der schweren Arbeit, Moren wieder aufzubauen, beginnen konnten.
Nun musste er nur noch einen Weg finden, dem Heiligen Vater das Geliehene zurückzuzahlen. Er begegnete Puladaratis Stirnrunzeln mit ernstem Blick. Die Augenbrauen des Mannes hoben sich noch immer dunkel von seiner hohen Stirn ab, und die Schatten unter dem silbrigen Haar ließen seinen Blick durchdringend wirken. »Ich habe den einzig möglichen Handel für Morenia abgeschlossen.«
»Es gibt nie nur einen einzigen Handel, Mylord.«
Hal errötete. Verurteilte Puladarati ihn dafür, dass er Rani nicht gezwungen hatte, an den Verhandlungen teilzunehmen? Konnte der frühere Prinzregent möglicherweise von der Gefolgschaft wissen, von den Bedingungen, die sie vielleicht angeboten hätte? Oder machte er nur nachdrücklich lebenslanges Lernen geltend – Suche nach Möglichkeiten, suche nach Auswegen, suche nach einem Dutzend freier Wege, und wähle den besten?
»Ja«, stimmte Hal ihm zu. »Es gibt nie nur einen einzigen Handel, aber einige sind zu kostspielig, um überhaupt darüber nachzudenken. Außerdem hat die Kirche ihre Verpflichtungen eingehalten. Der letzte Transport ist heute Morgen eingetroffen, mit dem letzten Gold, das wir eingehandelt haben. Meine schnellsten Boten reiten gerade nach Brianta, um deren führende Architekten zu verpflichten.«
»Aus Brianta?« Puladarati schien überrascht. »Ich hatte es so verstanden, dass es keinen – äh – Handel mit Brianta gäbe.«
»Es wird keine Hochzeit mit Brianta geben«, stellte Hal klar, und seine Wangen brannten. Warum sollte er bei der Erinnerung an seinen letzten Austausch mit der Prinzessin nervös sein? Sie war diejenige gewesen, die ihn beschimpft hatte. »Es werden noch weitere Verhandlungen mit den Gildeleuten dieses Landes geführt, und mit seinen Händlern. Sie sind bereit, morenianisches Geld zu nehmen.«
Er wäre ein Narr, wenn er den Handel mit Brianta in Gefahr brächte, selbst wenn die Prinzessin kein Kleinod war. Ihre Zunge war schärfer als jeden Baumeisters Breitbeil, und sie kannte Worte, bei denen Hals eigene Soldaten erröten würden. Er konnte Morenia keiner solchen Königin aussetzen. Hal fuhr fort, die bittere Erinnerung abstreifend: »Morgen werden wir damit beginnen, die Ruinen des Händlerviertels abzutragen. Es wird Wochen dauern, aber wir werden dort mit dem Wiederaufbau beginnen. Vielleicht können wir schon im kommenden Frühjahr einen kleinen Markt abhalten.«
»Dann habt Ihr genug Arbeiter? Um den Aufbau auf den Weg zu bringen?«
»Wir haben einige. Sie reichen, wenn sich die Feuerlunge nicht ausbreitet.« Hal schluckte schwer und versuchte, die nagende Angst wegen dieser Krankheit zu verdrängen.
»Und wie viele sind infiziert?«
»Inzwischen fast vierhundert, und jeden Tag weitere. Überwiegend Unberührbare. Sie waren diejenigen, die Davins Geräte an ihren Platz brachten, die dafür sorgten, dass das Feuer aufgehalten wurde.«
»Ihr müsst ihnen angemessene Unterkünfte stellen, damit sie genesen können.«
»Das weiß ich!« Hal unterdrückte das Zittern in seiner Stimme und zwang sich, leiser zu sprechen. »Ich weiß, dass sie genesen müssen, dass sie vielleicht nicht arbeiten können, dass sie frische Nahrung und klares Wasser brauchen. Das weiß ich alles. Ich tue mein Bestes, Mylord.«
»Niemand von uns bezweifelt das.« Puladarati sah ihn unverwandt an. »Niemand von uns bezweifelt das im Geringsten.«
Hal hielt sich an bekannte Fakten. »Mair überwacht die Arbeiter, die das Unberührbaren-Hospital bauen. Sie ziehen es schnell hoch, errichten es an der Blendwand des alten Schlosses, so dass sie nicht so viel bauen müssen. Sie sagte, die Unberührbaren werden ohnehin in langen Schlafsälen besser genesen als in Einzelräumen.«
Sie hatte mehr als das gesagt. Mair hatte
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