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Die Gilden von Morenia 05 - Die Meisterschaft der Glasmalerin

Die Gilden von Morenia 05 - Die Meisterschaft der Glasmalerin

Titel: Die Gilden von Morenia 05 - Die Meisterschaft der Glasmalerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy L. Klasky
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Spinnengilde-Gesellin, die ihn mit einem Gift umstrickt hatte. Die Frau, die mit ihm daran gearbeitet hatte, ein Reich aufzubauen. Die Frau, die darauf vertraut hatte, dass sie bei ihm in Sicherheit wäre, am Leben bleiben könnte, selbst als sie aus ihrem Zuhause floh, aus ihrem Adoptivland.
    Geliehenes Land. Mörderhand. Abgebrannt.
    Die Reime wirbelten durch seine Gedanken, lauter als seit Tagen, seit Wochen. Hal verlor sich fast in dem Widerhall, stolperte dunkle Gänge hinab, durch übelriechende Hallen, in denen nichts als Wahnsinn und Kummer, Hoffnungslosigkeit und glücklose Erinnerungen herrschten.
    Irgendwann merkte er, dass Farso ihm ein Stück einfaches Weißbrot darbot. »Es wäre das Beste, Sire. Euch steht eine schwierige Begegnung bevor.«
    »Ich kann nichts essen, Farso.« Hal war überrascht, dass seine Stimme so kühl und seine Worte so gemessen klangen, während sie gleichzeitig die inneren Stimmen erstickten.
    Farso verstand es natürlich. Er verbeugte sich und stellte das Brot beiseite.
    Dann ließ Hal sich von seinem Freund ankleiden. Er gestattete Farso, ihm eine schwarze Tunika über den Kopf zu streifen. Er wartete, während die Satinbänder festgezogen wurden, während der Saum zurechtgezupft wurde. Er erlaubte Farso, die Seidenhose anzupassen, sie über Hals Knie gerade zu ziehen. Er zwang seine Ferse in einen schwarzen Stiefel und untersagte es sich zu fragen, wo man die grausige Kleidung so schnell gefunden hatte.
    Erst als er vollkommen angezogen war, sprach er mit scharfer und schmerzerfüllter Stimme: »Wer wartet dort draußen?«
    Wer wartet an diesem Orte? An der Himmlischen Pforte? Sind das die Worte?
    Die Stimmen waren eine physische Last, unter der Hals Knie beinahe nachgaben.
    Farso sagte: »Puladarati, natürlich. Pater Siritalanu. Die Wahlmänner, die uns gestern Abend hierherbegleiteten.«
    »Rani?« Hal stellte die Frage, um sich gegen weitere Gedanken zu wappnen. Er war sich sicher, dass sie dort war, auch wenn er sich nicht erinnern konnte, dass sie bei dem spätabendlichen Marsch durch den Wald dabei gewesen wäre, sich nicht erinnern konnte, dass ihr Gesicht ihn in hilfloser Sorge angesehen hätte.
    Farso trat von einem Fuß auf den anderen. Er betrachtete Hals Schulter, entfernte eine Fluse. »Farso«, fragte Hal nachdrücklicher. »Rani wird dort sein, oder? Ich brauche sie, damit sie für mich verhandelt. Ich brauche sie, damit sie Hamid unseren Fall vorträgt.«
    Unsere Sache zeigen. Unser Eigen. Uns vor dem Feind verneigen!
    Die Stimmen plapperten jetzt schneller, eifriger, als wüssten sie, dass Hal am Rande eines Abgrunds stand, am Ende seiner Kräfte war.
    »Sire…« Farsos Stimme klang angespannt.
    »Wo ist sie?« Hal sah das Bild der Kehle einer Frau aufblitzen, zerschnitten und blutig. »Was ist mit Rani geschehen?«
    »Sire, die Kräuterhexe…«
    »Nein!« Nicht noch ein Tod. »Ich werde sie persönlich vergiften! Meine Frau und mein Sohn genügten nicht? Sie hat auch Rani getötet?«
    »Nein!«, rief Farso, und dann senkte er die Stimme. »Nein, Sire. Die Kräuterhexe hat Rani nicht getötet.« Hal hörte die Worte, zwang sich zu atmen, zuzuhören. »Sie hat Rani nicht getötet. Aber sie hat sie in ihrer Hütte zurückgelassen. Hat sie gefesselt zurückgelassen.«
    »Gefesselt?« Hal hätte das Wort ebenso gut noch nie zuvor gehört haben können.
    »Gefesselt. Für… die Gefolgschaft.« Farso zuckte bei Hals stummem Schrei zusammen. »Sire!«, gelang es ihm zu äußern, als Hal zum Atmen innehalten musste. »Sire, sie lebt noch.«
    »Wie kannst du das wissen?« Rani war tot. Tot, tot, tot. Keine Reime, nur das einzige Wort, in seinem Geist ständig wiederholt. Tot, tot, tot.
    »Würde die Gefolgschaft bei so etwas heimlich vorgehen?
    Sie wollen Euch vernichten. Hätten sie Rani Händlerin getötet, hätten sie ihre Leiche zurückgelassen, damit Ihr sie findet.«
    »Wo ist sie dann?« Tot, tot, tot.
    »Wir glauben, dass sie nach Moren zurückkehrt. Hamids Männer sahen auf der Straße eine große Gesellschaft, die in den dunkelsten Stunden der Nacht nach Norden ritt.«
    »Wir werden ihr folgen.« Tot, tot, tot.
    »Ja, Sire.«
    »Wir werden ihr folgen, und wir werden die Gefolgschaft erwischen, und sie werden für alles bezahlen, was sie getan haben.« Tot.
    »Ja, Sire. Aber zuvor müsst Ihr mit Hamid sprechen.«
    »Ja.« Hal musste Unterstützung erlangen. Nicht für sich – er war für immer verloren. Er würde den flüsternden Stimmen in seinem Geist

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