Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke

Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke

Titel: Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Rudolph
Vom Netzwerk:
Pferdehals endet.
    »Die Infusion. Er braucht Flüssigkeit, damit sich die Verstopfung lösen kann«, erklärt der stoppelhaarige Pfleger.
    »Wieso gibst du ihm nichts zu trinken?« Harry lacht über Adas Naivität. »Zeig mir, wie du ein Pferd zum Trinken zwingen willst Außerdem ist das kein Wasser, sondern Kochsalzlösung.«
    »Komm, Ada, Abendessen.« Bel packt ihren Rucksack aus.
    Harry linst begehrlich auf die Leckereien, die Bel vor den Feldbetten ausgebreitet hat. »Das sieht ja toll aus!«
    »Bonito in Apfelmost«, Bel deutet auf ein Porzellanschälchen.
    »Hab ich noch nie gehört«, meint Harry skeptisch.
    »Weißer Thunfisch. Bedien dich. Es ist genug da.« Das lässt sich Harry nicht zweimal sagen und greift nach einem Gläschen. »Kalbsfilet in Madeiragelee mit Gänseleber«, liest er staunend. »Euch geht’s ja nicht schlecht da drüben.«
    »Wie - keine Cola light?« Ada ist enttäuscht.
    »Trink halt Wasser«, seufzt Bel.
    Ada findet das Picknick im Stall alles andere als gemütlich. Kein Tisch, kein Stuhl - jetzt fehlen nur noch Ameisen und die Landromantik ist perfekt. Lustlos stochert sie in einem mit Perlhuhn gefüllten Törtchen.
    »Die Infusion läuft bis morgen früh um sechs«, sagt Harry schmatzend.
    »Und wie sollen wir ihn führen, wenn er das Ding im Hals hat?«, fragt Ada und hofft, dass die nächtlichen Spaziergänge damit entfallen.
    Harry wischt sich mit dem Handrücken den Mund ab. »Bringt ihn in die Halle und lasst ihn laufen.«
    Ada verliert die Geduld. »Und ich trag ihm den Kanister hinterher, oder wie?«
    Harry geht seufzend in die Box. »Ihr dreht einfach das Rädchen zu. Damit verschließt ihr den Schlauch und dreht ihn hier auseinander.« Harry gibt Bel einen kleinen Plastikstopfen. »Kinderleicht. - Ladys? Danke für das tolle Essen. Wir sehen uns morgen früh. Gute Nacht.« Harry dreht sich um und sein Pferdeschwanz schlenkert bei jedem Schritt.
    Toll - GUTE Nacht. Ada streckt sich lang auf dem Feldbett aus. Wer darauf schon geschlafen hat? Igitt, morgen muss sie ihr Bettzeug desinfizieren lassen. Sie seufzt und kuschelt sich in ihre Decke.
    Bel streichelt Sioux. »Bitte - werde wieder gesund«, hört Ada sie flüstern.

    Peng! Peng! Peng!
    Erschrocken öffnet Ada die Augen. Was war das? Wo - um alles in der Welt ist sie? Orientierungslos richtet sie sich auf. Das Schnauben der Pferde erinnert sie daran, dass sie mitten in der Stallgasse auf dem Feldbett liegt. Peng! Ist das Sioux, der gerade die Box zerlegt? Mühsam richtet sich Ada auf. Bel schnarcht leise neben ihr. Sie müssen doch dieses blöde Schulpferd irgendwann durch die Halle zerren. »Bel! Wach auf!« Sie rüttelt an dem Feldbett.
    »Was - wie?«, stammelt Bel. »Ist es schon so weit? Ich hab doch mein Handy gestellt.«
    Ada rappelt sich auf. Wie widerlich! Sie hat tatsächlich in ihren Klamotten geschlafen! Das ist ihr noch nie passiert. Ada ekelt sich vor sich selbst. Kein Abschminken, keine Creme … kriegt sie jetzt die Krätze? Oder mutiert sie langsam zu einem asozialen Geschöpf, das am Bahnhof um eine warme Mahlzeit bittet? Ätzend, dass sie hier die Nacht verbringen muss. ABSOLUT unstandesgemäß.
    Ada öffnet die Box von Sioux. Was soll sie jetzt noch mal machen? Schlaftrunken tapst sie zu dem langen Infusionsschlauch. Rädchen zudrehen. Im schummrigen Stall kann sie kaum etwas erkennen. »Bel - mach doch mal Licht!«
    Stöhnend tritt sich das Pferd immer wieder gegen den Bauch.
    »Mein Handy ist in den Schuh gefallen, ich hab den Weckruf nicht gehört«, piepst Bel schuldbewusst und verschließt den Infusionsschlauch. Ada steckt das lose Ende unter das Halfter und führt das Pferd aus der Box.
    »Hüh!« Bel klopft Sioux aufmunternd auf die Kruppe, doch er beschleunigt seinen Schritt nicht. Sie schleichen mehr in die Halle, als sie gehen.
    Ada löst den Strick und Bel gelingt es, Sioux mit erhobenen Armen ein paar Meter weit zu scheuchen, doch dann bleibt er stehen und senkt apathisch den Kopf.
    »Er muss sich bewegen!« Bel rennt los.
    Ada hat keine Lust, hinter diesem müden Gaul herzulaufen. Auf der Bande entdeckt sie eine lange Peitsche. Kaum schwingt sie den langen Stiel, trabt Sioux brav an der langen Seite entlang.
    »Und wie lang soll der Spaß dauern?« Ada hat null Bock auf diese blöde Hallennummer. Sie ist todmüde, ungewaschen und überhaupt - das hier ist unter ihrer Würde. Schließlich ist Sioux  nur ein Schulpferd und mit Bel ist sie auch nicht verheiratet, soviel sie

Weitere Kostenlose Bücher