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Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke

Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke

Titel: Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Rudolph
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und stürzt durch die Tür.

 
    Kapitel 5
C ANDYS M ISSION
    Ada spült sich den Mund mit kaltem Wasser aus, doch der fiese Geschmack bleibt. Warum macht sie das alles hier? Wegen einem Schulpferd muss sie einer absolut ekligen Kolikoperation zuschauen. Dagegen ist ja eine Doppelstunde Mathe oder sogar Latein geradezu himmlisch.
    »Besser?« Bel reicht ihr besorgt ein Papierhandtuch.
    Vorsichtig tupft sich Ada die Mundwinkel ab. »Warum kaufen dir deine Eltern eigentlich kein eigenes Pferd?«
    Bel lässt die Schultern hängen. »Sie ... haben ... Wichtigeres zu tun.«
    »Wenn sie sich mal blicken lassen würden, wüssten sie es besser«, entfährt es Ada. »Wie ignorant sind die eigentlich?«
    Bels Augen füllen sich mit Tränen. Ada hat den wundesten aller Punkte getroffen.
    »Sorry.« Sie legt den Arm um Bel. »Lass uns nach Sioux sehen.«
    Auf dem Gang stehen Fabian Sorento und Harry neben dem Tierarzt.
    Der Reitlehrer muss nichts sagen. »Ist er tot?« Bels Stimme zittert.
    »Du kannst dich von ihm verabschieden, wenn du möchtest.« Der Arzt deutet mit dem Kopf auf die Tür des Operationssaals. »Er hat einen Tumor. Ihm ist nicht mehr zu helfen.«
    Fabian Sorento nimmt sie in den Arm und das Mädchen schluchzt hemmungslos an seiner Brust. »Bitte - nicht.«
    »Ich müsste zwei bis drei Meter des Darms herausnehmen, dann bin ich aber schon im Dickdarmbereich ... das überlebt er nicht.« Die Erklärungen des Tierarztes verhallen im Gang.
    Ada schluckt an dem dicken Kloß in ihrem Hals. Sie muss an ihre Mum denken. Die Krebsdiagnose, das Krankenhaus, das Warten und Hoffen und dann das Begräbnis. »Komm, Bel.«
    Sie verdrängt die Erinnerung und zieht das weinende Mädchen mit sich in den OP. Auf dem Monitor piepst die grün gezackte Linie regelmäßig. Ada streichelt den Pferdekopf. Die Zunge hängt neben dem Schlauch aus dem Maul, die Augen sind halb geöffnet, doch ohne Leben.
    Bel schlingt ihre Arme um den Pferdehals. »Ich - hab dich so lieb.« Ihre Tränen tropfen auf den gekachelten Boden und auch Ada kann das Weinen nicht mehr zurückhalten.
    Ein Arzt im grünen Plastikumhang tritt zu ihnen. »Glaubt mir, es ist besser so.«
    »Das sagen Sie nur, um mich zu trösten!« Bels Trauer weicht wütender Ohnmacht. Ada zieht Bel zur Seite. »Er hat bestimmt recht. Sioux hat unheimliche Schmerzen.«
    Bel sieht sie völlig verzweifelt an. »Das ist unsere Schuld! Wir hätten ihn öfter führen müssen! Ich ... ich hab das Handy nicht gehört. Wenn wir alle zwei Stunden . . .« Bels Stimme überschlägt sich.
    Der Arzt schüttelt den Kopf. »Niemand hat Schuld. Die gesamte Darmschleimhaut ist verändert. Dein Pferd ist nicht zu retten. Tut mir leid.« Dann zieht er eine Spritze auf und injiziert die Flüssigkeit in den Venenkatheter.
    Kurz darauf zeigt der grüne Punkt auf dem Monitor die Nulllinie. Ein lautes Piepsen ist zu hören.
    »Er hat es überstanden«, meint der Arzt.
    »Jetzt ist er im Pferdehimmel - und hat keine Schmerzen mehr. « Sagt man so etwas Kitschiges an einem Pferdegrab? Ada hat keine Ahnung, wie sie Bel trösten soll.
    »Siiioux«, dramatisch wirft sich das Mädchen auf das tote Tier und Ada hat Mühe, die widerstrebende Bel aus dem OP-Saal zu zerren.

    »Aaaada!«
    Wo ist sie? Ihr Kopf dröhnt, als wäre sie von einem Lkw überrollt worden.
    »Du MUSST jetzt aufstehen!« Candys Stimme hat den strengen Ton eines Generalmajors.
    Nein, unmöglich! Sie dreht sich zur Wand und zieht die Decke über den Kopf. Hat sie am Ende alles nur geträumt? Die Pferdeklinik, die dramatische Operation und die Rückfahrt, bei der Bel, von Hysterie und Trauer geschüttelt, kaum zu beruhigen war. Wie ist sie überhaupt ins Apartment, geschweige denn in ihr Bett gekommen? Wer hat sie ausgezogen? Ada hat einen echten Filmriss.
    Mit einem Ruck zieht Candy ihr die Seidenbettdecke weg. Ada blinzelt. Ihre Augenlider fühlen sich an, als wäre sie in einem Boxkampf in Runde zehn k.o. gegangen. Muss sie heute direkt zum Schönheitschirurgen? Wird sie jemals wieder normal aus den Augen sehen können?
    »Ada - Himmel noch mal!« Candy greift sie am Arm und zieht sie aus dem Bett. Plumps. Keine Körperspannung. Unsanft landet sie auf dem Läufer vor ihrem Himmelbett.
    »Was in aller Welt haben sie denn mit dir gemacht?« In Candys Stimme schwingt Besorgnis.
    »Gwnhwn.« Geh weg! Ada kann nicht sprechen. Die Zunge klebt als Riesenklops am Gaumen und hat ihr Arbeitsverhältnis fristlos gekündigt.
    »Wir müssen nach

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