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Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke

Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke

Titel: Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Rudolph
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hilflos mit den Schultern. »Hat er geäpfelt?«, fragt er weiter.
    »Ich glaube nicht.« Ada ist froh, als sie die riesige Reithalle mit den Lüstern und meterlangen Spiegeln betreten und das Verhör beendet ist. Sioux wälzt sich schon wieder und Bel steht hilflos daneben.
    »Das sieht nicht gut aus«, knurrt der Tierarzt. »Bringt ihn in die Box.«
     

     
    Bel hält den Strick, während James Cornland mit dem Stethoskop das Pferd abhört und dann einen langen Plastikhandschuh anzieht, der ihm bis an die Schulter reicht. Ada beobachtet neugierig, wie er sich eine schleimige Flüssigkeit in die Hand kippt - bevor er in den After fasst.
    Ada dreht sich angewidert weg. Pfui Teufel!
    »Sieht nach einer Verstopfung aus«, erklärt der Tierarzt. »Ich gebe ihm erst mal Paraffinöl. Hilfst du mir?« Die Worte sind an Ada gerichtet, deshalb kann sie sich jetzt unmöglich vertschüssen,  obwohl sie sich das eklige Schauspiel lieber ersparen würde. Sie staunt, als der Tierarzt einen langen Plastikschlauch auseinanderrollt. Was will er denn damit?
    »Hältst du die Nasenbremse?« Ada nickt, ohne zu wissen, was er damit meint.
    Dr. Cornland wickelt eine Schlaufe an einem Holzgriff um die Oberlippe des Pferdes. Bel hält Sioux am Halfter und streichelt seinen Hals. Der Tierarzt dreht die Schlaufe zu und Sioux hebt den Kopf. Ada tritt entsetzt zurück. »Das ist ja ... Tierquälerei!«
    »Ich muss ihm die Nasenschlundsonde schieben. Anders lässt er sich das nicht gefallen«, erklärt der Arzt bemüht geduldig.
    Einem Pferd die Nase zuzubinden, findet Ada einfach nur abartig brutal. »Das mache ich nicht!« Sie hat das Gefühl, ein Folterknecht zu sein.
    Dr. Cornland verdreht die Augen. »Also gut. Kurze Erklärung. Die Nasenbremse bewirkt, dass Endorphine ausgeschüttet werden. So was wie ein körpereigenes Glückshormon, dann hat er weniger Schmerzen.«
    »Ada - jetzt stell dich doch nicht so an! Er wird schon wissen, was er tut bittet«, Bel entnervt.
    Zögernd greift Ada nach dem Holzgriff. Sie ist sich sicher, solche Werkzeuge stammen aus dem Mittelalter und haben mit moderner Medizin nichts zu tun.
    »Sollte er nicht besser in eine Klinik?« Ihre Stimme klingt piepsiger, als Ada will.
    »Wenn sich die Verstopfung löst, können wir ihm das ersparen.« James Cornland schiebt den schier endlosen Plastikschlauch in eine Nüster. Sioux wehrt sich. »Halt die Bremse fest«, zischt der Tierarzt.
    Ada ist überzeugt: Das hier ist doch nicht normal! Selten hat sie sich die Anwesenheit von Fabian Sorento so sehnlich gewünscht wie jetzt. Bestimmt wird er über diese vorsintflutlichen Methoden schimpfen.

    Als der Reitlehrer die Boxentür öffnet, fällt Ada ein Stein vom Herzen. »Herr Doktor hat zwei neue Assistentinnen?« Zu ihrer Verwunderung begrüßt er den dubiosen Medizinmann mit einem freundlichen Lächeln. »Na, James, was macht unser Sorgenkind?«
    »Mal wieder ’ne Verstopfung«, erklärt Dr. Cornland. »Er braucht eine Box mit Spänen.«
    »Oje. Das wird eine lange Nacht.« Hinter dem Reitlehrer erscheint das stoppelbärtige Gesicht von Harry.
    Der Tierarzt zieht die Nasenschlundsonde heraus. »Du kannst die Bremse jetzt loslassen.« Endlich! Angewidert gibt Ada ihm sein Folterwerkzeug zurück.
    »Ich hänge ihn bis morgen früh an den Tropf«, meint Dr. Cornland und wendet sich an Harry. »Besser wäre, wenn ihn jemand alle zwei Stunden bewegt.«
    Die Begeisterung des Pflegers steht ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
    »Das übernehmen wir«, erklärt Bel resolut. Ada hat wohl nicht richtig gehört!
    »Wir bleiben bei ihm.« Bel sieht Fabian Sorento bittend an. »Ada und ich. Morgen ist doch keine Schule.«
    »Ja - wenn ihr unbedingt wollt«, erklärt Harry schnell. »Dann stelle ich euch zwei Feldbetten auf.«
    »lch habe nichts dagegen«, meint Fabian Sorento. Aber ich!, will Ada rufen. Sie spielt doch nicht Mutter Teresa - noch dazu für ein Schulpferd! Doch es ist zu spät.
    »Meine Nummer hast du ja«, sagt der Tierarzt. »Wenn es schlimmer wird, rufst du mich.«
    Bel nickt eifrig. »Wir holen nur noch unsere Sachen.«

     
    »Ich stehe überhaupt nicht auf Übernachtungen im Heu«, muffelt Ada, als sie die breite Treppe zum Internat hinauflaufen.
    »Umso lieber von dir, mich nicht allein zu lassen.« Bel hakt sie ein und nimmt Ada damit jede Möglichkeit, die garantiert schlaflose Nacht zu schwänzen.
    »Bel, da bist du ja endlich!« Josi empfängt sie vorwurfsvoll. »Wieso treibst du dich ewig im Stall

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