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Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke

Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke

Titel: Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Rudolph
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weiß.
    »Und - hat er endlich geäpfelt?«, dröhnt plötzlich Harrys tiefe Stimme durch die Halle.
    Bel und Ada zucken zusammen und schütteln dann gleichzeitig den Kopf. »Ich wollte nur mal nach meinen Luxusladys schauen.«
    Bel blickt besorgt auf ihren Liebling. »Er ist total müde.«
    »Der ist kein Stück besser«, brummt Harry. »Ich rufe den Tierarzt und sage Mister Sorento Bescheid.«

    In der Morgendämmerung rumpeln sie durch das große Tor der Pferdeklinik. Ada scheint, als seien sie eine Ewigkeit unterwegs. Im Transporter ist kein Wort gefallen.
    »Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren«, war die einzige Diagnose des Tierarztes. Ada schließt kurz die Augen. Hatte sie nicht schon am Abend gesagt, dass dieser Gaul in die Klinik gebracht werden muss? Cornland, der Name ist Programm. Der Typ lebt im englischen Nirwana und hat vermutlich beste Kontakte zu den sieben Zwergen. Aber von moderner Pferdemedizin trennen ihn die sieben Berge . . .
    Harry drückt den Knopf und die Rampe senkt sich hydraulisch.
    »Er ist tot!«, entfährt es Ada.
    »NEIN!« Bel stürzt in den Hänger, zu dem auf der Seite liegenden Pferd.
    »Red nicht so einen Blödsinn«, knurrt Fabian Sorento. »Hoch!« Er wedelt mit den Armen. Doch das Pferd hebt nicht einmal den Kopf.
    »Bitte, steh auf. Du hast es fast geschafft«, bettelt Bel. »Wir sind doch schon in der Klinik.«
    »Lass mich mal.« Harry zieht das Mädchen beiseite und packt Sioux am Schweif. Wie durch ein Wunder richtet sich das Pferd langsam auf und rappelt sich auf die Hufe.
    »Führt ihn ein bisschen.« Mit den Worten verschwindet Fabian Sorento hinter der Milchglasscheibe des Eingangs.
    Sioux trottet unbeteiligt hinter Bel her und lässt sich mehr ziehen, als dass er selbst geht. »Hier können sie ihm bestimmt helfen«, versucht Ada, die Stimmung aufzuheitern. »Alles wird  gut.«
    »Ich hab solche Angst.« Bel ist den Tränen nahe.
    Fabian Sorento erscheint mit einem Tierarzt im Hof. »Er hat Novalgin bekommen und Paraffin. Über Nacht hing er am Tropf.«
    Der Tierarzt nickt Ada und Bel zu und betrachtet das Pferd, das mit tief hängendem Kopf dasteht, als hätte es bereits aufgegeben. »Er schwitzt.«
    Ada sieht erst jetzt das feuchte Fell am Hals. Die Miene des Arztes verheißt nichts Gutes. Ein Pfleger tritt aus dem Stallgebäude und nimmt Bel den Strick aus der Hand. »Ich lasse ihn nicht allein«, wehrt sie sich.
    »Du kannst nicht mit in den OP«, erklärt der Reitlehrer. Harry legt einen Arm um das Mädchen und Sioux wird durch die breite Stalltür geführt.
    »Wieso OP?«, fragt Ada.
    »Ich glaube nicht, dass ihm noch anders zu helfen ist«, meint Fabian Sorento und Ada bemerkt tiefe Sorgenfalten auf seiner Stirn.

    Plötzlich eine automatische Tür. Ada hält den Atem an. Sie stehen hinter einer großen Glasscheibe und haben freie Sicht in den weiß gekachelten Operationssaal. Sioux hängt schlaff an einer Art Kran, ein Mann in einem grünen Plastikumhang hält den Pferdekopf am Halfter, zwei weitere legen das Pferd mit dem Rücken auf einen großen Tisch. »Was passiert jetzt?«, flüstert Bel.
    »Er wird intubiert«, erklärt Sorento. »Also beatmet.« Der Arzt am Pferdekopf schiebt Sioux einen dicken Schlauch ins Maul, während die anderen den Bauch des Pferdes mit grünen Tüchern bedecken, waschen, rasieren und eine riesige Lampe in Position rücken.
    Am Hals und an der Pferdebrust werden Metallklips befestigt, die über lange Kabel mit einem Monitor verbunden sind. »Darauf siehst du die Herzaktion.« Sorento deutet auf einen grünen Punkt, der regelmäßige Zacken auf den Bildschirm schreibt.
    »Wie lange dauert so eine OP?« Ada unterdrückt ein Gähnen. Sie hat das Gefühl, eine Himalaja-Expedition hinter sich zu haben und in spätestens einer Sekunde vor Erschöpfung zusammenzubrechen. Da drückt der Arzt ein Skalpell in den Bauch des Tieres. Erstaunlicherweise spritzt kein Blut. Er fasst mit beiden Händen in die Bauchhöhle und versinkt bis zu den Ellbogen im Pferd.
    Fasziniert wie in einem Horrorfilm beobachtet Ada den Arzt. Mit beiden Händen holt er eine riesige, glibberige Wurst aus dem Inneren des Bauches. Boah! Ada wird schlecht. Schnell wendet sie sich ab. Frische Luft, sofort!
    Sie schwankt den Gang entlang und stützt sich mit einer Hand an der gekachelten Wand ab.
    »Ada?« Bel rennt hinter ihr her. »Alles okay?« Ada kann nicht sprechen, sie kämpft gegen die aufsteigende Magensäure.
    Verschwommen sieht sie das Toilettenschild

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