Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke
rum, wenn das Styling-Team da ist!«
Josi klappert ungeduldig mit den Absätzen ihrer hellblauen Jimmy-Choo -High-Heels. Ada hat Mühe, den Look der rothaarigen Feindin nicht zu bewundern. »Beeil dich!« Josi macht kehrt und eilt in ihrem Blugirl -Cocktailkleid mit breitem Gürtel im Retrolook die Stufen hinauf.
»Ich pfeif auf das Styling«, ruft ihr Bel hinterher.
»WAS?« Josi dreht sich fassungslos um.
»Wir schlafen im Stall. Sioux kolikt«, sagt Bel mit fester Stimme.
Josi kommt ein paar Stufen hinunter. »Ist das ein Witz? Oder bist du krank?«
»Nee, das ist purer Ernst.« Bel kneift die Lippen zusammen.
»Aber... die Party!« Josi zweifelt ganz offensichtlich an Bels Zurechnungsfähigkeit.
»Tja - das Leben ist kein Wunschkonzert.« Bel geht energisch Richtung Apartments.
»Hat dich die Bekloppte angesteckt?«, keift Josi ihr verständnislos hinterher. Ada ist in zwei Sätzen bei ihr. Sie funkelt das Zickenmonster an. »WER ist hier bekloppt?«
Josi weicht erschrocken zurück. Hat die etwa Angst? »Ich hau dich schon nicht von deinen Absätzen.« Ada wirft einen abfälligen Blick auf Josis Traumschuhe.
Die rothaarige Feindin geht eilig einige Stufen hinauf. »Du bist mir nicht gewachsen - das ist alles. Und deshalb wirst du immer handgreiflich.«
»Weil du so gemein bist, dass nicht mal in der Hölle für dich Platz ist!« Adas Stimme ist viel zu laut. Aber der Spruch hat gesessen.
»Sag mal, Ada, hat deine Festplatte ’nen Sprung?«, empfängt sie Candy im Apartment und tippt sich an die Stirn. »Oder muss die rebootet werden?«
Ada steht völlig fassungslos im Türrahmen. »Kannst du auch deutsch sprechen?«
»Wir wollten zu den Greenies!«, wirft ihr Candy vor.
»Nein, du. DU wolltest...« Ada nimmt direkten Kurs auf das Ankleidezimmer.
»Mit dir. Schon vergessen?« Candy verschränkt die Arme vor der Brust.
Ada schnappt sich ein flauschiges Fleeceshirt und ihre Sporttasche. »Ist doch völlig egal, wann wir dahin reiten.«
»Ist es nicht! Oder wie lange soll ich deiner Meinung nach dieser Beleidigung auf mir sitzen lassen?«, regt sich Candy auf.
DAS IST DIE IDEE! »Mensch, Candy, wir reiten hin, wenn alle anderen auf der Party sind. Dann kannst du so lange an Kais Bike rumfummeln, wie du willst!«
Es dauert einen Moment, bis es bei Candy klick macht, aber dann springt sie auf und schlingt ihre kräftigen Arme um Adas Hals. »Genial! Du hast doch mehr Hirn, als ich dachte!«
Ada löst sich aus der Umarmung. »Keine Frechheiten!«
Candy zieht sie aus dem Ankleidezimmer. »Guck mal. Ich hab im Internet recherchiert. Die haben ihren Fuhrpark in der Remise.«
Ada hört kaum zu. Sie hat keine Zeit mehr für Candys Rachepläne und schnappt sich ihre Seidenbettdecke und das Kopfkissen. Der Gedanke an ein Feldbett ist allerdings alles andere als verlockend.
»Ada - kommst du?«, fragt Bel und steckt den Kopf ins Apartment. »Ich habe die Erlaubnis von Madame Baldour höchstpersönlich.«
Erst jetzt merkt Candy, dass hier etwas ohne sie läuft, und sieht Ada fragend an.
»Wir übernachten im Stall«, seufzt Ada entnervt. »Weil Sioux krank ist.«
»Oh. Wow. Na – dann wünsche ich euch . . . ganz furchtbar viel Spaß«, sagt Candy ohne jede Begeisterung.
Ada stopft die Decke und das Kissen in die Tasche und blickt neidisch auf Candy, die in ihrem rosaroten Himmelbett nach der Fernbedienung für den Fernseher sucht. »Schlaft gut. Und richtet Sioux gute Besserung aus.«
»Ziehst du in den Krieg?« Ada betrachtet skeptisch Bels überdimensionalen Rucksack, der weit über ihren Kopf ragt.
»Ich habe aus der Küche Proviant geholt. Das wird ’ne lange Nacht.«
Das Abendessen hat Ada völlig vergessen. Wenigstens begegnet sie heute nicht mehr den anderen Mädchen, die bestimmt nur über diese blöde Party reden. Aber das ist auch schon das Einzige, was für die Übernachtung im Stall spricht. Missmutig öffnet sie die Stalltür.
»Geht’s ihm etwas besser?«, fragt Bel und eilt zu Harry, der zwei Feldbetten vor der Box auseinanderklappt. Der Pfleger schüttelt den Kopf. »Geäppelt hat er noch nicht.«
Ada lässt ihre Tasche fallen und schaut durch die Gitterstäbe. Sioux steht mit hängendem Kopf und einem Maulkorb in einer mit Sägespänen eingestreuten Box.
»Was - ist das?« Ada deutet an die Decke, von der ein großer Plastikkanister hängt. Daraus tropft langsam eine klare Flüssigkeit in einen langen, durchsichtigen Schlauch, der in einer dicken Nadel im
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