Die Glamour Girls von Chestnut Hall 05 - Herzrasen
Moment«, brummt der Pfleger. »Aber du könntest dich wirklich öfter in den Sattel setzen. Vernachlässigte Pferde ärgern Herrn Sorento zu Recht.«
»Meine Reitsachen sind in der Reinigung ...«, wehrt sich Ada. »Soll ich etwa in Jeans .. .«
»Longier ihn doch«, schlägt der Pfleger vor.
Ada sieht ihn überrascht an. Das - hat sie doch noch nie gemacht!
Ada steht hilflos mit dem von Harry höchstpersönlich ausgebundenen Prem im Longierzirkel. Sie hat doch keine Ahnung, wie man die Ausbinder richtig am Sattel verschnallt, geschweige denn die Longe befestigt. Und jetzt? Der Wallach dreht sich zu ihr und Ada hebt den Arm. »Hüh!«
Prem bewegt sich null und guckt sie frech an, findet Ada. »Blödes Vieh, tu doch nicht so!« Sie wedelt mit den Armen und ihr Pferd schüttelt den Kopf. »Duuuu!« Warum macht sie sich hier zum Affen? Gut, dass der Longierzirkel von außen so schwer einsehbar ist. Wie peinlich!
»So wird das nix«, hört sie Jul lachen.
Auch das noch. Jetzt wird ausgerechnet er Zeuge ihrer Hampelmann-Nummer. Ada bückt sich und wirft eine Handvoll Erde nach ihrem Pferd. »Los jetzt!«
Ein Zucken geht durch den Wallach und dann galoppiert er aus dem Stand los. Ada ist so überrascht, dass sie die Longe loslässt. Prem bockt und gibt Gas. Jul springt vor und greift nach der Longe. »Hoho!«
Kapitel 5
Z UM ALLERERSTEN M AL
»Ganz ruhig.« Jul ruckt an der Longe und lässt das Pferd immer kleinere Kreise gehen. »Teerab!« Der Wallach pariert schnaubend durch. Jul drückt Ada die Longe in die Hand. Prem bleibt stehen und wendet den Kopf zu Ada. Sie könnte ihr Pferd auf den Mond schießen! Jul kommt mit einem langen Ast. Prem kapituliert sofort und trabt eilig los.
»Nicht so ziehen.« Jul stellt sich hinter Ada und greift nach ihrer Hand. »Mit Gefühl. Sonst reißt du ihm im Maul.«
Adas Herz pocht. Jul hält ihre Hand umfasst, die die Longe hält. Mit der anderen umfasst er ihre Taille. Unwillkürlich lehnt sie sich an ihn. Sie spürt seinen Atem ganz dicht an ihrem Ohr. »Beruhige ihn mit deiner Stimme.«
»Ruhig, Prem«, sagt Ada, doch das Pferd ist Nebensache.
»Gaaalopp!« Jul hebt kurz den Ast hoch und der Wallach springt schnaubend an.
»Mitgehen, Ada.« Er führt ihre Hand.
Sie dreht den Kopf zu ihm. »Musst du nicht im Bett liegen?«
So nahe waren sie sich noch nie, fast berühren sich ihre Wangen.
»Ich bin nicht gerne eingesperrt. Teerab.« Er zieht ganz sanft an der Longe.
»Ich auch nicht!«, flüstert sie.
»Und Scheeritt!« Jul lässt Adas Hand los.
Nein! Bloß nicht. Sie will, dass er sie in seinen Armen hält und nie mehr loslässt. »Steh!« Sie dreht sich zu ihm um und lässt die Longe fallen. Er lächelt sie aus seinen schwarzen Augen an und stellt einen Fuß auf die Longe.
Adas Hände sind schwitzig. Er legt einen Arm um ihre Schultern und zieht sie ganz sachte zu sich. Ihr Herz pocht wie wild, ihr Mund ist trocken und die Haut prickelt, als würden Millionen von Ameisen drauf ein Wettrennen veranstalten. Sie schließt die Augen und Panik steigt in ihr auf. Sie hat noch nie einen Jungen geküsst. Was, wenn sie alles falsch macht?
»Jul! Juul!«
Fabian Sorento!
Hektisch bücken sich beide gleichzeitig nach der Longe und stoßen mit den Köpfen zusammen.
»Hab ich dir jetzt auch ’ne Gehirnerschütterung verpasst?«, lacht Jul.
Ada reibt sich die Stirn. »Jetzt weiß ich wenigstens, wie sich das anfühlt.«
Gemeinsam führen sie den Wallach zum Stall. »Gibt's jetzt Är ger?«, fragt Ada.
»Wenn ich nicht tue, was Paps will - klar«, sagt Jul leichthin.
»Unerlaubtes Entfernen aus dem Krankenzimmer wird mit hundert Jahren Knast geahndet«, kichert Ada.
»Hat sich trotzdem gelohnt.«Jul zwinkert ihr zu und sie wird rot.
»Was hat der Arzt gesagt?« Fabian Sorento wirft Rubia den Sattel auf den Rücken. »DREI Tage Bettruhe!«
»Ach Paps. Alles, was dadrin kaputtgehen konnte . . .« Er klopft sich gegen seine Stirn.». .. ist doch sowieso nicht mehr zu retten.« Jul streichelt seine Stute am Hals. »Danke, dass du sie reitest.«
»Ich habe mit Sir Shouhtick wegen dieser Auktion gesprochen«, knurrt der Reitlehrer und zieht den Sattelgurt fest. »Er ist nicht gerade begeistert, will es sich aber überlegen.«
Was? Ada starrt ihn überrascht an.
»Wenn Jul die Vertretung übernimmt.« Sorento trenst die Stute.
»Nein!«, unterbricht ihn Ada ohne nachzudenken. »Er muss mit!«
Sie sieht den Reitlehrer an. Ohne Jul
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