Die Glamour Girls von Chestnut Hall 05 - Herzrasen
fährt sie nicht auf die Auktion, das steht fest!
»Mädchen, Mädchen, deine Eltern sind wirklich nicht zu beneiden.« Kopfschüttelnd verlässt Fabian Sorento die Stallgasse, Rubia im Schlepptau.
»Aber. . .«Ada zieht eine Schnute. ». . . du musst doch mit.«
»Ach ja?« Jul schiebt eine braune Locke aus Adas Gesicht. »Wieso denn eigentlich?«
»Weil...« Soll sie ihm sagen, dass sie bis über beide Ohren in ihn verknallt ist? Nein, auf keinen Fall. Sie führt Prem in seine Box und nimmt ihm das Sattelzeug ab.
»Ich höre!« Jul geht dicht zu ihr.
»Darum!« Sie gibt ihm einen flüchtigen Schmatz auf die Wange.
Jul hält sie fest, umschlingt ihre Hüften. Sie lässt das Sattel zeug ins Stroh fallen.
Ada weiß genau, gleich erlebt sie ihren ersten Kuss, und sie wehrt sich nicht. Ja, es soll Jul sein. Seit er regungslos im Sand lag und sie vor Angst um ihn in völlige Panik verfiel, weiß Ada, dass Jul viel mehr für sie ist als irgendein Junge.
Sie schließt die Augen. Ganz vorsichtig küsst Jul ihre Lippen. Ein noch nie da gewesenes Gefühl durchströmt Ada. Es ist so intensiv dass sie Gänsehaut bekommt. Sie schaudert und gleichzeitig wird ihr ganz heiß. Ob es ihm auch so geht?
Ada hofft, dass dieser Kuss nie endet! Sie schmiegt sich an ihn und er lächelt. »Hey, Prinzessin«, flüstert er.
Weiß er, dass Dad sie Principessa nennt? Ada ist so glücklich, dass sie schreien könnte. Ein warmes Gefühl breitet sich in ihr aus, als hätte jemand ihre Seele in eine Kaschmirdecke gewickelt.
Juls dunkle Augen funkeln. »Nicht schlecht für den Anfang.«
»Du hast das schon mal geübt, oder?«, fragt Ada verlegen.
»Kann sein«, neckt er sie. »Du aber auch!«
Ein schöneres Kompliment könnte Jul ihr gar nicht machen. Sie hat sich also nicht blamiert!
Prem schnaubt und stupst Ada in den Rücken. Sie lässt sich in Juls Arme fallen.
»Der weiß, wo du hingehörst.« Glücklich drückt sie sich an seine Brust. Das ist der schönste Augenblick in ihrem bisherigen Leben - mit Abstand!
Leise vor sich hin summend schwebt Ada zurück ins Internat. Das mit Efeu bewachsene Gebäude kommt ihr heute gar nicht mehr so düster vor. Wo soll sie nur schlafen? Sie wird Bel fragen, die steht schließlich knietief in ihrer Schuld.
Als niemand auf Adas Klopfen reagiert, reißt sie die Tür des Apartments einfach auf. Musik wummert ihr entgegen. Sie geht über die ockerfarbenen Terrakottafliesen an dem deckenhohen Spiegel vorbei in den Wohnraum.
»Hallo!« Ihre Begrüßung geht in ohrenbetäubendem Lärm unter. Candy steht neben Josi umringt von Sabrina, Vivienne und Nathalie vor dem Flatscreen. Sie singen in ein Mikrofon, auf dem Bildschirm läuft der Text und Bel filmt die Szenerie. Die Mädchen sind wild gestylt und geschminkt, die Frisuren hochtoupiert und mit Haarspray festbetoniert.
»Hiiii!«, ruft Ada, doch niemand nimmt Notiz von ihr. Sie wirft sich in einen der Designer-Sitzsäcke. Jetzt ist klar, was für einen ominösen Kosmetiktermin die Mädchen hatten und wieso sie so geheimnisvolle Andeutungen gemacht haben.
Kaum ist das Lied beendet, fällt sich die Band kreischend in die Arme. »Huuhiii! Wählt die Wild and furious Chessies!« Dabei winken die Mädchen in die Kamera.
»Raus aus meinem Apartment!«, begrüßt Josi sie gewohnt liebens-würdig.
Ada erhebt sich. »Ich will mich nicht streiten.«
»Dann hau ab.« Josi deutet auf die Tür.
»Mann, können wir nicht mal normal miteinander reden?«, fragt Ada genervt. »Du weißt doch gar nicht, was ich will.«
»In UNSEREM Video spielst DU jedenfalls nicht mit«, erklärt das rothaarige Biest mit Nachdruck.
»Soll bestimmt ein Horrorfilm werden«, knurrt Ada.
»Das ist fürs Internet. Die suchen die coolste Karaoke-Band.« Bel kontrolliert die Aufnahme und die Mädchen drängen sich um das kleine Display.
»Ich seh gar nichts. Halt das Ding doch mal höher«, motzt Josi.
Ada nimmt ein Kabel aus dem Karton, der zu der nagelneuen Kamera gehört, und steckt es in den Flatscreen. Dann nimmt sie Bel die Kamera wortlos aus der Hand und steckt das Kabel ein.
»He - spinnst du!«, ruft Josi empört. »Wenn du das jetzt löschst ...«
Sofort erscheinen die Aufnahmen auf dem Fernseher. Die Mädchen sind begeistert. »Super!«
»Nein, da sieht man meinen Pickel«, ruft Vivienne entsetzt und fasst sich ans Kinn.
Geduldig wartet Ada, bis der Auftritt zu Ende ist. »Ich finde, Sabrina singt zu leise. Außerdem ist Josi zu sehr im
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