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Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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wenige Monate von ihrer Vollendung entfernt. Bald wird man uns befehlen, mit der Arbeit an dem Schlußstein zu beginnen. Dann…«
    Er erschauderte. »Ich werde noch heute mit Azam sprechen. Ich fürchte, wir müssen unsere Pläne schneller vorantreiben.«
    Dann lächelte er und zog mich fest an seine Brust. »Und dann werden wir frei sein, Tirzah, über die Ebene auf Isphets magische Bergheimat zuwandern und Boaz tot und vergessen hinter uns lassen.«
    Ich bemühte mich zu lächeln und war froh, als er sich über mich beugte, um mich zu küssen.

 
    17
     
     
     
    Er befahl mich am nächsten Tag zu sich, und in der Werkstatt hatte es dadurch noch mehr den Anschein, daß es tatsächlich meine monatliche Blutung gewesen war, die ihn abgehalten hatte. Als ich zu ihm ging, fand ich mich allein dem Magier gegenüber, unnahbar, leicht in Wut zu bringen, und sehr, sehr vorsichtig.
    »Es war dreist von dir, deinen Körper so vor mir zur Schau zu stellen, Mädchen«, sagte er, als ich ihm Hände und Füße wusch.
    »Ich werde es nie wieder tun, Exzellenz«, flüsterte ich.
    »Und mich dann zu küssen!« fuhr er fort. »Habe ich nicht klar gemacht, daß ich nicht Ta’uz Schwächen teile?«
    »Es tut mir leid, Exzellenz!«
    »Du warst abstoßend, Tirzah.«
    »Ich weiß, Exzellenz.«
    Zufrieden setzte er mich an die Übersetzung einer auf Geshardi verfaßten Abhandlung über die Eigenschaften des Quadrates, dann schickte er mich in dem Augenblick fort, in dem ich es wagte, über dem trockenen Text zu gähnen.
    Aber er rief mich in der nächsten Nacht wieder zu sich, und der übernächsten, bis ich so müde war, daß Zeldon und Orteas mich an den Vormittagen schlafen lassen mußten.
    »Und was sagt er?« fragte mich Yaqob eines Nachmittags, als wir in einem geschützten Winkel standen. Ich beugte mich zu ihm und berührte seinen Körper in der Hoffnung, daß er mich lieben würde, aber er wich gereizt zurück, und ich ließ die Hände sinken.
    »Er sagt nichts«, antwortete ich wahrheitsgemäß. »Er ist kalt und unnahbar und denkt nicht daran, darüber zu plaudern, welche Patrouillen er morgen wo hinschickt.«
    Yaqob lachte nicht über meinen armseligen Versuch, witzig sein zu wollen, und brachte mich schweigend zur Werkstatt zurück.
     
     
    Innerhalb einer Woche zeigte die Verstärkung durch die vier Glasmacher ihre Wirkung. Wir mußten nicht mehr so lange arbeiten, und eines Nachmittags hatte ich tatsächlich so gut wie nichts zu tun.
    Ich ging nach unten, um mich mit meinem Vater zu unterhalten.
    Druse inspizierte ein Dutzend Kelche, mit deren Herstellung ihn ein Magier beauftragt hatte. Sie waren aus rubinrotem Glas und wunderschön, und mein Vater hatte gute Arbeit geleistet.
    Er lächelte, als ich sie bewunderte, dann griff er nach einer Ablage unter seiner Werkbank.
    »Tirzah, sieh mal. Das hier ist nicht so sauber gebrannt wie die anderen. Kannst du etwas damit anfangen?«
    Er drückte mir einen unvollendeten Kelch in die Hände. Er war geblasen, aber nicht fertiggestellt worden, und ich sah den Grund. Das Glas hatte beim Brennen die Farbe von Bernstein angenommen und war nicht mehr rot. Und die Kelchwände waren zu plump für die erlauchten Hände eines Magiers.
    »Es ist nichts für ein Glasnetz«, sagte Druse, »aber es ist zu schade, ihn wegzuwerfen…«
    Ich küßte ihn auf die Wange. »Es würde mir Freude machen, an etwas anderem zu arbeiten als an dem verfluchten Glas für die Kammer zur Unendlichkeit, Vater. Danke.«
    Ich nahm es mit nach oben. Orteas und Zeldon überwachten die Glasanbringung in der Pyramide. Ich setzte mich mit untergeschlagenen Beinen vor die offene Balkontür, drehte das Gefäß langsam in den Händen, lauschte seinen Stimmen, lernte seine Schwächen und Stärken kennen und fragte mich, was ich damit machen sollte.
    Ich ertappte mich dabei, daß ich an die Zärtlichkeit von Boaz’ Kuß dachte. Ich dachte an den Mann, der hinter dem Magier verborgen war, und ich mußte lächeln. Dann wurde mir bewußt, daß Boaz in seinem Haus nur Holzbecher hatte. Er würde ein Glasgefäß zu schätzen wissen, und dieses Bernsteinglas war wirklich schön – und würde in seinen Händen wunderbar aussehen.
    Ich fragte mich, welches Motiv ihm gefallen würde, und ich erinnerte mich, wie seine Finger das Glas gestreichelt hatten, das ich in Setkoth für ihn erschaffen hatte.
    An der Werkbank griff ich nach dem Wachsstift, zögerte und zeichnete dann ein Muster aus hüpfenden Fröschen im Schilf. Ein

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