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Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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Augen.
    »Manche Frauen reden im Bett eines Mannes«, sagte er. »Gehörst du zu ihnen?«
    Ich starrte ihn an. Ich erinnerte mich daran, wie mich der Magier in seine Arme genommen hatte, mich gestreichelt und geküßt, und mich beinahe so getäuscht hatte, daß ich nicht nur mich selbst verraten hätte, sondern jeden einzelnen von ihnen. Vielleicht war ich wirklich schwach.
    »Nein«, flüsterte ich. »Yaqob, wie kannst du mich das fragen? Du warst derjenige, der darauf bestanden hat, daß ich sein Bett mit ihm teile. Wie kannst du mich verdächtigen?«
    »Dann sag uns, was du so viele Stunden und Nächte bei dem Magier gemacht hast?« sagte Isphet. »Sag es!«
    Sollte ich ihnen sagen, daß er mich schreiben lehrte und mich zärtlich küßte?
    Nein, wie konnte ich das? »Er benutzt mich…«
    »Acht, neun Stunden, Tirzah?« sagte Isphet. »Kein Magier braucht so lange, um sich mit der Eins zu verbinden!«
    »Und manchmal will er, daß ich stumm dasitze. Auf einem Hocker, so wie es Ta’uz von Raguel verlangte. Und er versucht mir etwas über die Lehre der Eins beizubringen.« Wenigstens das konnte ich ihnen verraten.
    Das akzeptierten sie, und Isphet lächelte sogar grimmig, voller Erinnerungen.
    »Er fängt an, sich in meiner Gegenwart wohl zu fühlen. Das letzte Mal hat er etwas gesagt, das nützlich sein könnte.«
    »Und das fällt ihr jetzt ein«, sagte Yaqob, aber er klang mild.
    Ich erzählte ihnen von den Primzahlen und ihrer seltsamen, starken Beziehung zu der Eins. »Er sagt, sie sind andere Ausdrucksformen der Eins.«
    »Und sie erstrecken sich in die Unendlichkeit«, murmelte Yaqob. Alle waren entsetzt. Sieben würden sterben, dann elf, dann…
    »Er hat auch ein Tal erwähnt, aber ich weiß nicht, was das bedeutet.« Bei dieser dreisten Lüge krümmte sich in mir etwas zusammen und starb. Aber ich konnte nicht sagen, daß ich die Inschriften in der Kammer zur Unendlichkeit lesen konnte. Gestand ich das, mußte ich auch gestehen, daß ich lesen und schreiben konnte, und dann würden sie sich fragen, wie weit ich der Macht der Eins verfallen war.
    Und Yaqob würde mich nie wieder im Arm halten. Sei verdammt, Magier Boaz, dachte ich, sei verdammt wegen deiner Spielchen!
    Die drei Männer schüttelten den Kopf, aber Isphet runzelte die Stirn.
    »Isphet?« sagte Yaqob. »Weißt du etwas darüber?«
    »Ich habe nur einmal von dem Tal gehört, als ich ein Kind war«, sagte sie langsam. »Die Anführer unserer Gemeinde in den Bergen – die Weisen –, sind so von den Soulenai durchdrungen, daß ich manchmal glaube, sie haben mehr Zeit damit verbracht, sich mit der Zuflucht im Jenseits zu beschäftigen, als mit der realen Welt. Mein Vater hat in seiner Jugend bei ihnen gelernt. Er hat ein Tal erwähnt, und ich glaube, er hat es von den Weisen erfahren. Das Tal…«
    Ihre Stimme verlor sich, als sie sich genau zu erinnern versuchte, was ihr Vater gesagt hatte. »Ich glaube, das Tal ist ein Ort, der Dunkelheit und Schatten beherbergt. Und doch enthält es Macht. Mein Vater hat nie gern davon gesprochen. Es ist kein Gefängnis, aber es ist ein Ort, der absichtlich von dieser Welt und der Zuflucht im Jenseits abgetrennt ist. Es hat nichts mit der Magie der Elemente oder den Soulenai zu tun. Es existiert einfach irgendwo.«
    »Und doch hat keiner von uns hier je davon gehört, mit Ausnahme von dir«, sagte Zeldon.
    Isphet sah ruckartig auf. »Die Weisen der Berggemeinschaft verstehen viel mehr als die meisten Elementisten, Zeldon. Wir sind Handwerker, sie sind Weise.«
    »Tirzah«, sagte Yaqob, »in welchem Zusammenhang hat Boaz das Tal erwähnt?«
    »Ah, es hatte etwas mit der Kammer zur Unendlichkeit zu tun. Und einer Brücke.«
    »Eine Brücke?« rief Isphet. »Bei den Soulenai! Wollen die Magier tatsächlich das Tal mit Hilfe der Kammer zur Unendlichkeit betreten?«
    »Wir brauchen mehr Informationen«, sagte Yaqob. »Tirzah, warum hat Boaz dich diese Woche nicht zu sich gerufen?«
    »Äh… ich bin unpäßlich«, sagte ich und schaffte es, zu erröten.
    »Das hat sie sonst nicht abgehalten«, murmelte Isphet, sagte dann aber nichts mehr dazu.
    »Nun, er wird dich bald rufen. Tirzah, die Sache mit den Primzahlen ist beunruhigend. Und auch die Erwähnung des Tals. Bist du sicher, daß er sonst nichts für uns Nützliches gesagt hat?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Dann mußt du dich anstrengen, mehr herauszufinden«, sagte er. »Da neue Arbeiter für die Magier Glasnetze herstellen, ist die Pyramide nur noch

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