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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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man sich ganz schön die Zähne ausbeißen“, bemerkte Manuel Kohl. „Wenn ich allein an die Schaltjahre und Zeitkorrekturen denke „Nicht zu vergessen die Umrechnung in Julianische Tage“, ergänzte Emil Langhans. „Muß das ausgerechnet heute sein?“
    „Fangen wir doch einfach mal an“, schlug Studienrat Fink vor, nahm die Kreide und verfügte sich zur Tafel.
    In der Pause war der Schulhof noch voller Regenpfützen von der vergangenen Nacht.
    „Wieso werden vom Blitz eigentlich immer nur steinalte Bäume oder Scheunen getroffen und niemals Schulen?“ fragte Karlchen Kubatz düster.
    „Ja, es gibt keine Gerechtigkeit mehr“, stimmte der dickliche Sputnik zu.

    Am darauffolgenden Sonntag begegnete Mister Pinkerton den Herren Knebusch und Paschke bei den zerfallenen Ruinen am Stadtgraben. Er hatte gerade wieder einmal seine Eichhörnchen beobachtet und ein paar Stunden in die Bäume und in den Himmel hineingeträumt.
    „Hallo“, grüßte Mister Pinkerton. „Nice day, isn’t it?“
    Das Babygesicht und Andy blickten sich verwundert an. Erst als der Amerikaner längst vorbei war, erinnerten sie sich, daß der ihnen ja bei ihrer Ankunft im Hotel zum Kurfürsten begegnet war. Da riefen sie auf alle Fälle noch schnell hinter ihm her: „Viel Vergnügen -“
    Am Montag nachmittag kam Chefredakteur Kubatz von seiner Reise zum Zirkus Zamboni zurück.
    „Kaum fünfzig Besucher waren im Zelt, aber das Programm ist wirklich fabelhaft“, berichtete er aufgekratzt beim Abendessen. „Und von eurem Ronny erzählt man sich dort ja regelrechte Wunderdinge.“
    „Das hört man gern“, meinte Karlchen. Dabei betrachtete er seinen Vater, als sei der nicht nur einen Tag, sondern eine halbe Ewigkeit unterwegs gewesen.
    „Wieso der finstere Blick?“ fragte der Chefredakteur belustigt. „Dazu hast du augenblicklich keinen Grund. Im Gegenteil, die Zirkusgeschichte läuft prima, wird in unserer Zeitung bestimmt ein Schlager und war hauptsächlich deine Idee. Du wirst dich also auf ein besonderes Weihnachtsgeschenk gefaßt machen müssen, vermute ich.“
    „Wieso hast du eigentlich hinter dem Zirkus herspioniert?“ fragte Karlchen wie aus heiterem Himmel.
    „Herspioniert?“ wiederholte Herr Kubatz und zog seine linke Augenbraue in die Höhe. „Ja, warum wohl?“
    „Weil du dir im stillen gedacht hast, alles schön und gut, aber die können mir viel erzählen, wenn der Tag lang ist“, erklärte Karlchen behutsam und nachdenklich. „Aber vielleicht ist dieser Zamboni in Wirklichkeit nur ein ganz billiger Schmierenzirkus, und meine Bad Rittershuder Nachrichten blamieren sich nach Strich und Faden, wenn sie für seine Vorstellungen Reklame machen -“
    „Unser Sohn fängt an, selbständig zu denken“, stellte der Chefredakteur fest und schmunzelte.
    „Du solltest ihm erklären, weshalb du der Reise gar nicht ausweichen konntest“, schlug Frau Kubatz vor.
    „Das hat er eigentlich selber schon erledigt“, erwiderte der Chefredakteur. „Bis auf eine Kleinigkeit vielleicht.“
    „Und das wäre?“ fragte Karlchen.
    „Weißt du“, erwiderte Herr Kubatz, „ich darf in meiner Zeitung nur Dinge schreiben, von denen ich selbst überzeugt bin, und das erwarten die Leser auch.“
    „Das ist so selbstverständlich, wie du nur willst“, bemerkte Karlchen. „Aber wieso hast du keinen Ton zu mir gesagt?“ Er blickte in seinen Suppenteller und fügte nicht ganz so laut hinzu: „Ich hätte dich auch schon am Freitag begriffen.“
    „Da war ich mir nicht ganz sicher“, gab Herr Kubatz zu und nahm sein Glas mit Rittershuder Thermalsprudel vom Tisch. „Entschuldigung, Karlchen -“
    „Macht fast gar nichts“, erwiderte der kleine Junge mit dem Bürstenhaarschnitt und prostete zurück.
    Ansonsten sausten die nächsten Tage jetzt tatsächlich so schnell vorbei wie ein großer Teil der D-Züge, die immer noch ohne anzuhalten durch den Bahnhof donnerten, als hätte ganz Bad Rittershude die Masern.
    Bereits am Montag nahmen sich die Glorreichen Sieben und die Maxen die verschiedenen Grundschulen vor, während sich die Kohlschen Zwillinge mit ihrem Mädchengymnasium um die Kindertagesstätten und die Spielplätze kümmerten.
    „Wir müssen die kleinen Rotznasen auf den Zirkus Zamboni derartig verrückt machen“, sagte Alexandra, „daß sie zu Hause vor Wut in die Gardinen beißen, falls ihre Eltern nicht mit ihnen hingehen.“ Zwischendurch und an den folgenden Tagen wimmelte es nur so von Zusammenkünften, Beratungen

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