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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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und Sonderkommissionen. Die Stadt wurde straßenweise numeriert und zum Austragen von Reklamezetteln in Wohnungen und Briefkästen unter die verschiedenen Gruppen aufgeteilt. Chefredakteur Kubatz hatte von seiner Reise zum Zirkus Zamboni zehn dicke Rollen Eintrittskarten für den Vorverkauf und einen ganzen Koffer mit Originalplakaten mitgebracht.
    „Daß ich nicht kichere“, bemerkte der Boß der Glorreichen Sieben. „Viel zuwenig und verdammt altmodisch.“
    „Bei aller Bescheidenheit, da dürfte uns allerdings was Besseres einfallen“, stellte Karlchen Kubatz fest und rief alle Schüler, die sich witzige Einfälle für Texte zutrauten oder gut zeichnen konnten, zur Mitarbeit auf. Die übrigen durchstöberten inzwischen zu Hause oder bei Verwandten alle Keller und Dachböden nach Farben und jeder Art Papier, einschließlich alter Tapetenreste, ließen natürlich auch die Druckerei der Bad Rittershuder Nachrichten nicht ungeschoren, und Emil Langhans schröpfte wieder einmal die Schreibwarenhandlung Schlotterbeck am Richard-Wagner-Platz, die ja seinem Onkel gehörte. Nachdem man sich auf drei besonders wirkungsvolle Entwürfe geeinigt hatte, ging es sofort an die Massenproduktion der neuen Plakate, und zwar in Fließbandtechnik. Einer malte nur einem dummen August die Nase rot, ein anderer das „Z“ von Zamboni zitronengelb und der nächste die Streifen eines Zebras himmelblau.
    „Ist ja stumpfsinnig“, kritisierte der Zwilling Alexandra. „Das stimmt doch nicht.“
    „Keine Ahnung von Kunst“, murmelte Karlchen Kubatz und verpaßte einem Pferd grüne Ohren.
    Am Dienstag morgen ließ Herr Kubatz in seiner Zeitung den ersten Artikel los. Er druckte ein Foto von Kids Raubtiergruppe auf die dritte Seite und schrieb darunter: „Raten Sie mal, wieviel diese Tiere an einem Tag zusammenfressen?“ Anschließend berichtete er vom Wettbewerb zwischen Zirkus und Fernsehen im allgemeinen und dann von Zamboni, seinen Tieren und Artisten im besonderen.
    Schließlich war noch in Fettdruck zu lesen, daß sich sämtliche Schulen der Stadt zusammengetan hätten, um möglichst viele Besucher auf die Beine zu bringen. „Es wäre schön, wenn Bad Rittershude diese Begeisterung seiner Mädchen und Jungen für eine so gute Sache nicht enttäuschen würde.“
    „Ein bißchen hochgestochen“, bemerkte Oberstudiendirektor Senftleben, als er wieder einmal mit seinem Kollegen in der Maximilianschule telefonierte.
    „Bei einem Schulaufsatz würde ich ,zu überschwenglich 1 an den Rand schreiben“, lachte Herr Schröder, klappte die Bad Rittershuder Nachrichten wieder zu und schob sie zur Seite. „Aber im großen und ganzen möchte ich sagen, daß diese Anstrengungen unserer Herren Schüler erfreulich sind. Wenn ich dagegen an die vergangenen Wochen zurückdenke, bin ich fast geneigt, an ein Wunder zu glauben -“
    „Sie werden den Antrag also unterstützen?“ fragte Herr Senftleben und nahm einen Zug aus seinem schwarzen Zigarillo.
    „Unter allen Umständen“, erwiderte Oberstudiendirektor Schröder.
    „Ich bin derselben Meinung“, versicherte Herr Senftleben. „Also dann bis nachher, Herr Kollege.“ Sämtliche Vertrauensschüler hatten nämlich bei ihren Direktoren schriftlich darum ersucht, daß am Freitag der übliche Unterricht auf den Nachmittag verlegt würde, damit die Schulen beim Einzug des Zirkus Zamboni in die Stadt dabeisein konnten. Das Prinz-Ludwig-Gymnasium und die Maximilianschule hatten zusätzlich darum gebeten, in dieser Woche den Samstag mit dem Nachsitzen zu überspringen. Mit dem letzteren waren die Herren Senftleben und Schröder augenblicklich einverstanden gewesen.
    Aber eine Änderung des Unterrichts für die ganze Stadt mußte im Rathaus genehmigt werden, weshalb sich dort sämtliche Schuldirektoren versammeln sollten.
    Nachmittags bekam eine Abordnung der Glorreichen Sieben von Polizeimeister Kalender die offizielle Erlaubnis zum Verteilen von Flugblättern und zum Ankleben von Plakaten. „Allerdings nur unter folgenden Bedingungen“, verkündete er: „Selbstverständlich bleiben sämtliche Schaufenster und das Rathaus tabu. Ferner wird hinterher alles wieder tadellos weggekratzt und abgewaschen. Haben wir uns verstanden?“
    „Eisern“, versicherte der Boß der Glorreichen Sieben. „Darüber müssen wir kein Wort mehr verlieren.“
    „Schön, ich verlasse mich auf euch“, meinte Herr Kalender, lachte und boxte Karlchen Kubatz seinen Ellbogen an die Schulter. „Wir dürfen doch

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