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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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nicht zulassen, daß Elefanten und Affen bei uns Kohldampf schieben.“
    Bereits am Abend waren sämtliche Schüler in Bad Rittershude als Klebekolonnen unterwegs oder klingelten an den Wohnungstüren, baten um Entschuldigung wegen der Störung und meinten dann: „Aber wir müssen Sie unbedingt ins Bild setzen. Sie würden sich hinterher nämlich grün und blau ärgern, wenn Sie nicht dabeigewesen sind.“ Dabei überreichten sie ihre Flugzettel, als seien es Blumensträuße oder Pralinenschachteln. Spätestens am Mittwoch konnte man glauben, die Stadt sei von einem Schneegestöber aus lauter Zamboni-Reklame heimgesucht worden. Die Plakate hatten alle möglichen Formate. Manche waren nur so groß wie ein Schulheft, und andere deckten ganze Holzwände zu. Sie erinnerten an Konfetti und Papierschlangen, weil sie so bunt und lustig waren.
    Von einem Entwurf war Karlchen Kubatz ganz besonders begeistert, und er hatte ihn gegen manche Widerstände durchgeboxt. Er zeigte einen Elefanten, der gerade einen Kopfstand machte und auf seinem Rüssel das Bad Rittershuder Rathaus balancierte. Darunter stand ziemlich groß:

    ZAMBONI
    DER ZIRKUS ALLER ZIRKUSSE

    „Gibt’s denn davon überhaupt einen Plural?“ hatte der dickliche Sputnik gefragt. „Zirkusse hab’ ich noch nie gehört!“
    „Das ist wie mit dem blaugestreiften Zebra“, erwiderte Karlchen. „Sobald sich jemand zum zweiten Mal umguckt und zu überlegen anfängt, haben wir schon gewonnen.“
    „Ich glaube, daß die Mehrzahl Zirküsse heißt“, ließ sich jetzt der Zwilling Alexandra vernehmen und klimperte scheinheilig mit ihren großen Augen.
    „O diese Weiber“, stöhnte Karlchen.
    Am Donnerstag morgen erschien in den Bad Rittershuder Nachrichten eine ganzseitige Anzeige mit dem Hinweis, daß heute an der Kasse im Kurhaus und in der Anzeigenannahme der Zeitung am Karlsplatz der Vorverkauf beginnen würde. Fotos und ein Artikel auf den Mittelseiten stellten das Programm vor.
    „Der Zirkus wird am Freitag mittag in die Stadt einziehen“, hieß es zum Schluß, „und die Vorstellungen beginnen mit einer Nachmittagsveranstaltung am Samstag.“
    „Selten dämlich“, murrte Herr Knebusch, als er wieder einmal aus der ABC Kreditbank AG herauskam und an einem guten Dutzend Plakate vorbei mußte, die seit neuestem an den Wänden klebten. „Ein Elefant, der einen Kopfstand macht, so ein Blödsinn.“ Er stapfte zur Schellingstraße über die Kreuzung zum Parkplatz, wo Andy mit dem eigelben Opel wartete. Sie waren jetzt immer vorsichtiger geworden, benutzten den Wagen lediglich zum Besuch ihrer Kunden und zeigten sich in der Bank nur noch einzeln und zu den verschiedensten Tageszeiten.
    „Zum Hotel“, befahl das Babygesicht, nachdem er die Autotür zugeschlagen hatte, und als sie in die Hauptstraße einbogen, meinte er: „Jetzt kennen wir die Bank allmählich wie unsere eigenen Hosentaschen.“
    „Dann ist’s jetzt soweit?“ fragte Andy und schaltete mit seiner rechten Hand, die schon einige Gegner k. o. geschlagen hatte, in den dritten Gang.
    „Am Freitag, Wuschelköpfchen“, sagte Herr Knebusch.
    Vor dem Kurhaus entdeckten sie eine mittlere Menschenansammlung. Jungen und Mädchen hüpften in Clownskostümen herum, einige spielten Ziehharmonika oder Gitarre, und andere riefen durch Lautsprechertüten aus Pappe: „Hier hat der Vorverkauf begonnen, meine Damen und Herren. Wie Sie selbst sehen, gehen die Eintrittskarten weg wie warme Semmeln. Beeilen Sie sich, oder es ist zu spät.“
    Die Glorreichen Sieben standen zusammen mit ein paar Maxen und den Kohlschen Zwillingen neben einem Zeitungskiosk und schauten zu.
    „Die Leute stehen tatsächlich schon Schlange“, bemerkte Karlchen Kubatz. „Es ist nicht zu fassen.“
    „Der Rubel rollt“, meinte Manuel Kohl. „Bis der Zirkus kommt, sind wir jetzt ziemlich arbeitslos.“
    Drüben vor der Kasse schlugen jetzt ein paar verkleidete Schüler Purzelbäume, und die Zuschauer applaudierten.
    „Wenn man das so sieht“, überlegte Ulli Buchholz und fuhr mit dem Handrücken über seine Stupsnase. „Es ist toll, was man immer wieder auf die Beine bringt.“
    „Und es kann genausoviel Spaß machen wie zum Beispiel neunundzwanzig eingefettete Wandtafeln“, flötete der Zwilling Alexandra dazwischen. „Oder etwa nicht?“
    „Einigermaßen soviel“, schränkte der Boß der Glorreichen Sieben ein.
    „O Mann, das ist eigentlich ein Geständnis“, grinste der Junge in der kurzen Lederjacke.
    Sie waren alle

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