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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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Babygesicht. „Vielleicht machen wir anschließend sogar ein für allemal Schluß.“ Er nahm einen Schluck Tee. „Wenn es morgen gut genug klingelt, meine ich.“

    Mister Pinkerton und Herr Wunderlich hatten sich inzwischen mit dem Portier an seiner Loge verplaudert.
    „Wollen Sie wirklich noch los?“ fragte Herr Pelz. „Da hinten am Stadtgraben brennt doch keine Lampe.“
    „Bald kommt der Mond“, meinte Mister Pinkerton und schlug seinen Mantelkragen hoch. „Kommen Sie mit?“
    „Certainly“, sagte Herr Wunderlich. „Ich fürchte allerdings, daß sich Ihre Eichhörnchen schon aufs Ohr gelegt haben.“
    „Aber wo?“ fragte Mister Pinkerton und erklärte anschließend auf dem Weg zur Drehtür und draußen auf der Straße schon zum zweiten oder dritten Mal, daß er inzwischen wohl wisse, daß Eichhörnchen ohne Winterschlaf auskommen, daß er aber bis zur Stunde noch nicht dahintergekommen sei, ob sie in Nestern oder in Löchern leben.
    „Also, versuchen wir’s rauszukriegen“, lachte Herr Wunderlich. „Notfalls hat das Hotel bestimmt ein Lexikon.“
    Und während die beiden jetzt weiter in die Richtung zum Stadtpark spazierten, packten der Klavierspieler und der Stehgeiger im Salon des Hotels zum Kurfürsten ihre Noten ein.
    Für eine Weile war es anschließend in der Halle so voll wie auf einem Bahnhof in den großen Ferien. Aber ziemlich schnell danach war sie auch schon wieder leer. Die Hotelgäste hatten nämlich nun ihre Schlüssel geholt und legten sich in ihren Zimmern jetzt bis zum Abendessen auf die Seite.

    Die Herren Knebusch und Paschke hatten sich inzwischen bei ihrem Aufbruch mehr Zeit gelassen. Sie spendierten beim Bezahlen ihrer Rechnung dem Pagen Fridolin ein beträchtliches Trinkgeld, lächelten leutselig und standen auf.
    „Noch einen schönen Abend“, wünschte der Pikkolo mit den Streichholzbeinen und hielt die Tür auf. Hinterher schaltete er die Neonlampen ein und fing an, die Kerzen auf den leeren Tischen auszupusten.
    In der Halle schnippte Herr Knebusch mit dem Zeigefinger an das Barometer. „Sieht weiter nach Sonne aus“, bemerkte er und zwinkerte ganz kurz.
    „Ein Herbst wie aus dem Bilderbuch“, erwiderte Andy und blinzelte genauso kurz zurück.
    „Ich trau’ dem Frieden nicht“, bemerkte Herr Pelz von seiner Portiersloge her. „Mein linkes Knie zuckt, und das bedeutet Regen. Haben die Herren irgendwelche Wünsche?“
    „Den Koffer, bitte“, sagte das Babygesicht möglichst harmlos. „Wir müssen noch was arbeiten und brauchen unser Auftragsbuch.“
    „Einen Moment“, meinte Portier Pelz. Er nahm den Schlüssel vom Haken, öffnete die Tür zum Nebenraum, ging hinein, kam nach einer Weile zurück und hatte plötzlich ganz große starre Augen, die durch die Herren Knebusch und Paschke hindurchstierten, als seien sie aus Glas.
    So stand er eine volle Sekunde wie versteinert da. Dann griff er nach dem Telefonhörer, wählte eine einzige Zahl und sagte: „Frau Kier soll sofort hier antanzen, ganz egal, wo sie gerade steckt.“
    „Was ist denn?“ fragte das Babygesicht scheinheilig.
    „Ich weiß es nicht“, murmelte der Portier. „Warten wir.“
    Schon kurz darauf stellte es sich heraus, daß mit Frau Kier die weißhaarige Person gemeint war, die vorher den Raum hinter der Loge aufgewischt hatte. Sie war im ersten Augenblick kaum wiederzuerkennen, weil sie jetzt auf hohen Absätzen in Hut und Mantel angetrippelt kam.
    „Ich hab’ seit drei Minuten Feierabend“, sagte sie. „Was gibt’s denn noch?“
    „Wo ist der Koffer?“ fragte Herr Pelz.
    „Was für ein Koffer?“
    „Schwarzes Leder mit Zahlenschlössern“, sagte der Portier. „Stand links neben dem Safe.“
    „Keine Ahnung“, erwiderte die Reinemachefrau. „Was ich rausräumen mußte, hab’ ich jedenfalls auch wieder zurückgestellt, wenn Sie das meinen.“
    „Er ist weg“, stellte Herr Pelz ergeben fest.
    „Das ist Ihr Problem“, bemerkte Frau Kier, sagte noch „Guten Abend“ und wollte sich verkrümeln.
    Aber da stellte sich ihr Herr Knebusch in den Weg. „So geht das nicht“, erklärte er. „Sie müssen leider bleiben, bis die Polizei kommt.“
    „Um Himmels willen, nur das nicht“, widersprach der Hotelportier. „Wir können uns keinen Skandal erlauben.“ Er wischte sich mit einem blütenweißen Taschentuch über die Stirn. „Das Ganze ist bestimmt nur ein dummer Irrtum und wird sich aufklären.“
    „Darauf darf ich mich leider nicht verlassen“, fuhr das

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