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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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dazwischen ist es mir gar nicht schwergefallen, Herrn Pelz zu täuschen. Ich werde mich zu gegebener Zeit bei ihm entschuldigen.“
    „Und weshalb haben Sie das gemacht?“ fragte Paul Nachtigall verwundert.
    „In der Hauptsache, um Zeit zu gewinnen“, erwiderte der ehemalige Kriminalkommissar. „Wenn die beiden Herren sich nicht verdächtig machen wollen, müssen sie im Hotel warten, bis der Koffer aus Riva zurückkommt
    „Er kommt gar nicht zurück“, warf Hans Pigge ein. „Bleib ganz schön still“, mahnte Emil Langhans geduldig. Anschließend erklärte er breit und deutlich: „Aber diese beiden Herren glauben, daß er zurückkommt -“
    „Sehr richtig“, bemerkte Herr Wunderlich. „Und dazu kommt noch, daß sie sich in Sicherheit wiegen.“
    „Hut ab“, grinste Paul Nachtigall und fragte dann: „Sie sagten, daß Sie uns vielleicht brauchen.“
    „Es könnte so kommen“, wich Herr Wunderlich aus. „Wir wollen die Entwicklung abwarten. Aber man weiß ja nie so ganz, was noch passiert.“ Er blickte jetzt den Jungen durch seine Goldrandbrille direkt in die Augen. „Jedenfalls wüßte ich gern, ob ich notfalls mit euch rechnen darf?“
    „Selbstmurmelnd“, versicherte Paul Nachtigall. „Das wär’s dann wohl?“ fragte Manuel Kohl und schwang sich auf sein Rad. „Ich muß jetzt nämlich unweigerlich los.“
    Und da es die übrigen allmählich genauso eilig hatten, bogen sie bereits zwei Minuten später am Straßenbahndepot zur Herderstraße ein.
    „Der guckt ungeheuer durch, der Typ“, krächzte Emil Langhans dabei und meinte natürlich Herrn Wunderlich.

Fräulein Papenbrock balanciert dicht am Kittchen vorbei
    Auch am nächsten Morgen schien in Hamburg wieder die Sonne. Während sich Herr Kippke rasierte, blickte er gelegentlich durchs Fenster auf die Elbe hinunter, die im Gegenlicht wie Silberpapier glänzte. Das Radio machte Reklame für einen Staubsauger und anschließend für Katzenfutter. Als er sich gerade zum zweiten Mal einseifen wollte, galoppierte er plötzlich in die Küche, weil sein Kaffeewasser kochte und der Topf auf der Gasflamme verrückt spielte.
    Pünktlich um acht stand er mit seinem zerbeulten Hut zuerst wieder vor dem Schaufenster der Buchhandlung in der Gellertstraße. Aber dann holte er die Morgenzeitung heraus und lehnte sich hinter eine Plakatsäule. Er hatte sich heute auf längeres Warten eingerichtet.
    Aber es kam anders.
    Als der ehemalige Kriminalkommissar gerade beim Sportteil angekommen war und erfuhr, daß der Libero von Hertha wegen einer Bänderzerrung am Nachmittag vermutlich nicht ins Stadion einlaufen würde, fuhr gegenüber vor dem Eingang von Nummer 7 ein Lieferwagen der Bundespost vor. Der Fahrer sprang heraus und verschwand kurz darauf mit einem ziemlich großen und auffallend gut verschnürten Paket im Haus.
    Herr Kippke faltete seine Zeitung zusammen und bewegte seine zwei Zentner wieder vor das Schaufenster der Buchhandlung. Schon nach knapp fünf Minuten kam der Postzusteller auf die Straße zurück und fuhr mit seinem Wagen davon.
    „Dann werde ich der jungen Dame jetzt einen Besuch abstatten“, sagte Herr Kippke zu sich selbst. Er blickte auf seine Armbanduhr und schlug den Mantelkragen herunter. Aber als er sich gerade umdrehen wollte, ging drüben die Haustür auf, und Fräulein Papenbrock klapperte auf ihren hohen Absätzen über die zwei Stufen zum Rand des Gehsteigs. Dort blieb sie stehen und guckte sich um.
    Sie war genauso angezogen wie gestern. Nur daß sie heute ihren hellen Pelz nicht zugeknöpft hatte; die große schwarze Lacktasche trug sie dieses Mal über der Schulter. Aber sie brauchte beide Hände und Arme für ein Paket, das sie mit sich herumschleppte und das scheinbar ziemlich schwer war.
    Als jetzt ein Taxi angerollt kam, ging sie ihm ein paar Schritte entgegen. Doch der Wagen war schon besetzt und fuhr an ihr vorbei.
    Jetzt überlegte sie kurz, blickte sich noch einmal um, hob schließlich enttäuscht die Schultern und trippelte los.
    „Ein Taxi wäre eine Katastrophe“, dachte Kriminalkommissar a. D. Kippke. Er hatte in der letzten Minute Blut und Wasser geschwitzt. Und er fand sein inneres Gleichgewicht eigentlich erst wieder, als Fräulein Papenbrock entschlossen über die nächste Straßenkreuzung stolzierte und auf den Eingang der S-Bahn zuging.
    Herr Kippke las weiter im Sportteil seiner Zeitung, als der Zug losratterte. Jetzt bekam er mit, daß sich auch ein Spieler vom HSV verletzt hatte und für das

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