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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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streckte seinen Kopf zur Seite und konnte an der Gardine vorbei Fräulein Papenbrock sehen, die in ihrem hellen Pelz hinter dem Blumenbeet und dem Springbrunnen auftauchte. Sie klapperte mit ihren hohen Absätzen jetzt direkt auf ihn zu. Das Paket mußte sie im Haus gelassen haben.
    „Die Sonne lacht sich kaputt“, sagte Herr Kippke schnell noch ins Telefon und legte auf.
    Kurz danach spazierte Fräulein Papenbrock an ihm vorbei. Er stand jetzt vor der Tür neben dem Pförtner, der seine Mütze zog und ein verlegenes Gesicht machte. Die hellblonde Besucherin grüßte mit einem bestimmt schon sehr häufig ausprobierten Lächeln.
    „Besten Dank für Ihre Hilfe“, flüsterte der ehemalige Kommissar. „Und zu niemandem ein Wort über meinen Besuch.“
    „Selbstverständlich“, stotterte das kleine, dünne Männchen.
    „Dann haben wir uns ja verstanden“, bemerkte Herr Kippke. Er tippte mit dem ausgestreckten Zeigefinger an seinen zerbeulten Hut und blieb Fräulein Papenbrock auf den Fersen.

    Im Hotel zum Kurfürsten fiel der Pikkolo namens Fridolin etwa zur selben Zeit aus allen Wolken.
    Die Herren von Zimmer 114 und 115 hatten nämlich gerade ihr Frühstück aufs Zimmer bestellt und um die neuesten Bad Rittershuder Nachrichten gebeten.
    „Ich denke, Sie lesen keine Zeitung?“
    „Der Zirkus interessiert uns“, schwindelte Herr Knebusch, als Fridolin die Zeitung ablieferte. „Was machen übrigens unsere Karten für heute abend?“
    „Ich rotiere“, grinste der Hotelpage. „Wäre ja gelacht, wenn wir da nicht was zaubern.“
    „Eine Anzahlung“, sagte das Babygesicht und warf ein Zweimarkstück durch die Luft.
    „Besten Dank“, meinte Fridolin und machte die Tür wieder hinter sich zu.
    „Da bist du“, platzte jetzt Andy heraus. Er hatte die Zeitung inzwischen aufgeblättert. „Auf der dritten Seite.“
    „Handfester Scherz beim fünfzigsten Jubiläum“, las Knebusch die Überschrift vor.
    Gleich unter dieser Überschrift war ein Foto abgedruckt. Es zeigte den Generaldirektor der ABC Kreditbank AG beim Überreichen der Porzellanvase mit den goldenen Henkeln und den Motiven der Stadt auf dem Bauch. Der Eierkopf lächelte in die Kamera, und alle, die um ihn herumstanden, taten es auch. Sie wirkten alle fast so erstarrt wie die Pappmaske mit der Knollennase und den weit aufgerissenen Augen.
    „Du bist wirklich nicht zu erkennen“, stellte Andy erleichtert fest.
    Und so war es tatsächlich auch. Selbst die Figur von Herrn Knebusch wurde von dem etwas zu weiten Trenchcoat zugedeckt, und über seinen rötlichen Haaren hatte er ja die karierte Sportmütze. Allerdings konnte man deutlich die braune Ledermappe sehen, die Handschuhe und die Wasserpistole.
    „War in jedem Fall gut, daß wir das Zeug verschwinden ließen“, murmelte das Babygesicht und fing jetzt an, aufmerksam den Artikel zu lesen. „Ein intelligenter Spaßvogel“, murmelte er zwischendurch, „der den Augenblick auf die Minute errechnet und seinen Auftritt als vermeintlicher Bankräuber genau abgepaßt hat. Der Unbekannte, der so überraschend auftauchte, hat es verstanden, genauso überraschend wieder zu verschwinden -“
    „Kein Name und keine Beschreibung, nichts!“ bemerkte Andy schließlich und schüttelte den Kopf. „Das ist ein Meisterstück und kaum zu fassen.“
    Die Freude der beiden Herren wurde etwas getrübt, als sie die Artikelserie von Herrn Wunderlich entdeckten.
    „Das ist doch -“, japste Andy aufgeregt, als er über das Foto des früheren Kriminalkommissars stolperte. „Meine spannendsten Fälle -“ Er ließ die Zeitung sinken: „Ein Bulle mitten unter uns“, sagte er tonlos. „Wir hätten doch gestern türmen sollen.“
    Und tatsächlich war jetzt auch das Babygesicht für eine Weile unsicher. Aber dann sagte er: „Es ist nie gut, etwas zu übereilen. “ Er knüpfte wieder einmal seine Schuhe auf und leistete fünfminütige Gedankenarbeit.
    „Das ist reiner Zufall“, entschied er schließlich. „Wenn er von uns auch nur einen Schimmer hätte, liefen wir nicht mehr frei herum. Mach dir keine Sorgen, Wuschelköpfchen, du kannst es mir glauben.“
    Auch beim Zelt und den Wohnwagen auf dem Platz beim Straßenbahndepot sprach man über die heutige Ausgabe der Bad Rittershuder Nachrichten.
    Allerdings interessierte man sich hier ausschließlich für den Bericht über die Ankunft des Zirkus Zamboni und seinen Einzug in die Stadt. Herr Kubatz hatte den Artikel selbst geschrieben und eine Menge Bilder

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