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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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Nachmittagsspiel ausfiel. „So gleicht sich alles aus“, dachte Herr Kippke, als sie in den Dammtorbahnhof einfuhren.
    Das hellblonde Mädchen saß drüben am Fenster, hatte das Paket vor sich auf den Knien und starrte in die Sonne hinaus.
    „Sie sieht wirklich ganz appetitlich aus“, überlegte der frühere Kriminalkommissar. „Und was die Sommersprossen um ihre Nase herum betrifft, da soll es Männer geben, die hinter so was geradezu herlaufen. Aber wo will sie mit dem Paket hin, um alles in der Welt?“
    In Bahrenfeld stieg Jutta Papenbrock aus. Sie überquerte die Straße, spazierte um eine Ecke und ging auf ein älteres Backsteingebäude zu, das etwas zurücklag. Hinter dem breiten Tor konnte man ein breites Blumenbeet mit einem Springbrunnen sehen, und direkt am Pförtnerhaus vorbei gab es einen schmalen Durchgang.
    „Ein Krankenhaus oder etwas Ähnliches“, überlegte Herr Kippke. Er schlenderte immerzu hinter Fräulein Papenbrock her und versuchte dabei den Eindruck zu erwecken, als würde er nur mal so durch die Sonne flanieren.
    Dicht neben dem Gußeisenzaun hatte sich ein Blumenstand breitgemacht. Das hellblonde Mädchen mit dem Pelzmantel steuerte ihn an, verhandelte kurz und ließ sich schließlich einen Nelkenstrauß über das Paket unter dem Arm stecken. Kurz danach verschwand sie in dem schmalen Durchgang. Sie grüßte im Vorbeigehen in das Pförtnerhaus hinein und ging dann an dem Blumenbeet und dem Springbrunnen vorbei in das Gebäude.
    Herr Kippke blickte ihr nach und wartete eine Weile. Dann bummelte er an dem Blumenstand vorbei zu dem Pförtnerhaus und an den Schalter.
    „Sie gestatten doch, daß ich hereinkomme“, sagte er und drückte gleichzeitig schon auf die Türklinke.
    „Entschuldigung, aber wer sind Sie?“ fragte ein kleines, dünnes Männchen und stand von seinem Stuhl auf.
    „Nur Kriminalpolizei“, erwiderte Herr Kippke. „Ich hätte ein paar Fragen.“
    Der Pförtner riß die Augen auf und brauchte eine Weile, bis er sich von seinem ersten Schreck erholt hatte. Aber dann gab er seinem dicken Besucher mit dem verbeulten Hut bereitwillig Auskunft. Das riesige Backsteingebäude hinter dem Blumenbeet sei ein städtisches Altersheim, die Mutter von Fräulein Papenbrock würde seit einem knappen Jahr hier wohnen, und ihre hellblonde Tochter würde so ziemlich in jeder Woche zu einem Besuch antanzen.
    „Und der Name?“ fragte Herr Kippke. „Von der Mutter, meine ich.“
    „Frau Michelsen.“
    „Natürlich, wie könnte man in Hamburg auch anders heißen“, murmelte der frühere Kriminalkommissar. Er ließ sich noch die Zimmernummer und das Stockwerk geben. Anschließend bat er darum, das Telefon benutzen zu dürfen, und während er dann wählte, sagte er plötzlich: „Was halten Sie davon, wenn Sie sich zwischendurch mal draußen die Krokusse begucken?“
    „Krokusse im Herbst?“
    „Dann eben was anderes“, meinte Herr Kippke.
    „Schauen Sie nach, ob von irgendwoher Wolken kommen. Aber lassen Sie sich Zeit damit.“
    Jetzt hatte das kleine, dünne Männchen endlich begriffen, nahm eine dunkle Schildmütze vom Tisch und ging hinaus.
    „Bitte das Raubdezernat“, sagte Herr Kippke ins Telefon, als er allein war. „Ist der Kollege Reinmann zufällig mal nicht im Urlaub?“
    Oberinspektor Reinmann war der Chef dieser Abteilung, und die beiden Herren waren ziemlich dick befreundet.
    „Willst du etwa unseren Kegelabend absagen?“
    „Hör zu, ich hab’ nicht viel Zeit“, warf Herr Kippke ein. „Ich telefoniere hier aus dem städtischen Altersheim in Bahrenfeld Er berichtete jetzt, so kurz es ging, von einem Wertpaket, das vermutlich einen Lederkoffer mit einer Musterkollektion von Armbanduhren im Wert von rund hunderttausend Mark enthielt.
    „Wenn ich nicht total falsch gewickelt bin“, meinte Herr Kippke schließlich, „wird das Paket in diesem Augenblick bei einer Frau Michelsen, Zimmer 142 im dritten Stock, deponiert. Ich lasse dich vom Pförtner noch einmal anrufen, wenn ich ganz sicher bin. Er sagt dann nur irgendwas übers Wetter. Bei Regen hab’ ich mich getäuscht, und bei Sonne schickst du zwei von deinen Beamten und läßt das Paket vorläufig mal sicherstellen. Hast du den Namen und das Zimmer aufgeschrieben?“
    „Ich bin ja nicht von gestern“, meinte Oberinspektor Reinmann. „Aber du mußt mir schon ein wenig mehr erzählen
    „Später“, unterbrach ihn Herr Kippke. „Und der Pförtner muß dich gar nicht mehr anklingeln, glaube ich.“
    Er

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