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Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Titel: Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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Keller einrichtete.
    »Warum können wir Lily nicht das Buch zeigen? Sie braucht doch Rezepte für ihre Fernsehsendung! Wenn sie dann berühmt ist, können wir sie besuchen und auch berühmt werden!«
    Tymo spuckte schwungvoll ins Becken. »Ausnahmsweise bin ich mal einer Meinung mit unserem kleinen Bruder. Sie braucht unsere Hilfe. Ich glaube, sie würde uns …
lieben,
wenn wir es ihr geben würden.«
    Lilys Worte klangen Rose durch den Kopf:
Du hast auch Gaben, Rose … Es kommt eben nur darauf an, was du daraus machen willst.
Rose sah auf den quirlförmigen Schlüssel, der an ihrem Hals hing. »Das können wir nicht. Ich habe es versprochen.«
    »Na super!«, schrie Basil. »Nur, weil du Schiss hast vor Mom und Dad und immer alles machen musst, was sie sagen, soll Tante Lily leiden? Die gute, freundliche, wunderbare Tante Lily? Wer hat uns eine Paella gemacht und einen Lammbraten und uns den ganzen Tag in der Bäckerei geholfen und uns einen speziellen Nachtisch zubereitet, der besser war als alles, was Mom und Dad je aus dem blöden Backbuch gebacken haben?«
    »Aber wir kennen sie doch nicht mal!«, rief Rose. Warum reagierten ihre Brüder immer so abfällig auf ihr Bedürfnis, richtig und verantwortungsvoll zu handeln?
    Dann hatte Rose eine Idee. Was, wenn sie Lily und sich selbst auf einen Schlag helfen konnte? Wenn sie, statt Lily das Buch zu zeigen, ein paar der Rezepte abschrieb und sie direkt unter Lilys Augen ausprobierte? Wenn sie Tante Lily dann am Ende der Woche immer noch vertrauten, könnten sie ihr die Rezepte zeigen. Auf diese Weise würde Rose erstens selbst ein bisschen zaubern lernen und zweitens ihren Brüdern beweisen, dass sie nicht nur aus Regeln und Vorschriften bestand. Und vielleicht würde sie ihrer Mutter nach vielen Jahren bei einer Tasse Tee davon erzählen, und ihre Mutter würde lachen und sagen:
Ach Rose, wie du immer alles in die Hand nimmst! Ich finde, du und ich, wir beide sollten die Bäckerei zusammen leiten.
    Bei dem Gedanken strahlte Rose. »Ich
glaube
, es würde in Ordnung gehen«, fing sie an, »wenn wir einfach ein paar der Rezepte aus dem Buch abschreiben und sie selbst ausprobieren; dann können wir sie Tante Lily am Ende der Woche beibringen. Auf diese Weise glaubt sie, dass es sich einfach um normale Rezepte handelt, nur mit ein paar seltsamen Zutaten. Und von dem Buch wird sie nichts erfahren!«
    Basil und Tymo nickten lächelnd. »Das wird ihr gefallen!«, sagte Tymo.
    »Okay«, sagte Rose und stellte erst ihre und dann Nellas Zahnbürste weg. »Dann treffen wir uns morgen früh, ehe sie aufwacht, hinten im Kühlraum und schreiben ein paar Rezepte ab.«
    Die Glyck-Brüder klatschten sich ab, dann klopften sie Rose auf den Rücken. Und zum ersten Mal seit langem hatte sie das Gefühl, dass sie alle von denselben Eltern stammten.
    »Nur dass ihr es wisst: Ich habe ein schlechtes Gefühl bei der Sache«, sagte Rose, doch Tymo und Basil waren zu sehr mit einem Siegestanz beschäftigt, um sie zu hören. Rose nahm Nella auf den Arm wie ein Baby und legte sie in ihr Bett. Dann zog sie ihrer kleinen Schwester die weiche rote Decke bis zum Kinn und stopfte sie seitlich unter die Matratze. »Glaubst du, dass ich einen Fehler mache, Nella?«
    Aber Nella schlief bereits.



Kapitel 5
    Das alte Backbuch
    Ganz früh am nächsten Morgen schlich sich Rose noch im Nachthemd auf Zehenspitzen in die Küche hinunter. Ein bisschen hatte sie ein ungutes Gefühl bei diesem ganzen Vorhaben, aber gleichzeitig fieberte sie dem Blick in das Backbuch regelrecht entgegen, genauso wie der Tatsache, mit ihren Brüdern ein Team zu bilden. Daher blieb sie dabei.
    Der Himmel draußen war blassgrau, und an den Fensterscheiben liefen kleine Regenbäche hinunter, so dass der Garten nur verschwommen zu sehen war. Rose konnte den dunklen Umriss von Tante Lilys Motorrad, das in der Einfahrt stand, kaum erkennen. Nella schlief noch, und beim Hinunterschleichen hatte Rose Mrs Carlson laut schnarchen gehört. Vom Keller her war alles still, also schien Lily auch noch zu schlafen.
    Tymo hockte bereits in der engen Essnische, immer noch in seinen blauen Boxershorts, dazu ein weißes T-Shirt, auf dem Kopf ein grünes Walkie-Talkie-Headset, das er vor ein paar Jahren zum Geburtstag bekommen hatte.
    »Willkommen, Rosmarin«, sagte er und bedeutete ihr mit einer Geste, sich zu setzen. »Du bist pünktlich.« Er drückte auf einen blauen Knopf an dem Headset und sprach in das Mikrophon. »Koriander, kommen.

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