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Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Titel: Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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»Warum seid ihr nicht in der Bäckerei?«, fragte er verärgert.
    Rose holte tief Luft. »Ach, es gab heute Morgen ein paar technische Probleme«, erwiderte sie. »Die Bäckerei ist bis morgen geschlossen.«
    Die Gruppe der Lehrer hinter Mr Fanner stieß ein enttäuschtes Stöhnen aus.
    »Und was sollen wir jetzt machen?«, rief Mrs Spatz, Roses Lehrerin aus der dritten Klasse, eine Frau, deren zwei Schneidezähne schief übereinanderstanden.
    Mr Fanner deutete mit dem Zeigefinger direkt zwischen Roses Augen. »Ich habe den Sommerkurs heute früher beendet, weil ich keine Lust mehr zum Unterrichten hatte. Ich hatte Lust auf Kuchen. Sehr große Lust sogar. Meine Freunde hier auch. Und jetzt sagst du uns, dass wir keinen bekommen können?«
    Rose musste plötzlich an die Aufzählung der Leute denken, denen Chip die
Wahrheitsplätzchen
gegeben hatte:
Der Lehrerin Miss Thistle – genaugenommen allen Lehrern,
hatte er gesagt.
    Das war also die Wahrheit über die Lehrer: So wie Rose manchmal dringende Gelüste hatte, den Unterricht zu verlassen und ein Stück Kuchen zu essen, genauso, wenn nicht zehnmal mehr, wollten es anscheinend auch die Lehrer.
    »Na gut«, fauchte Mr Fanner. »Dann gehen wir eben woanders hin. Wir fahren in den
Starbucks
nach Humbleton.« Mr Fanner zeigte Rose und ihren Geschwistern die kalte Schulter und marschierte davon, gefolgt von den übrigen Lehrern.
    Basil drehte sich nach Rose und Tymo um. Eine Mischung aus Verwunderung und Entsetzen lag auf seinem Gesicht. »Was habt ihr nur
gemacht


    Als Rose und ihre Geschwister in die Küche kamen, wartete Mrs Carlson schon auf sie und schüttelte die erhobene Faust. »Wo habt ihr Kinder denn gesteckt?«
    »Sie waren eingeschlafen, Mrs Carlson, da sind wir zum Mittagessen gegangen«, sagte Basil.
    Mrs Carlson sah ihn mit zusammengekniffenen Augen böse an. »Na gut«, knurrte sie. »Aber ich werde euch nicht mehr aus den Augen lassen. Eure Eltern haben angerufen, und ich musste mir eine Lüge ausdenken. Ich habe behauptet, dass ihr alle unter der Dusche wärt!«
    »Alle auf einmal?«, fragte Tymo.
    »Tja, da ist die Lüge dann auch geplatzt, versteht ihr? Entscheidend ist, ich lasse euch nicht mehr aus den Augen.« Sie schüttelte so wild die Faust, dass die Lockenwickler aus ihrem blonden Haar fielen.
    Rose sagte: »Na gut, tja, warum passen Sie nicht draußen auf Nella auf, während wir hier drin aufräumen?«
    Mrs Carlson nickte und scheuchte Nella in den Garten, wo sie sie auf die Schaukel setzte und diese anstieß. »Wage es nicht, mich zu fotografieren, Kleine!«, hörte Rose sie rufen.
    Rose seufzte erleichtert. Nachdem sie nun außer Mrs Carlsons Sichtweite waren, gingen sie im Gänsemarsch in den Kühlraum, Tymo mit der Taschenlampe vorneweg.
    »Mann-oh-Mann«, murmelte Rose vor sich hin und schloss die Tür zum Kühlraum hinter sich.
    Basil kramte in dem Regal mit den Eiern herum. Er zog zwei Kartons heraus, die nur Zentimeter von der nudelholzartigen Rolle entfernt standen, die den geheimen Keller öffnete.
    »Stell sie zurück!«, fauchte ihn Rose an, rannte zu ihm und schob die Eierkartons selbst wieder zurück.
    »Was?«, schrie er. »Das sind doch einfach nur Eier!«
    Tymo mischte sich ein. »Tu, was Rose sagt«, befahl er.
    Basil sah Rose mit einem Lächeln an. »Tut mir leid«, sagte er. Wenn Tymo ihm was befahl, machte Basil alles – selbst, wenn es bedeutete, dass er seiner älteren Schwester gehorchen musste.
    Rose zwinkerte Tymo zu und schloss die Tür zur Bibliothek auf. Sie beugten sich über das Buch, das auf seinem hölzernen Podest lag. Basil blätterte die Seiten um, während Rose und Tymo nach etwas suchten, was als Gegenmittel für Wahnsinn oder als Entzauberungsmittel funktionieren könnte.
    »Hier«, sagte Tymo. »Das hier.«
    Rose las das Rezept laut vor:
    Hinsetzen-und-Mundhalten-Brötchen
    Madam Hannah Glyck buk diese Brötchen im Jahr 1895 im Südosten von New York City, wo sie als Lehrerin arbeitete. In einem Schuljahr waren ihre Schüler besonders ungebärdig. Hannah Glyck verteilte diese Brötchen unter ihnen, und für den Rest des Jahres gaben die Mädchen und Jungen keinen Mucks mehr von sich. Es war, als seien ihre Lippen zusammengewachsen.

    Achtung: Madam Hannah Glyck bedauerte später, diese Brötchen gebacken zu haben, denn sie wurde schließlich angeklagt und wegen des Verstummens eines gesamten Jahrgangs von Schülern für schuldig befunden und verurteilt.
    Tymo nickte froh. »Hauptsache – alle

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