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Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Titel: Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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schüchtern in das Mundstück.
    »Rede, mein Angebeteter!«
    »Äh, gib mir einen Kuss. Durch die Scheibe«, stammelte er.
    »Ich sterbe!«, schrie Ashley, dann drückte sie die glänzenden rosa Lippen mit einem feuchten Schmatzer auf die Scheibe. Tymo drückte seine Lippen nervös auf die Stelle, wo ihm Ashleys erwartungsvolle Lippen auf der anderen Seite entgegenbebten.
    Basil machte Würgegeräusche, und Nella kicherte. »Meine Familie hat ein Zauberbackbuch!«, sagte sie und knipste ein Bild von der kreischenden Meute.
    »Es klappt!«, rief Rose ihrem älteren Bruder zu. »Schau nur!« Sobald Tymo die Lippen auf die Scheibe gedrückt hatte, war Ashley in tiefer Trance zu Boden gesunken. »Und jetzt die anderen!«
    »Muss ich mit allen so tun, als würde ich sie küssen?«, fragte Tymo, den diese Aussicht stark beunruhigte.
    »Nein, Komplimente sind auch gut. Sag einfach was Nettes zu ihnen. Das wird sie so überwältigen, dass sie alle aus den Latschen kippen.« Rose bemühte sich sehr, die Tatsache zu verbergen, dass sie die Szene ein kleines bisschen genoss. Noch nie hatte sie ihren Bruder so verängstigt erlebt. Er war gewöhnlich derjenige, der alles im Griff hatte und viel zu beschäftigt war, um sich um irgendetwas zu kümmern, was mit der Bäckerei zu tun hatte. Oder mit Rose. Jetzt bat er
sie
um Rat.
    »Was Nettes?«, jammerte er. »Sieh sie dir doch an. Glaubst du wirklich, dass diese Mädchen Komplimente verdienen?«
    »Darum geht es jetzt nicht, Tymo!«, rief Rose. »Du musst einfach
handeln
! Los, mach Komplimente!«
    »Callie«, rief Tymo. Ein Mädchen mit braunen Zöpfen trat ans Fenster. »Süße Frisur!« Callies Augen verdrehten sich, und sie sank liebestrunken zu Boden.
    »Jenna«, rief er, und ein anderes Mädchen mit einer Zahnspange und einer runden Brille kam näher. »Du hast ’ne Spange und trägst ’ne Brille.« Jenna erstarrte und fiel zu Boden.
    »Lisa.« Ein Mädchen, das etwas trug, was in Roses Augen wie ein Kartoffelsack aussah, rückte näher. »Lisa. Du … lebst.« Lisa drehte sich vor Freude im Kreis, fiel auf die Knie und sank in Ohnmacht.
    Rose stand dabei und sah aus, als würde sie einen Horrorfilm betrachten: Sie hatte die Hände vor dem Gesicht und lugte zwischen den gespreizten Fingern hindurch. »Versprich mir, Nella, dass du dich niemals wie diese Mädchen benimmst,
keinem gegenüber
«, sagte sie und kniff ihre kleine Schwester in die dicken Wangen.
    Tymo rief eine nach der anderen herbei und machte ihnen die lahmsten Komplimente, die Rose je gehört hatte – aber sie funktionierten alle. Als er innehielt, waren nur noch ungefähr zehn Mädchen übrig. »Jetzt nicht aufhören!«, sagte Rose.
    »Ich weiß nicht mal, wie sie heißen!«, jammerte Tymo.
    »Na, dann sing doch einfach was«, schlug sie vor, und sie und Basil grinsten sich heimlich an.
    »Kommt
nicht
in Frage.«
    »Tymo, wir haben es fast geschafft. Diese Mädels dürfen uns keinesfalls beim Backen stören.«
    »Aber ich kenne keine Lieder.«
    »Sing einfach irgendetwas.«
    Tymo murrte und hielt das Megaphon wieder an den Briefschlitz.
    »If you’re happy and you know it clap your hands …«,
fing Tymo zaghaft an. Die verbliebenen zehn Mädchen kamen an das Schaufenster gerannt und sanken nacheinander zu Boden.
    »If you’re happy and you know it and you really want to show it, if you’re happy and you know it clap your hands …«
    Tymo ließ das Megaphon fallen und tanzte wild in der Bäckerei herum und summte und hüpfte noch, lange nachdem das letzte Mädchen ohnmächtig geworden war.
    Als er schließlich merkte, dass er nicht mehr singen und tanzen musste, erstarrte er, räusperte sich und strich sich das Hemd glatt. Der Gehweg vor der Bäckerei war übersät mit bewusstlosen Mädchen.
    »Gut gemacht, Tymo. Die geben wohl eine Weile Ruhe«, sagte Rose und unterdrückte ein Kichern.
    »War nichts Besonderes«, sagte Tymo mit einem kurzen Blick auf Basil, der heimlich in einer Ecke Tymos Tanzbewegungen nachmachte.
    Mrs Carlson stieg über die Haufen von jungen Mädchen und riss die Ladentür auf. »Also wirklich!« Mehr brachte sie nicht hervor. Sie umschlang sich mit den Armen und zitterte noch von dem Schrecken.
    »Mrs Carlson, warum bleiben Sie nicht hier und passen auf Nella auf? Tymo und Basil und ich backen den Mädchen Kuchen, damit sie gehen«, schlug Rose vor.
    »Glaubt ihr wirklich, dass diese verrückten Wesen mit ihren durchgeknallten Pubertätshormonen sich mit einem einfachen

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