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Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Titel: Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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Stück
Kuchen
besänftigen lassen?«, polterte sie.
    »Es ist ein besonderer Kuchen«, sagte Rose.
    Nella spitze die Ohren. »Meine Familie hat ein Zauberbackbuch!«
    Mrs Carlson machte ein finsteres Gesicht und zog Nella auf ihren Schoß. »Dann beeilt euch aber!«

    Rose, Tymo und Basil versammelten sich um den Hackblock und beschäftigten sich mit dem Rezept für den
Umkehr-kopfüber-von-innen-nach-außen-Kuchen
. Rose warf einen Blick auf die Uhr. »Lily und Chip sollten noch ein bis zwei Stunden beim Essen sein.«
    Tymo verdrehte die Augen und grinste. »Bei Pierre Guillaume? Zwei Stunden, wenn sie
schnell
essen. Das Lokal hat die lahmste Bedienung, die je ein Lokal hatte.«
    Die Zutatenliste war ziemlich gewöhnlich – Milch, Mehl, Eier, Zucker, Butter, Backpulver, Salz, Erdbeeren – bis auf die letzte Zutat, die lautete:
    Tränen eines Hexers*+
    Rose hatte beim Abschreiben dieser Zutat besonders aufgepasst, denn sie hatte ja inzwischen gelernt, wie wichtig Sternchen sein konnten.
    * Das Auge eines Hexers bringt keine Tränen der Traurigkeit hervor, denn ein Hexer hat keine tiefen Gefühle. Wenn ein Hexer weint, handelt es sich um eine launische Umkehrung, ein katastrophales Ereignis. Das stellt die benötigte Umkehrung in dem Rezept her.
    + Die Wirkung dieses Rezeptes setzt unmittelbar ein, erreicht jedoch den höchsten Wirkungsgrad nach zwölf Stunden.
    Rose sah Tymo an. »Hol du mal das Auge des Hexers!«
    Tymo schüttelte wild den Kopf. »Hol es selbst. Ich habe heute schon genug Tränen vergossen – hast du gesehen, wie Ashley die Scheibe abgeknutscht hat? Das wird mich den Rest meines Lebens verfolgen.«
    »Also gut, dann geh ich. Schließt ihr schon mal die Läden, du und Basil. Damit niemand sieht, was wir hier drin machen.«

    Zu ihrer Erleichterung stellte Rose fest, dass alle Einmachgläser noch so dastanden, wie sie sie verlassen hatten: Der erste Herbstwind wehte noch hinter der blauen Glaswand, der Zwerg des Ewigen Schlafes schlummerte noch, und das Auge des Hexers … schwamm noch in seiner gelblichen Flüssigkeit. Rose griff danach und wollte gerade die Hände um das Gefäß schließen, als ihr etwas auffiel: Im Keller wehte ein Windhauch.
    Die Luft schien ein- und auszuatmen, und zuerst dachte sie, sie würde sich das nur einbilden, doch dann bemerkte sie, dass der kühle graue Nebel, der über dem Boden hing, sich bewegte. Er waberte sanft vor und zurück, immer wieder. Gab es einen Luftabzug in dem geheimen Vorratsraum, der ihr bisher nicht aufgefallen war?
    Rose schlich um das Regal. Das bläuliche Licht der Gläser ließ alles so aussehen, als befände man sich unter Wasser. Rose suchte, woher der Nebel kam. In den Wänden war kein Abzugsloch zu entdecken – nichts als Reihen von Einmachgläsern. Was immer den Nebel verursachte, musste vom Boden her kommen.
    Schließlich ließ sie sich langsam auf die Knie sinken und kroch umher.
    In der Ecke des Kellers war ein rostiges Eisengitter im Boden, ähnlich wie die vergitterten Schächte oben im Haus, aus denen die Warmluft kam. Nur drang aus diesem Gitter keine Wärme; es fühlte sich kalt an, und der Nebel stieg von unten daraus hervor.
    Rose bückte sich und legte das Ohr an das Gitter. Sie vernahm das Geräusch von Luft, die von etwas Feuchtem und Großem eingesogen und dann wieder ausgestoßen wurde: Atmen. Da war
etwas
unter dem Haus.
    Eine Gänsehaut überzog Roses Arme und ihren Nacken, und langsam schob sie sich auf Händen und Knien rücklings von dem Gitter zurück. Dabei rutschte das Halsband mit dem quirlförmigen Schlüssel aus ihrem T-Shirt-Ausschnitt und klirrte leise an das Metallgitter.
    Das Atmen hörte auf. Und dann sagte eine Stimme, die sie kaum hörte, sondern eher als Vibrieren in den Knochen spürte:
Wer
IST da?
    Rose hielt den Atem an.
    Ich
HÖRE dich
, sagte die Stimme.
Ich
RIECHE dich.
    Rose schloss die Augen und versuchte, ruhig durch den geöffneten Mund zu atmen.
    Ein hübscheres Mädchen – eines mit mehr Selbstbewusstsein und Bedeutung – würde niemals in solch eine Situation geraten, dachte Rose, auf Händen und Knien in einem verhexten Keller mit einem schrecklichen
Ding
, das aufgewacht und zu wer weiß was in der Lage war.
    Und ich
KENNE dich,
sagte die Stimme.
Hilf mir, dann helfe ich dir, dass dein Herzenswunsch in Erfüllung geht. Bist du auf der Suche nach Glück und Ruhm? Dann beschaffe dir den Wirkstoff, der Venustinktur heißt. Mische ihn mit dem richtigen Rezept
,
und du wirst die schöne Helena

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