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Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Titel: Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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das Wiehern eines Kamelpferdes verwendet«, erwiderte Gus.
    Rose riss die Tür auf. »
Wirklich?
Woher weißt du das?«
    Alle standen im Kreis um ein Sitzpolster. Sie starrten auf Gus hinunter, der niemanden beachtete, sondern sich mit der rauen Zunge seine seidige graue Pfote leckte.
    »Ich habe sie während ihrer Arbeit beobachtet«, sagte er und stellte sich auf die Hinterbeine. »Und was noch wichtiger ist, ich habe gelauscht. Als der Teig fast fertig war, hat sie ein blaues Einmachglas über der Schüssel geöffnet, und ich habe eindeutig das Wiehern eines Pferdes gehört. Ihr wisst schon.« Gus machte, so gut er konnte, ein wieherndes Pferd nach, einschließlich des Ausschlagens der Hinterläufe.
    »Was ist ein Kamelpferd?«, fragte Tymo.
    Balthasar warf Tymo einen Seitenblick zu, als habe dieser gerade gefragt, wie man seinen Namen buchstabierte. »Was bringt ihr denn diesen Kindern heutzutage bei?«, sagte er in Pollys Richtung. Und dann zu Tymo: »Du weißt wirklich nicht, was ein Kamelpferd ist? Kamelpferde wurden von einem Schokoladenhändler namens Elmurod im alten Samarkand gezüchtet. Elmurod fand heraus, dass sich jeder, der ein Kamel- pferd streichelte, auf der Stelle gelassen und friedlich fühlte. Also erfand er eine Schokoladensüßigkeit, welche das magische Wiehern eines Kamelpferdes enthielt. Er nannte sie Glücksbrownies, und wie durch das Streicheln der Kamelpferde wurden die Leute davon gelassen und friedlich – ein Seelenzustand, der von jeher nur eingeschränkt vorhanden ist, wenn ihr mich fragt.«
    »Wo hat sie denn bloß das Wiehern eines Kamelpferdes her?«, fragte Polly. »Es gibt nur noch ganz wenige blaue Einmachgläser mit dem Wiehern von Kamelpferden auf der Welt, und die sollten in einem Museum stehen und nicht in Lilys Brownies verschwendet werden.«
    »Sie ist
El Tiabolo
«, flüsterte Tymo.
    »Was?«, fragte Balthasar krächzend.
    »Nada.«
    »Tja, dann müssen wir einfach besser sein!«, knurrte Albert. »Wir sollten unser eigenes Arsenal an superexotischen Zutaten zusammenstellen, die sogar noch exotischer sind als diejenigen, die wir mitgebracht haben. Und dann müssen wir unsere Rezepte so gestalten, dass sie alles, was Lily macht, aufwiegen und außer Kraft setzen.«
    »Aber wie sollen wir ihr jeweiliges Rezept aufwiegen, wenn wir nicht wissen, was sie backen wird?«, fragte Rose.
    »Pah. Wir brauchen einen Spion«, sagte Basil und beugte sich lässig über die Sofalehne. »Und dafür komme eindeutig ich am besten in Frage.«
    »Wieso das denn?«, fragte Tymo.
    »Wegen meiner Verkleidungskünste.« Basil zog den Ausschnitt seines T-Shirts bis zur Nasenwurzel hoch, so dass nur noch seine Augen und seine roten, gegelten Haare zu sehen waren.
    Plötzlich kreischte Nella und kletterte auf einen Stuhl. »Ungeziefer!«, schrie sie. Sie deutete auf die Fußleiste nahe der Tür, wo Rose eine winzige graue Maus sah, nicht größer als ein Pingpongball, die in die Zimmerecke huschte.
    »Keiner bewegt sich von der Stelle«, flüsterte Gus. »Es muss absolut still sein, wenn ich mit der Jagd beginne. Hat jemand eine kleine Flinte oder eine Armbrust?«
    »Gus, du nutzloses Viech«, sagte Balthasar. »Du bist eine Katze! Jag sie mit deinen scharfen Zähnen.«
    Gus peitschte mit dem Schwanz. »Ich will ihr bazillenverseuchtes Fell nicht im Maul haben! Womöglich hat sie Mumps oder Röteln. Diese Biester werden nämlich nicht geimpft!«
    »Gus«, flüsterte Polly, die sich auf das Sofa gerettet hatte. »Bitte.«
    »Na gut«, sagte Gus. Er ließ sich von dem Sitzkissen herunter und schlich über den Boden in die Zimmerecke, wo die kleine Maus zitternd saß.
    »Würde mir jemand bitte ein Pfefferminz bereitlegen?«, sagte Gus. »Das brauche ich, wenn das hier vorbei ist.«
    Dann machte er einen Satz und packte die Maus zwischen den Zähnen. Statt das pelzige kleine Ding zu verschlingen, watschelte er über den Boden und sprang auf die Küchenanrichte, wo er ein Wasserglas zwischen die Pfoten nahm. Er spuckte die Maus aus, und ehe das benommene Wesen davonlaufen konnte, stülpte er das Glas darüber und hatte es darin gefangen.
    »Wie nobel von dir,
gato
, das Leben der Maus zu verschonen«, sagte Tymo.
    »Ich bin nicht nobel, Playboy. Einfach nur praktisch. Mausebraten ist nichts für meinen verwöhnten Gaumen.« Gus beäugte das pelzige Wesen, das unter dem Glasbecher schmachtete. »Allerdings habe ich eine Idee. Wenn wir einen Spion brauchen, wäre die Maus geeignet dafür. Sie ist

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