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Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Titel: Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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klein, und wenn sie im Einsatz umkommt, vermisst sie niemand.«
    »Aber eine Maus kann doch nicht
reden
«, wandte Rose ein.
    »Schau über den Tellerrand hinaus, Kind«, sagte Gus. »Ich kann doch auch reden, oder nicht?«
    Polly drehte sich nach Balthasar um, der sich in einem gerüschten Chintzsessel zurücklehnte. »Könnten wir machen, dass die Maus redet?«
    Balthasar überlegte eine Minute. Er stemmte sich an die Sessellehne und umklammerte die Seitenlehnen mit seinen großen, pockennarbigen Händen. »Klar doch«, sagte er. »Aber wenn diese Maus nur halb so geschwätzig wird wie der Kater, weiß ich nicht, ob das eine gute Idee ist.«
    Rose atmete tief durch. Jedermann in ihrer Familie schien voller Optimismus, dass Rose die Meisterschaft gewinnen würde. Warum konnte sie selbst nicht so optimistisch sein?
     
    Sechs Flammen und fünf Lieder danach war das
Gouda-Geplauder-Gebäck
fertig – hergestellt mit dem einzigen Käse, den sie zur Hand hatten, nämlich dem geriebenen Käse aus der Makkaroni-Fertigpackung. Das Gebäck hatte einen seltsamen, unnatürlichen Orangeton angenommen. Balthasar steckte einen noch warmen Keks zu der Maus unter das Glas. Die Maus sah sich verängstigt um, dann stürzte sie sich auf den Keks und verschlang ihn ganz und gar. Balthasar nahm das Glas ab. Die Maus saß aufgedunsen da. Sie kräuselte die kleine rosige Knollennase zu einem Ausdruck, der eigentlich ziemlich abfällig wirkte. Plötzlich öffnete die kleine Maus das Mäulchen und sprach.
    »Das nennt ihr
Käse
?«, piepste sie mit starkem französischen Akzent. Ihre langen Nagezähne verhedderten sich mit ihrer Unterlippe, während die Worte hervorpurzelten. »Ah! Ich rede! Warum rede ich? Wer seid ihr Leute? Habt ihr nichts Besseres zu tun, als einer französischen Maus Käseersatz aufzutischen?«
    Rose hielt der Maus ihre Hand hin, und diese setzte eine Pfote nach der anderen darauf. »Ich habe scharfe Zähne!«, sagte sie. »Wenn du mich zu zerdrücken versuchst, beiße ich dich!«
    »Ich will dich doch nicht zerdrücken«, sagte Rose sanft. »Du bist ein Glückspilz, Maus. Wie ist dein Name?«
    »Jacques«,
antwortete die Maus, die anscheinend ein Mäuserich war. »
Je m’apelle Jacques.
Warum bin ich ein Glückspilz?«
    »Tja«, antwortete Rose, »man hat dir nicht nur die Fähigkeit verliehen, zu sprechen, sondern du bist außerdem noch als Spion angeheuert.«
    »Als Spion?«, staunte Jacques. »Aber ich bin als Spion nicht geeignet! Ich bin Musiker, Flötist! Ich wollte gerade nach Hause gehen und üben, als mich der Dämon dort mit den Zähnen gepackt hat!«
    »Und wenn wir dich dafür bezahlen?«, erwiderte Rose. »Mit Käse.
Richtigem
Käse.«



Kapitel  6
    Das siebzehnte Stockwerk
    »Und wo ist das Zimmer dieser Hexenbäckerin?«, fragte Jacques, nachdem sie alles berichtet hatten und losgezogen waren, um Jacques die geforderte Art des Lohnes zu besorgen: einen köstlichen Roquefort.
    Jacques saß auf dem Jeans-Knie von Rose, die sich ihrerseits auf dem Sofa zurücklehnte. Albert, Polly und Balthasar saßen neben Rose: Tymo, Basil und Nella beugten sich über die Sofalehne und beobachteten Jacques. Gus hatte sich ins Bad verzogen, um sich die Pfoten zu reinigen. Inzwischen war es vier Uhr nachmittags. Es war ein langer Tag gewesen, und alle mussten heimlich gähnen.
    »Das wissen wir ehrlich gesagt nicht«, räumte Rose ein. »Sie ist berühmt. Wenn Berühmtheiten im
Hôtel de Notre Dame
absteigen, wo wohnen sie dann?«
    Jacques schauderte. »Im Fantasy-Stockwerk. Es ist ein Hochsicherheitstrakt in der obersten Etage des Gebäudes. Der normale Fahrstuhl fährt nicht bis dorthin; es gibt einen Geheimfahrstuhl. Ich weiß, wo er ist, aber die Sache ist zu gefährlich. Es tut mir leid: Ich kann es nicht machen!«
    Polly ging an den Kühlschrank, holte das Stück Roquefort heraus und wickelte es aus. Sie wedelte mit dem weißen, cremigen Stück vor Jacques’ Schnäuzchen herum. Rose rümpfte die Nase; das Zeug stank wie Achselschweiß und war durchzogen von schwarzem Schimmel. Jacques wurde jedoch von Gelüsten erfasst.
    »Ah!«, rief er. »Da kann ich nicht widerstehen! Für diesen Käse riskiere ich sogar mein Leben! So tief bin ich gesunken!«
    Jacques setzte die winzigen Pfoten in Bewegung, sprang von Roses Knie und verschwand durch ein Loch in der Wand.
    Die Glycks zählten die Minuten, während der unerschrockene Mäusespion fort war. Nervös liefen sie auf und ab und redeten kaum. Doch drei Stunden

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