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Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Titel: Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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ungerecht. Lily war der Sieg immer so gut wie sicher. Der Gedanke machte Rose so wütend, dass sie über den Gang auf die Küchenzeile ihrer Tante zuging. Sie hatte sich jedoch noch nicht zurechtgelegt, was sie ihr an den Kopf werfen würde.
    Sie stellte sich hinter Lily und tippte ihr auf die Schulter. »Nur ein einziges Mal«, hörte Rose sich sagen, als Lily sich umdrehte, »nur ein einziges Mal hätte ich es gerne, dass du versuchst, ohne deine Schachtel mit der Geheimsubstanz zu gewinnen.«
    Lily musterte Rose mit einem bewundernden Blick. Sie wirkte fast erfreut über Roses Mut, fast so, als würde sie gerne nett zu ihr sein. Rose erkannte diesen Blick wieder, so hatte Lily sie damals in Calamity Falls angesehen, ehe sie sich mit dem Backbuch davongemacht hatte. Lily schien doch nicht durch und durch schlecht zu sein. Sie war eine sehr gute Bäckerin. Und sie war einsam.
    »Also gut«, sagte sie. »Ich werde auf die Geheimsubstanz verzichten. Dein Mut gefällt mir.«
    Rose ging wie im Schock in ihre Küche zurück. Sie hatte nicht erwartet, dass Lily zustimmen würde.
     
    Zwanzig Minuten später zog Tymo den
Engelshauch-Biskuit
aus dem Ofen. Rose schnitt ein Stück ab und legte es auf den Teller.
    Nachdem die riesige Wanduhr geklingelt hatte, ging Marco herum und belud den silbernen Rollwagen mit fünf FLUFFIGEN Süßspeisen. Rose drehte sich der Magen um. Nur drei Wettstreiter würden heute weiterkommen.
    Rohit Mansukhani hatte aus weißem Schokoladenmousse eine Nachbildung von Jean-Pierres kahlem Kopf kreiert, die Jean-Pierre Jeanpierre sowohl als schmeichelnd, wie auch als etwas unheimlich empfand – so schien es jedenfalls.
    Dag Freskjold hatte eine Hochzeitstorte gemacht, die in eine schwarze, stachelige, pelzartige Kuvertüre gehüllt war.
    »Was hat das mit dem heutigen Thema FLUFFIG zu tun?, fragte Jean-Pierre.
    »Fluffig?«, wiederholte Dag Freskjold. » FLUFFIG ? Ich hatte verstanden, das Thema sei STRUPPIG !«
    Jean-Pierre kam zu Wei Wens Teller. Er hatte eine Art zuckrige Kugel gebacken, die innen hohl zu sein schien. Obwohl Rose wusste, dass dabei keine Magie im Spiel sein konnte, sah das Ding so leicht und luftig aus, dass es ihr harte Konkurrenz machen konnte. Jean-Pierre stieß einen Löffel krachend in die Kugel und kostete den schaumigen Inhalt.
    »Incroyable!«,
sagte er.
    Dann machte er mit Lilys
Frühlings-Soufflé
weiter. Er stieß den Löffel in die Speise, die zurückschnellte wie eine teure Matratze.
    »Das gefällt mir doch sofort«, schwärmte er.
    Mal sehen, was er ohne diese ganzen chemischen
Wir-lieben-Lily-
Zutaten davon hält, dachte Rose.
    Er schob sich einen Löffel der blassgrünen Wolke in den Mund und verdrehte begeistert die Augen. Er legte den Löffel weg. »Was für ein Traumgebilde! Ich fühle mich wie ein Jüngling!«
    Rose staunte. Jean-Pierre war auch ohne
Lilys Geheimsubstanz
hin und weg von ihrer Süßspeise.
    Nun kam er zu Roses Teller und musterte das, was sie hervorgebracht hatte, skeptisch.
    »Ein Stück trockener Kuchen?«, sagte er spöttisch. »Erst ein schwarz verbranntes Plätzchen, dann einen Orangen-Burger und nun ein Stück ordinären trockenen Kuchens?«
    Doch Jean-Pierres Gesicht wandelte sich von Entrüstung zu Verwunderung, als er die erste Gabel davon nahm. »Es ist so … fluffig und schaumig und luftig!«, rief er aus. »Wie ein Geist … ein Geist in meinem Mund!«
    »Altes Familienrezept«, sagte Rose mit einem Lächeln.
    Jean-Pierre Jeanpierre leckte sich die Lippen, murmelte vor sich hin und watschelte zur Bühne und zu seinem Mikrophon zurück.
    »Heute haben wir eine Pattsituation. Unsere Siegerinnen sind Lily Le Fay und Rosmarin Glyck! Und mit ihnen zusammen wird morgen außerdem Mr Wei Wen als Kandidat antreten.«
    Rose machte einen Luftsprung und schlang die Arme um Tymo. Sie hatte gewonnen! Lily natürlich auch – und zwar ohne ihre Geheimzutat. Das musste man Lily lassen – sie war eine tolle Bäckerin. Dass sie ihre Geheimsubstanz beigab, war zwar eindeutig eine Riesenschummelei, aber ihre Siege wurden zugegebenermaßen jedes Mal von beachtlichem Talent unterstützt. Rose war sich nicht sicher, ob sie selbst genauso viel Talent besaß.
    Roses Eltern kamen mit Balthasar, Basil und Gus von der Empore herunter. Jacques hatte sich die ganze Zeit in Roses Sweatshirttasche versteckt gehalten.
    »Ach, mein Zuckerschätzchen, du hast es geschafft!« Polly umschlang Rose mit den Armen. »Du warst so großartig.«
    »Nicht schlecht,

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