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Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Titel: Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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Geist. »Eine Katze, die spricht?
Merveilleux

    »Ganz recht«, fuhr Gus fort, »ich bin wunderbar, ich weiß. Aber deswegen sind wir nicht hier. Wir sind zurückgekommen, weil wir deine Hilfe brauchen.«
    »Für meine Freunde tue ich alles!«, erwiderte Ourson.
    »Wir brauchen deine Hilfe, um in Kontakt zu treten mit einer gewissen … toten Person.«
    »Ah!« Der Geist legte die Hand auf die Stelle, wo sein Herz hätte sein müssen. »Welche? Ich habe so viele Freunde!«
    »Du musst wissen«, setzte ihm Gus auseinander, »dass wir an der Backmeisterschaft teilnehmen. Und wir müssen dafür die womöglich exzentrischste Zutat finden, die es auf dieser schönen Erde gibt, was meiner Erfahrung nach zufälligerweise … das Erröten einer Königin ist.«
    Ourson lachte. »Königinnen, ja. Sie neigen dazu, exzentrisch zu sein!«
    »Genau!«, sagte Gus. Rose merkte, dass der Kater nervös war, aber warum nur? Er hatte doch offensichtlich keine Angst vor Geistern. »Und natürlich wollen wir das Erröten der exzentrischsten und höllischsten Königin der Geschichte, die zufällig in Paris lebt …«
    Während Gus fortfuhr, wurde Oursons bleiches, sepia-farbenes Gesicht immer röter, seine dichten schwarzen Augebrauen zogen sich düster zusammen und er kniff die Oberlippe zu einem Knurren.
    O nein
, dachte Rose, die plötzlich verstand, warum Gus so nervös war.
    »Und daher«, beendete Gus seine Ausführungen, »wollten wir fragen, ob du den Aufenthaltsort von … Marie Antoinette kennst.«
    Beim Erwähnen des Namens Marie Antoinette geriet Ourson in Wallung – wortwörtlich. Der Geist blähte sich furchterregend auf, seine Augen wurden zu schwarzen Löchern und er riss den Mund auf und stöhnte:
»Neeeeeiiiinnnn!«
Er schoss in dem Knochenraum herum, brüllte und zuckte hierhin und dorthin, bis er, nachdem seine Wut sich ausgetobt hatte, ermattet zu Boden sank.
    Aus der Tasche von Roses Sweatshirt schüttelte Jacques drohend die Faust in Gus’ Richtung. »Du Reißzahn, du! Du Krallenbiest, wie konntest du nur? Du weißt doch, wie empfindlich Ourson in Bezug auf das Regime ist, das von der Französischen Revolution gestürzt wurde! Ihn nach dem Aufenthaltsort der schlimmsten Königin der Geschichte zu fragen … das ist ganz schlechter Stil!«
    Mit einem letzten finsteren Blick auf den Kater verschwand Jacques wieder in der Tasche von Roses Sweatshirt.
    Ourson hob den Kopf ein wenig. »Sie ist außerstande zu erröten«, sagte er matt. »Damals, als sie Herrin über Tausende von Hungernden war und ihr elender Gemahl fetter und fetter wurde, ist sie kein einziges Mal errötet. Warum sollte sie jetzt erröten?«
    »Sie ist unsere einzige Hoffnung«, sagte Gus. »Wir haben keine andere Idee, woher wir die Zutat sonst bekommen könnten.«
    Ourson schleppte seinen durchsichtigen Körper wie eine Raupe über den Boden, bis er an der Wand anlangte und den Kopf an die Knochen lehnen konnte. »Sie sitzt auf dem Rand des größten Springbrunnens im Park des Schlosses in …« Er verstummte, als sei ihm das Wort im Hals stecken geblieben. »Tut mir leid, mir wird immer noch schlecht, wenn ich es aussprechen muss.«
    »Versailles.« Gus neigte dankbar den Kopf. »Wir verabschieden uns jetzt.«
    Während Rose sie aus dem Raum führte, rief Jacques zurück: »Es tut mir leid, mein Freund! Ich wusste nicht, dass sie dich nach du-weißt-schon fragen wollten!«
     
    Der Park des Schlosses von Versailles war ein weitläufiges Labyrinth von Rasenflächen und Blumenbeeten – größer als ganz Calamity Falls. Mittendrin stand ein riesiger Springbrunnen. Mehrere kreisrunde Schalen, über die das Wasser hinwegplätscherte, gaben ihm das Aussehen einer siebenstöckigen Hochzeitstorte im XXL -Format.
    Als Rose, Basil und die Tiere schließlich den Hauptweg entlang auf den großen Springbrunnen zugingen, war es vier Uhr nachmittags, und die Sonne brannte so unbarmherzig herunter, dass die meisten Besucher sich schon in Richtung Ausgang verkrümelten.
    Rose kauerte sich auf den Brunnenrand, und Basil schnallte Gus aus der Trage los. Als Rose den Kater herbeiwinkte, sah Gus sie bestürzt an. »Vielleicht hast du meine ablehnende Haltung gegenüber Wasser vergessen? Verzeih mir, aber ich warte lieber da drüben im
trockenen
Gebüsch.«
    Basil setzte sich neben Rose. »Wann kommt sie raus? Müssen wir warten, bis es dunkel ist? Wie bei den Glühwürmchen?«
    »Ich weiß auch nicht«, antwortete Rose. »Vielleicht kommt sie, wenn Jacques

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