Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)
Zeit mal etwas
Gouda-Geplauder-Gebäck
gefressen, und seitdem spricht er«, antwortete Tymo.
»Das ist echt zu viel. Ich muss mich setzen«, sagte Miriam und ließ sich unsicher zu Boden sinken. »Ihr seid also keine bösen Magier?«, flüsterte Muriel.
»Nein, nein, nein!« Tymo schüttelte den Kopf. »Aber wir kennen jemanden, der böse ist. Unsere Tante. Deswegen machen wir bei der Gala mit. Weil sie uns unser Zauberbackbuch gestohlen hat, haben wir sie zu einem Duell herausgefordert; und wenn wir die Gala gewinnen, kriegen wir das Backbuch zurück. Wenn wir jedoch verlieren, behält sie es für immer. Und sie kann schlimme Sachen damit anstellen, so viel sie will.«
Muriel fiel die Kinnlade herunter. »Wer ist eure böse Tante?«
»Lily Le Fay.« Rose spuckte den Namen praktisch aus.
Miriam zog erschrocken die Luft ein.
»Ich wusste es!«, kreischte sie. »Sie ist auch schuld daran, dass wir verloren haben!«
»Was?«, rief Rose aus. »Wie hat sie das gemacht?«
»Wir haben unsere berühmten
Key-Lime-Muffins
zubereitet, für die Kategorie SÄUERLICH «, sagte Muriel. »Wir haben dazu wie gewöhnlich Limettensaft genommen, den wir vorher ausgepresst hatten.«
»Wir haben diese Törtchen schon mindestens über dreihundert Mal gebacken«, fügte Miriam hinzu. »Die können wir im Schlaf. Sie werden jedes Mal perfekt.«
»Aber als Jean-Pierre Jeanpierre einen Bissen genommen hatte, zuckte er zusammen«, fuhr Muriel fort. »Wir waren am Boden zerstört. Wir gingen zurück und wollten aufräumen. Da haben wir beim Ausschütten des restlichen Limettensafts gemerkt, dass er komisch roch. Ich habe ihn versucht. Jemand hat unseren frischgepressten Saft gegen Olivenöl ausgetauscht.«
»Ich hab später heimlich einen Blick in Lily Le Fays Abfall geworfen«, sagte Miriam. »Und da hab ich eine leere Dose Oliven gesehen. Ich weiß, dass sie es war.«
»Wenn ihr also den Plan habt, sie zu schlagen, dann möchten wir euch helfen«, sagte Muriel. »Wir würden alles dafür tun, damit sie verliert.«
Tymo grinste. »Wie gut kennt ihr euch in der Kathedrale
Notre Dame
aus?«
»Geschlossen!«, verkündete die Wachfrau vor dem Portal von
Notre Dame
.
Rose stellte sich auf die Zehenspitzen und blickte an der Frau vorbei in das majestätische Gewölbe der Kathedrale. Ein paar Leute liefen dort noch herum.
»Was ist mit denen?«, wollte Rose wissen und deutete hinein.
»Sie werden in einer Viertelstunde aufgefordert, zu gehen«, sagte die Wächterin.
»Mehr als eine Viertelstunde brauchen wir auch nicht! Bitte. Bitte! Es ist unser letzter Abend in Paris!«, flehte Rose.
Mit genervtem Schnauben trat die Wachfrau beiseite und ließ sie hinein.
Rose, Nella, Tymo, Miriam und Muriel gingen an ihr vorbei. Basil wollte gerade hinterher, da entdeckte die Wachfrau, dass er kein Baby in seiner Trage hatte, sondern eine Katze.
Sie hob den Arm. »Keine Katzen!«, bellte sie.
»Aber das ist ein Plüschtier!«, protestierte Basil. Er stupste den Kater auf den krummohrigen Kopf. »Sehen Sie mal, wie steif seine Beine sind! Und wie unecht das Fell aussieht. Eine richtige Katze wäre niemals so hässlich.«
Brav machte Gus seine Beine und den ganzen Körper steif und unbeweglich.
Die Frau berührte den Katzenkopf und zog an einem seiner Ohren. »Jetzt sehe ich es auch – die Ohren sind nicht besonders naturgetreu, was?«
»Nein«, zwitscherte Basil. »Ganz und gar unecht!«
Und dann hatten sie es geschafft und gingen durch das Mittelschiff der Kathedrale.
»Das«, flüsterte Gus, »war aber wirklich ganz unangebracht. Hässlich? Ich?«
»
Non
! Du doch nicht!«, sagte Muriel, beugte sich über Gus und tätschelte ihm den Kopf.
»Also, nur damit wir das richtig verstehen«, sagte Miriam. »Wir warten bis Mitternacht, dann steigen wir auf den Glockenturm und fangen das Läuten in dem Glas da ein?«
»Ja«, antwortete Tymo. »Aber angeblich gibt es da ein gewisses Problem mit den Wasserspeiern – mit den Gargoyles.«
»Ich kann nicht verstehen, was an so ein paar Steinskulpturen schlimm sein soll«, sagte Muriel.
»Zehn Minuten bis zum Schließen!«, hallte eine Stimme durch das steinerne Gewölbe der Kathedrale. »In zehn Minuten muss jeder das Gebäude verlassen!«
»Wie stellen wir es an, dass die Wachen uns nicht entdecken und rausschicken?«, fragte Rose.
Miriam legte ihr den Arm um die Schultern. »Ihr habt Glück, dass meine Schwester und ich diese Kathedrale
sehr
gut kennen – mitsamt ihren ganzen
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