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Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Titel: Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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Tür her. »Wie können wir euch wieder erreichen?«
    »Wann kommt ihr zurück?«, rief Eve.
    »Äh … morgen!«, rief Tymo über die Schulter.
    »Bleibt hier!«, brüllte Antonia. Zwei Zähne wie Sicheln wuchsen ihr aus dem Gaumen, und sie flog durch die Luft auf Tymos Kopf zu.
    »Lauft!«, rief er und drängte sich an Rose, Basil und Nella vorbei. Schnell scheuchte er Miriam und Muriel die Steinstufen der Wendeltreppe hinunter, während Rose mit Basil und Nella folgte.
    Als sich Rose, die die Letzte war, umdrehte, sah sie, wie die wütende Antonia mit den neu gewachsenen Stoßzähnen angebraust kam. »Was seid ihr denn für Freunde?«, heulte sie. Bob und Eve tauchten hüpfend hinter ihr auf.
    Zum Glück war das Treppenhaus eng, und Antonias ausladende Schwingen blieben stecken und versperrten auch Bob und Eve den Weg, fast wie eine Gerölllawine in einer Schlucht.
    Kaum hatte Rose den Kathedralenboden wieder erreicht, hörte sie von oben ein lautes Krachen. Antonia hatte ihre Flügel endlich losgerissen. Die drei stürzten die Treppe herunter, doch die Zwillinge und die Glyck-Kinder konnten noch rechtzeitig durch den Notausgang hinter dem Souvenirladen verschwinden.
    Rose schloss die Eisentür, lehnte sich mit dem Rücken dagegen und atmete auf, als sie das Schloss einschnappen hörte.
    »Neeeiiinnn!«, erschallte von Ferne Bobs Gebrüll.
    »Ich hab ein schlechtes Gewissen ihnen gegenüber«, keuchte Basil. »Sollten wir nicht besser wieder reingehen?«
    »Sie sind aus Stein, Basil. Sie kommen drüber weg«, schnaufte Tymo, ebenfalls ziemlich außer Atem.
    Die Luft draußen war köstlich frisch, eher einer Herbst- als einer Frühlingsnacht ähnelnd, und die orangefarbenen Lichter vor der Kathedrale schimmerten schwach. Rose nahm das blaue Einmachglas mit dem eingefangenen Glockenklang aus der Tasche und sah es an. Sie hatten es geschafft!
    »Du bist da oben … ganz schön verwegen gewesen, Thymian«, sagte Muriel und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Ein wunderbarer Auftritt«, stimmte Miriam zu.
    Tymo sah aus, als würde er direkt auf dem Gehweg zu einer Pfütze schmelzen.
    In dem Moment sah Rose jemanden durch den nächtlichen, dunklen Kathedralenhof auf sie zu schleichen.
    Dieser Jemand trat ins Licht: Es war Lilys Assistent, der Geschrumpfte!
    Er starrte Rose an, grinste und zog den Finger langsam am Hals vorbei.
    Rose blieb die Luft weg, und ihre Hände wurden schlaff.
    Das blaue Einmachglas zerbarst auf dem kalten Pflaster, und das Mitternachtsläuten von der Glocke Emmanuel verklang in der Nacht und verschwand im Nichts.



Kapitel  13
    Untrautes Heim
    Rose schlief in dieser Nacht gerade mal eine Dreiviertelstunde. Sie wälzte sich im Bett hin und her, und die Sekunden, ehe sie das Glas hatte fallen lassen, spielten sich immer wieder vor ihrem inneren Auge ab.
    Vielleicht kommt ja mal irgendwann der Tag, an dem ich keine Fehler mehr mache, dachte sie, als sie am nächsten Morgen aufwachte. Polly hatte ihr irgendwann mal versichert, dass jeder im Leben Fehler machte, und Rose hatte ihr geglaubt; doch da ihr nur immer wieder die eigenen Fehler auffielen, kam es ihr so vor, als sei sie tollpatschiger als alle anderen.
    Rose ging die Einmachgläser in Balthasars Koffer durch: Herkömmliche Zutaten wie Mehl und Zucker standen neben blauen Einmachgläsern mit
Jungfräulichem Regen
und
Marie Antoinettes Erröten
, außerdem war da das neu hinzugekommene
Knurren eines Mörders
und das
Heulen eines Gespenstes
. Aber kein Glockengeläut. Wie sollten sie die Kategorie GEROLLT nur schaffen?
     
    »In wenigen Minuten«, verkündete Jean-Pierre Jeanpierre, »werde ich das heutige Thema ausrufen. Der Backtag heute wird bestimmen, welche zwei Bäcker würdig sind, ins Finale einzuziehen.«
    Alle Küchenzeilen waren leer und leicht mit Mehl bestäubt, außer dreien, an denen die verbliebenen Meisterschaftsteilnehmer auf das Startsignal warteten.
    Rose warf einen Blick in die Opernloge, in der ihre Familie saß. Miriam und Muriel hatten sich zu ihnen gesellt und beobachteten alles genau. Rose wusste nicht so recht, ob die beiden gekommen waren, weil sie Lily untergehen sehen wollten, oder weil sie Tymos Nähe suchten, aber das war ja auch egal. Es war nett, von weiteren Personen angefeuert zu werden.
    Die ganze Familie grinste ihr zu, außer Basil, der mit gerunzelter Stirn in die Ferne starrte. Basil war besonders sauer über den Verlust des Glockenklanges: Zum ersten Mal im Leben war es ihm gelungen, ein

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