Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)
eine andere Rolle zuzuweisen, für die der Hund nicht geeignet ist. Wie oft haben Sie schon die Klage gehört: «Ein Fremder müsste schon über meinen Hund stolpern, bevor der mal was merkt und bellt»? Diese Menschen erkennen nicht, dass die Rolle ihres Hundes nicht die eines Beschützers ist und dass sie deshalb unfairerweise gegen seine Instinkte und die natürliche Rangordnung angehen. Es ist wichtig, seinen Hund und seine Position im Rudel zu kennen.
Die Naturgesetze für Hunde bilden die Grundlage für das Leben mit einem glücklichen Hund. Beachten Sie die Instinkte und Energie, respektieren Sie seine Sinne und sein Bedürfnis, in einem Rudel zu leben. Wenn Sie diese fünf simplen Gesetze anerkennen und umsetzen, haben Sie die richtige Einstellung, um Ihren Hund als das wunderbare Lebewesen zu sehen, das er ist.
[Abb. 11]
KAPITEL 3
Neun Prinzipien für einen ausgeglichenen Hund
D as Leben mit Hund ist beglückender für alle, wenn Ihr Vierbeiner wirklich Hund sein darf und Sie seine besondere Perspektive berücksichtigen. Sie wissen jetzt, wie unterschiedlich Menschen und Hunde die Welt wahrnehmen. Mit diesem Wissen können Sie nun Ihre Position als Rudelführer einnehmen.
Basierend auf den Naturgesetzen für Hunde habe ich neun wichtige Kernprinzipien entwickelt. Diese Lektionen bilden meine Geheimwaffe, mit der jeder Rudelführer ein Gleichgewicht erschaffen kann – ganz egal, ob er seit Jahren Hundebesitzer ist oder sich gerade erst einen Vierbeiner zugelegt hat. Jeder Hundebesitzer muss sich vergegenwärtigen, dass ein Hund nur dann ausgeglichen ist, wenn er in der Gemeinschaft mit dem Menschen so leben kann, wie er es in der Wildnis täte: Er kennt seinen Platz im Rudel, weiß, was von ihm erwartet wird, und strahlt eine ruhige, gefügige Energie aus. Er folgt dem Rudelführer und verhält sich korrekt. Um dies zu erreichen, sollten Sie meine neun Kernprinzipien beachten und umsetzen. Damit bieten Sie Ihrem Hund die Chance auf ein ausgeglichenes Leben.
Wenn es Ihnen gelingt, Ihren Hund ins Gleichgewicht zu bringen, verändert das die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Hund grundlegend. Sie werden instinktiv kommunizieren und die Bedürfnisse des anderen verstehen. Sie und Ihr Hund werden auf eine viel tiefere, lohnendere Weise aufeinander eingestimmt sein, und Sie werden erfahren, welche Vorteile Ihnen ruhige, entschlossene Energie auch in anderen Lebensbereichen bringt.
KERNPRINZIP 1:
Seien Sie sich Ihrer Energie bewusst.
In Kapitel 2 haben wir gelernt, dass Energie alles ist. Menschen und Tiere stellen sich über ihre Energie nach außen dar, was sich in Körpersprache, Gesichtsausdruck und Blickkontakt (oder dessen Fehlen) zeigt. Bei Menschen spielt die Energie in der Kommunikation eine untergeordnete Rolle, Hunde dagegen kommunizieren hauptsächlich über sie. Ein Hund kann seine Dominanz über einen anderen geltend machen, indem er sich diesem ruhig und entschlossen nähert und seinen Platz beansprucht. Hunde sagen nicht «Entschuldigung», «bitte» oder «danke». Wenn sie ruhige, entschlossene Energie ausstrahlen, brauchen sie das nicht.
Menschen dagegen verlassen sich auf gesprochene oder geschriebene Worte. Weil wir sprechen können, verlieren wir schnell den Bezug zur eigenen Energie und haben keine Vorstellung davon, was wir der Welt durch sie mitteilen. Trotz unserer Abhängigkeit von der Sprache reagieren wir aber bewusst oder unbewusst auf die Energie unseres Gegenübers, und das beeinflusst unsere Botschaft. Haben Sie je einen ausdruckslosen, monotonen Redner gehört? Selbst mit bewegenden, wohlgesetzten Worten langweilt er seine Zuhörer bald zu Tode. Dagegen kann eine selbstbewusst und leidenschaftlich vorgetragene Rede eine Gruppe von Menschen auch von der dümmsten Idee überzeugen. Warum? Weil auch hier die Energie des Sprechers die Zuhörer beeinflusst, ob sie sich dessen bewusst sind oder nicht.
Viele Hundebesitzer wissen oft gar nicht, dass sie nervöse oder schwache Energie ausstrahlen, bis ich sie darauf hinweise. Sie haben keinen Zugang zu ihrer eigenen Energie und können sich deshalb auch nicht vorstellen, warum ihr Hund so auf sie reagiert. Da Hunde hauptsächlich über Energie kommunizieren, können sie Menschen sofort einschätzen. Bestimmt ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass es „Hundemenschen“ gibt und solche, die von Hunden gemieden werden. Hunde fühlen sich zu ruhiger, entschlossener Energie hingezogen und versuchen stets, schwache, nervöse oder
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