Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)
ein ängstlicher Hund auch die Augen zusammen, um sie zu schützen. Diese Bewegung kann sich bis zur Oberlippe fortsetzen und diese von den Zähnen wegziehen. Wie das Wedeln eines aggressiven Hundes bedeutet jedoch auch dieses Zeichen nicht das, wonach es aussieht. Bei einem ängstlichen Hund ist das Zähnefletschen ein Zeichen von Unterordnung und erklärt sich durch das Zusammenziehen der gesamten Gesichtsmuskulatur.
«LASS MICH IN RUHE»
Unabhängig von seiner aktuellen Energie oder Stimmung möchte manch ein Hund gelegentlich einfach keinen Kontakt zu Menschen und zeigt Ihnen das auch. Meistens dreht er sich dann einfach um und geht weg. Folgen Sie ihm in diesem Fall nicht. Denken Sie daran: Untergebene kommen zu ihrem Anführer. Wenn Sie dem Hund nachgehen, sind Sie nicht mehr der Rudelführer. Außerdem missachten Sie damit seine Bedürfnisse.
Ein Hund, der keinen Kontakt möchte, vermeidet außerdem den Blickkontakt, indem er den Kopf zur Seite dreht. Vielleicht hebt er dabei die Rute, aber die Position von Kopf und Ohren wechselt, was ein Zeichen für Unsicherheit darstellt.
Wenn ein Hund nicht will, dass man sich ihm nähert, bleibt er oft auch stocksteif stehen, als hoffe er, dadurch für Sie unsichtbar zu werden. Als letzte Warnung leckt er sich vielleicht auch die Lefzen oder knurrt. Das alles bedeutet: «Lass mich in Ruhe.»
Wenn Sie die Körpersprache der Hunde deuten lernen, können Sie zum einen besser mit ihnen kommunizieren, weil Sie ihre Sprache verstehen, zum anderen fällt es Ihnen leichter, ihre Instinkte mit ruhiger, positiver Energie in ein erwünschtes Verhalten umzulenken.
▶ Ein ganzer Werkzeugkasten
Zusammen mit den Naturgesetzen und Prinzipien aus den letzten Kapiteln bilden die vorgestellten Techniken den Kern meiner Arbeit mit Hunden. Erstellen Sie daraus eine Grundstruktur und halten Sie sich daran. Sie und Ihr Hund werden von einer beständigen Routine und einem einheitlichen Ansatz profitieren. Sie erfüllen Ihre Rolle als Rudelführer, und Ihr Hund findet zu dem ruhigen, gefügigen Gemütszustand, der diese ergänzt.
[Abb. 22]
KAPITEL 5
Verhaltensprobleme
E s gibt zwei Arten von Verhaltensproblemen: Entweder treten sie plötzlich auf oder sie sind schlechte Angewohnheiten. War Ihr Hund schon immer verhaltensauffällig, sollten Sie erst einmal sich selbst kritisch unter die Lupe nehmen. Welche Bedürfnisse Ihres Hundes erfüllen Sie nicht? Woran hakt es, dass Sie kein guter Rudelführer sind? Mit diesen Problemen beschäftigen wir uns in diesem Kapitel.
Ändert Ihr Hund plötzlich sein Verhalten, will er Ihnen etwas mitteilen. Solche Probleme gehen Sie am besten an, indem Sie ihn genauer betrachten. Tritt das Problem häufiger auf? Bilden sich Muster? Erscheint das Verhalten ganz untypisch für ihn?
Wenn Ihr Hund zum Beispiel stubenrein ist und Sie eines Tages ein Missgeschick auf dem Teppich vorfinden, ist das erst einmal kein Grund zur Sorge. Überlegen Sie, ob Sie vielleicht schlicht vergessen haben, ihn auszuführen, oder ob er kürzlich etwas Ungewöhnliches gefressen hat. Wiederholt sich der Vorfall ohne eindeutige Ursache nicht, besteht höchstwahrscheinlich gar kein Grund zur Sorge. Tritt das Problem allerdings mehrmals pro Woche auf, müssen Sie etwas unternehmen.
In diesem Fall sollten Sie zunächst alle medizinischen Erklärungen ausschließen. Hinterlässt ein stubenreiner Hund plötzlich regelmäßig im Haus Pfützen, hat er vielleicht eine Blaseninfektion. Unvermittelt auftretende Aggressionen, Knurren oder Ausweichen bei Berührungen können auf Schmerzen hindeuten. Wenn sich sein Fress- oder Trinkverhalten plötzlich ändert, lassen Sie ihn zuerst vom Tierarzt untersuchen.
Ist Ihr Hund gesund, fragen Sie sich einmal, ob es in letzter Zeit Veränderungen gab. Auf diese reagieren Hunde oft sehr empfindlich; so können sie unsicher werden, wenn sie verwirrt sind oder sich bedroht fühlen. Schon eine einfache Änderung im Tagesplan – Sie verlassen zum Beispiel das Haus morgens eine halbe Stunde früher oder später – kann Ihren Hund aus der Bahn werfen, bis er sich an den neuen Ablauf gewöhnt hat. Wenn Sie jedoch die Bedürfnisse des Hundes erfüllen und ihm ein guter Rudelführer sind, gewöhnt er sich in der Regel schnell an die Veränderungen.
Im Folgenden stelle ich Ihnen eine Reihe von Verhaltensproblemen vor, beschreibe das zugrunde liegende Problem, gehe auf die möglichen Ursachen ein und schlage Lösungen vor, die Ihren Hund wieder ins
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