Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Glut des Bösen: Kriminalroman (German Edition)

Die Glut des Bösen: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Glut des Bösen: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Huesmann
Vom Netzwerk:
mit belegter Stimme.
    »Schon gut«, sagte Paul und hob die Hand. Dann ließ er sie wieder sinken. Er lächelte schwach. Grieser räusperte sich und fuhr sich unruhig durch das Haar.
    »Ich bin eigentlich nur hier, um eines klarzustellen«, begann Grieser.
    Paul atmete tief durch. Unvermittelt klingelte es an der Tür. Grieser runzelte die Stirn.
    »Ich habe keine Ahnung, wer das sein könnte«, sagte Paul. An der Wohnungstür betätigte er erneut den Türöffner. Schon zwei Sekunden später war ihm klar, dass Emma auf dem Weg nach oben war. Sie hätte sich keinen schlechteren Moment aussuchen können. Paul wartete ungeduldig, bis Emma auf dem Treppenabsatz unter ihm auftauchte. Sie stöhnte und nahm dennoch leichtfüßig die letzten Stufen.
    »Tut mir leid«, sagte Paul leise, »ist gerade ein verdammt schlechter Moment. Ich melde mich später bei dir. Okay?«
    Emma zog die Augenbrauen zusammen. Zögernd blieb sie zwei Stufen unter ihm stehen.
    »Okay«, antwortete sie mit gedämpfter Stimme. »Ich hab was Neues, was die Morde in Bingerbrück betrifft. Wenn du Zeit hast, dann melde dich.«
    Paul nickte.
    »Guten Tag, Frau Prinz«, erklang hinter ihm Griesers Stimme. »Ist ja vielleicht eine gute Gelegenheit, miteinander zu sprechen. Außerhalb beruflicher Zusammenhänge.«
    Emma sah Hilfe suchend zu Paul. »Guten Tag, Herr Grieser«, erwiderte sie gedehnt. »Ist vielleicht gerade kein guter Moment.«
    Grieser trat neben Paul in die Wohnungstür. Paul bemerkte, wie Emma unsicher zwischen ihm und Grieser hin und her blickte.
    »Wir hatten ja bisher noch keine Gelegenheit, uns näherkennenzulernen.« Grieser bemühte sich um ein Lächeln. »Paul hat mir erzählt, dass sie gute Freunde sind.«
    Emma nickte. »Wir können ja gelegentlich gemeinsam ausgehen«, sagte sie ausweichend, »wenn alles vorbei ist. Das fände ich schön.« Sie ging langsam die Treppe wieder hinunter.
    »Möchten Sie sich denn nicht einen Moment zu uns setzen?«, beharrte Grieser und warf Paul einen auffordernden Blick zu.
    »Das können wir doch auch ein andermal …«, begann Paul hilflos. Er spürte, wie von Sekunde zu Sekunde Griesers Misstrauen wuchs. »Komm schon herein, Emma«, sagte er dann. »Du könntest mit uns einen Tee trinken.«
    Emma gab seinem Wunsch widerstrebend nach. Paul nickte ihr ermunternd zu und schloss hinter ihr die Tür. Vorsichtig sah er Grieser nach, der ins Wohnzimmer voran ging. Paul wandte sich Emma zu und legte den rechten Zeigefinger auf seine Lippen. Emma zuckte mit den Achseln.
    Dann sah er, dass Grieser in der Tür stehen geblieben war und sie nachdenklich beobachtete. Paul zuckte zusammen. Schnell ging er an Grieser vorbei in sein Wohnzimmer. Auf einmal hatte er das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen. Er ging zum Fenster und öffnete es. Aufatmend drehte er sich um.
    »Bitte«, sagte Paul und bat Emma und Grieser mit erhobener Hand, auf dem Sofa Platz zu nehmen. Doch Grieser schien es sich anders zu überlegen. Er ging auf das Fenster zu, blieb dann unmittelbar vor der Staffelei stehen und blickte Paul finster an. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und beide Hände in den Achseln vergraben, als wäre ihm kalt. Dann wandte er sich Emma zu.
    »Paul hat Ihnen vermutlich erzählt, dass Markus Hertl mit seinem eigenen Penis erstickt wurde«, sagte er.
    Paul erstarrte. »Ich …«, sagte er hastig.
    Grieser brachte ihn mit einer herrischen Handbewegung zum Schweigen.
    Emma sah Grieser offen an. »Paul wollte es nicht erzählen. Ich habe ihn gestern Abend so lange genötigt, bis er damit herausgerückt ist. Ich musste es einfach wissen, um besser mit seinem Tod klarzukommen.«
    Griesers Brust senkte und hob sich merkbar. Paul rieb sein Gesicht und wagte nicht, ihn anzusehen.
    »Ich glaube, es ist besser, wenn ich jetzt gehe«, sagte Grieser schlicht und warf ihm einen finsteren Blick zu. Paul sprang auf.
    »Peter«, sagte er lahm, doch Grieser war schon aus der Tür. Paul wandte den Kopf und blickte Emma düster an.
    »Das tut mir leid«, sagte Emma zerknirscht.

29. Kapitel
     
     
    Daher kommt es auch, daß, wenn ein Mann mit einem anderen Manne oder sonst einem lebendigen, fühlenden Geschöpf in der Lust verbunden ist, er dann einen Samen entleert, der, durch das beiderseitige Feuer gargekocht, fettem, vollwertigem Mark ähnlich ist.
     
    Emma las ein letztes Mal den Artikel durch, an dem sie den ganzen Abend gearbeitet hatte. Sie hatte Kohler versprochen, bis Mitternacht den Artikel in das

Weitere Kostenlose Bücher