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Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Titel: Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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dessen Seiten grüne Hügel steil zum Himmel aufragten. Als ich vom Interstate Highway abbog, kamen wiran einem aus Baumstämmen gebauten Restaurant vorbei und gelangten in ein weiteres Tal, durch das sich von Süden her ein Wildwasser mit einem breiten Kiesbett zog, das zwischen Wiesen und hohen, dicht bewaldeten Bergzacken zu beiden Seiten dahinströmte.
    Zwei Meilen weit fuhr ich an dem Wildwasser entlang, an Anglern vorbei, die bis zur Taille in der Strömung standen, ohne auch nur ein Wort zu Temple zu sagen. Aber ich spürte, wie sie mich von der Seite anblickte.
    »Willst du mir etwa die kalte Schulter zeigen?«, sagte sie.
    »Nein,, das habe ich aufgegeben.«
    »Wie bitte?«
    »Ich habe es satt, in Sack und Asche zu gehen«, sagte ich.
    »Soll das heißen, dass ich dir zu anstrengend bin?«
    Vor uns lag eine dunkelgrüne Fichtenschonung, in deren Zaun ein rostiges Drehkreuz eingebaut war, das Anglern den Zugang zum Fluss ermöglichen, zugleich aber verhindern sollte, dass Vieh auf die Straße lief. Temple wartete auf eine Antwort.
    »Du weißt genau, wie ich zu dir stehe. Aber du bist gnadenlos und unnachgiebig«, sagte ich.
    Sie saß eine ganze Zeit lang ruhig da, schaute mit ihren milchiggrünen Augen gedankenverloren vor sich hin. Dann wandte sie sich um und musterte mein Gesicht.
    »Ich weiß nicht, ob ich das hier noch viel länger aushalte«, sagte sie.
    »Willst du nach Texas zurück?«
    »Erst, wenn ich mir die zwei Typen vorgeknöpft habe, die mich lebendig begraben haben.«
    »Ist das der einzige Grund, weshalb du noch hier bist?«
    »Gute Frage. Muss ich mal scharf drüber nachdenken«, erwiderte sie unwirsch und kniff den Mund zusammen.
    Ich bog von der Straße ab, fuhr in ein Gehölz mit hohen Fichten und Kiefern und hielt in einem ausgetrockneten Bachlauf, der zum Fluss führte. Ich hatte das Gefühl, als zerspränge mir der Schädel. Am liebsten wäre ich wieder in die Stadt zurückgefahren, aber Temple war bereits ausgestiegen, knallte die Tür zu und lief durch das Heidelbeergestrüpp zum Ufer hinunter. Der Wind legte sich, und ich hörte das Ticken des heißen Motors unter der Haube.
    Ich holte die Kühlbox mit unserer Verpflegung und eine Picknickdecke aus dem Pick-up und ging durch das trockene Bachbett hinunter zum Ufer. Zwischen den Bäumen hindurch sah ich mächtige Stromschnellen und abgeschliffene Felsblöcke, die wie kleine Zeppeline aus der Strömung ragten. Die Luft war frisch und kühl, voller Gischt, die unter den tosenden Wassermassen von den Felsen aufspritzte.
    Ich stolperte über eine Wurzel, blickte zu Boden und sah frische Hufabdrücke am Boden, etwa so lang wie mein Fuß. Das Schilfrohr und die Heidelbeersträucher rechts von mir waren umgeknickt und in die nasse Erde und den Kies am Ufer getrampelt.
    Ich stellte die Kühlbox ab und folgte den Huf spuren durch das Schilfrohr, kämpfte mich unter den überhängenden Zwei- gen der Weiden hindurch und stieg über den Stamm einer Pappel, die von Bibern gefällt worden war. Dann entdeckte ich den Elch, der auf einem schmalen Felsvorsprung über Temple stand, die mächtigsten Schaufeln trug, die ich je gesehen hatte, und die Nüstern blähte, als er ihre Witterung aufnahm.
    Sie stand auf einer Sandbank, hatte die Hände in die hinteren Hosentaschen gesteckt und blickte flussaufwärts, ohne das Tier hinter ihr wahrzunehmen. Ich lief los, am Ufer entlang, worauf der Elch den Kopf herumriss, zu mir her schaute,mit den Hufen scharrte und Erdklumpen ins Wasser schleuderte.
    Dann hörte ich, wie er herumfuhr und durchs Unterholz brach, und ich wusste, dass er es entweder auf mich oder auf Temple abgesehen hatte.
    Ich rannte los und brüllte Temples Namen. Erschrocken schaute sie zu mir her, wurde dann kreidebleich. Ich schlang ihr die Arme um die Taille, hob sie hoch und stürmte durch eine Seitenrinne des Flusses zu einer Insel. Aber der Elch war unmittelbar hinter uns. Ich hörte, wie seine Hufe auf die Steine am Boden schlugen, sah, wie er mit der Schaufel den Stamm einer Pappel mitten durchbrach, als wäre es ein dürrer Zweig.
    Ich stolperte, fiel hin, rappelte mich wieder auf, packte Temple und stürzte mich auf der anderen Seite der Insel in die Fluten, in das tiefe, eiskalte Wildwasser, das uns zwischen einer Reihe grauer, dunstig dampfender Felsblöcke hindurch mit sich riss.
    Wir wurden um eine Biegung getrieben, unter die überhängenden Äste einer Weide, in ruhiges Gewässer, das tief im Schatten lag. Ich spürte den mit

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